MichaelWagner hat geschrieben:Villa: kannst du den Monokultur Teil mal detaillierter erläutern?!
Klar, soweit ich ihn als Winfo darstellen kann
Wenn alle möglichen Anbauflächen ausschließlich von einer Sorte "Gut", in unserem Fall der Wein, angebaut wird, dann gnade Gott, wenn der Schädling sich einfindet. Er hat ein Paradies vor sich.
Hat man jedoch gestreut viele verschiedene Anbaugüter, gemixt mit Hecken, Bäumen, Sträuchern, dann hat mein eben viel mehr Artenvielfalt und verschiendeste Lebewesen, die diese Sträucher/Gräser/Bäume/Wiesen usw. als Lebensraum brauchen. Das sind natürlich u.U. wertvolle Anbauflächen und entsprechen so gar nicht der Ertragsoptimnierung.
Hier ein Auszug von der Delinat-Website:
"Im «Weinberg der Zukunft» von Delinat gedeihen auf lebendigen Böden neben Trauben auch Blumen, Gräser, Kräuter, Obst und Gemüse. Es tummeln sich Schmetterlinge, Vögel, Insekten, Reptilien und unzählige Bodenlebewesen. Erst diese Vielfalt bürgt für einen geschlossenen Naturkreis-lauf und damit für qualitativ hochwertige Weine auf allen Ebenen."
Aus diesem Lebensraum erhofft man sich wohl wesentlich mehr Nützlinge, die die Schädlinge auf natürliche Art und Weise bekämpfen, nämlich fressen. Für mich ein durchaus logischer Ansatz, der jedoch im krassen Widerspruch zur Gewinnmaximierung und Optimierung von Arbeitsprozessen steht. Nur darf man eben solche Ansätze in der Landwirtschaft verfolgen? Beim Herstellen eines Autos sicherlich, aber da ist ohnehin alles "künstlich" und die Fetigung in einer Halle. Nur hat man diese Prinzipien eben 1:1 auf die Landwirtschaft übertragen. Aus meiner Sicht ein Fehler, der genau dorthin geführt hat, wo wir jetzt sind. Der totalen Ausbeute des Bodens, um den Preis im Subbermarkt noch einen Pfennig nach unten zu drücken. Und der Kunde kauft das günstigere Produkt, leider, weil er vorgegaukelt bekommt, dass die Qualität überall gleich sei. Hinterfragen ist keine Spezialität der Menschheit i.A., leider.
Joch...so die grobe Idee von mir, rausgepickt aus Adressen wie Demeter, Bioland und Delinat.