Hallo octopussy,octopussy hat geschrieben:
Zugegebenermaßen sind diese Ränder nicht so groß. In der großen Mitte wird es dann natürlich wieder schwerer. Aber wenn ein Kunde zu Ihnen sagt: "ich möchte gerne einen eher leichten, fruchtigen roten Bordeaux" oder "ich mag gerne Malbec aus Argentinien, was würden Sie mir denn als Bordeaux in der Richtung empfehlen", dann wissen Sie doch sofort, was Sie dem Kunden empfehlen wollen, oder?
meine Leidenschaft besteht tatsächlich darin, alles, was es in Bordeaux während der Primeurverkostungen in mein erweitertes Gedächtnis schafft, auch im Sortiment zu führen. So kommen dann alleine aus der eher weniger beachteten Appellation Fronsac/Canon Fronsac über 10 Weingüter zusammen. Diese dann stilistisch den Präfenzen eines Kunden zuzuordnen ist desto schwieriger, je weniger ich über die Verkostungserfahrung desjenigen weiß.
Ich will damit sagen, dass die Nuancen zwischen den Weingütern - z.B. in Saint Emilion - so klein sind, dass, wenn einer einen Blockbuster (oder wie auch immer) sucht, dann eben immer noch 30 Chateaux zur Auswahl stehen.
Ich nehme aber diese Diskussion hier gerne auf und werde bei meinen Weinbeschreibungen etwas mehr Gewicht auf die Distinktionsmasse legen und vielleicht auch öfter Weine miteinander vergleichen.
Weil verschiedentlich Verwunderung in den Kommentaren durchklingt, dass es so viele hohe Bewertungen gibt: ich z.B. bewerte nur Weine, die ich auch für empfehlenswert erachte. Daher bekamen solche Weine wie Bellevue Mondotte oder Pavie Decesse keine Bewertung. Wer z.B. wissen möchte, wie Bellevue-Mondotte auf charmant, dezent seduktiv und wohlbalanciert geht (und nicht das Budget für La Mondotte aufwenden möchte), der könnte bei Rochebelle gut beraten sein.
Herzliche Grüße,
Matthias Hilse