Hallo Stephan,octopussy hat geschrieben: Die echten Bordeaux-Freaks werden darüber jetzt die Nase rümpfen, aber für mich sind einige Weine auch schlicht austauschbar, weshalb die Kritikerbewertungen ein bisschen an Relevanz (für mich) verlieren. Ob ich nun Langoa Barton, Talbot oder Branaire Ducru kaufe, für mich macht das nicht den Riesenunterschied. Alle drei Weine werden schon kein Schrott sein, keiner der drei Weine ist als übermäßig modern oder rückständig bekannt und alle drei kosten in etwa das Gleiche. Ob Martin oder Galloni oder Jancis Robinson dem einen oder anderen mehr oder weniger Punkte geben, ist mir in dem Fall völlig egal. Solange keiner der 100 Punkter unter ca. 88 P und keiner der 20 Punkter unter ca. 15-15,5 liegt, spricht nichts für einen besonders kontroversen Wein. Im "Bordeaux-Mainstream" fühle ich mich an sich ganz gut aufgehoben.
ein erstaunliches Statement. Für mich sind diese Weine keineswegs austauschbar, auch wenn sie aus der gleich Appellation stammen. Talbots aus neuerer Zeit halte ich für eher dubios, weil manchmal ziemlich nachlässig vinifiziert. Langoa kann als kleines Geschwisterchen von Leoville angesehen werden, also etwas lieblicher, aber von der Stilistik schon noch zuzuordnen, d.h. insgesamt etwas vierschrötig. Branaire steht m.E. qualitativ eine Klasse über den beiden, wenngleich ich den auf Charme augerichteten Stil nicht zu meinen bevorzugten zähle. Statt des Branaire würde ich eher zum preislich nicht wesentlich teureren Gruaud greifen und statt Langoa fiele meine Wahl auf Lagrange.
Grüße
Hartmut