WM 2014

Hohe Brisanz, kurzes Verfallsdatum
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Jürgen
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Re: WM 2014

Beitrag von Jürgen »

hendrik hat geschrieben:USA-Germany 0-0 :?: :?:
Manomanomanoman
Müllermüllermüller :D
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octopussy
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Re: WM 2014

Beitrag von octopussy »

Die Schande von Recife abgewendet und trotzdem haben Jürgen Klinsmann, Andreas Herzog (wusste gar nicht, dass der Klinsmanns Co-Trainer ist :shock:) und Berti Vogts mit ihrer Mannschaft Glück gehabt.

Das war für mich ein - wie die Experten sagen würden - eher von Taktik geprägtes Spiel. Dafür hat das Büroteam bei uns im Büro fürs gemeinsame WM-Gucken sich richtig ins Zeug gelegt und ein anständiges Bier besorgt, nämlich Mahrs Bräu "A U" Helles aus Bamberg (5,2% Vol. Alkohol, 12,7% Stammwürze), ungespundet und unfiltriert. Das ist dank eher niedriger Kohlensäure ein süffiges Bier, das aber auch einen angenehm hefig-malzig-cremigen Charakter hat. Das werde ich öfter trinken.

Zum Belgien Spiel (das nicht gezeigt wurde, also zum Algerien Spiel) hatte ich dann leider kein belgisches Bier mehr, sondern nur noch ein Ratsherrn "Belgische Wit" (Saisonbier, 5,1% Vol. Alkohol, 11,8% Stammwürze) mit Aramis- und Triskel-Aromahopfen und (habe ich erst zu hause gesehen, sonst hätte ich es nicht gekauft) Orangenschalen, Koriandersamen und Kamillenblüten :?. Tatsächlich hat es aber besser geschmeckt, als ich dachte, mit einem schönen Hefeweizen-Charakter, frühlingshaft frisch, und gutem Trinkfluss. Nicht schlecht.

Bei Frau octo kurz probiert habe ich auch noch das Schoppe Bräu "XPA" X-Berg Pale Ale, gebraut in Berlin Kreuzberg (7% Vol. Alkohol, 16,9% Stammwürze mit Cascade, Simcoe und Amarillo Hopfen). Das war mir zu heftig. Rötlich kupferfarben, in der Nase mit rotfruchtigen Aromen in Richtung Cassis und Cranberry, im Mund sehr stoffig und sehr streng mit kräftigen Bitternoten, etwas Alkohol und etwas säurelastiger Frucht. Ein sehr interessantes und anspruchsvolles Bier, das für meinen Geschmack zum solo trinken aber zu anstrengend ist.
Beste Grüße, Stephan
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Oh Dae-Su
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Re: WM 2014

Beitrag von Oh Dae-Su »

Hallo zusammen,

heute, passend zu Spiel, gibt es bei mir einen chilenischen Pinot Noir aus dem Valle de Leyda.
Der dritte Bewerber um meinen kleinen „Copa do Pinot“ kommt von der anderen Seite der Anden aus dem Valle de Leyda am, für Weinenthusiasten nicht ganz unbekannten, Fluss namens Maipo. Bei Viña Leyda, dem Produzenten des heutigen Pinot Negro, handelt es sich um ein recht junges Unternehmen. Erst 1998 begann das „Wein-Abenteuer“ in dem bis dahin eher für klassische Feldwirtschaft bekannten Leyda Tal. Heute baut Viña Leyda auf mehr als 230 Hektaren die in Chile weit verbreiteten Rebsorten wie Chardonnay, Merlot, Syrah usw. an. Doch Pinot Noir nimmt mit vier unterschiedlichen Weinen wahrscheinlich die zentrale Rolle der Produktpalette ein. Mein heutiger Pinot Noir kommt aus der leicht abfallende gen Südwesten ausgerichteten von roten Tonböden geprägten Einzellage Las Brisas aus dem Jahr 2011. Die Klone für diesen Pinot entstammen aus einer sélection massale von unterschiedlichen in Oregon verwendeten Klonen. Für mich ein Novum, welches mir so nicht bekannt war. Aber weiter im Text ... Jetzt schaun' wir mal wie er denn nun ist - dieser Chilene! Ob er mit kompromisslosem Krafteinsatz und bissigen Beharrlichkeit die Brasilianern im Glas - wie in Mineirão - ins Schwitzen bringen kann ...!?

Viña Leyda Pinot Noir Single Vineyard Las Brisas 2011, Valle de Leyda

http://wine-zeit.blogspot.de/2014/06/co ... -noir.html

Die Farbe des Las Brisas zeigt ein sattes Granatrot welches dennoch sehr transparent und voll von glänzend-jugendlich wirkenden Reflexen ist. Seine Nase wirkt sehr parfümiert, ziemlich kühl-eukalyptisch, voll an Frucht und schlussendlich total chilenisch. Neben den sehr kräftig ausgeprägten Fruchtdüften von reifen Himbeeren und komplementär begleitenden Waldbeeren zeigen sich ebenfalls ein Mee(h)r an Komplexität verleihenden tertiär-lastige Aromen wie getrocknetes Laub, Waldboden, Wacholder und Piment. Trotz seiner etwas sehr draufgängerischen und über-mitteilungsfreudigen Art gefällt mir die Nase irgendwie. Sie wirkt sehr typisch, sehr klar und „sauber“. Am Gaumen zeigen sich ähnliche Eigenschaften. Die sehr reifen und dennoch eher kühl wirkenden Fruchtaromen, eukalyptisch bedingter Eindruck nehme ich an, von Himbeeren und wesentlich kräftiger ausgeprägten anderen Waldbeeren, zeigen sich etwas vordergründig und sind sonst auch sehr ausdrucksstark. Die eigentliche Fruchtsüße könnte meinetwegen ein wenig schüchterner daherkommen. Exzessiv ist sie aber auf keine Fall. Der Einfluss von Laub und getrockneten Gewürzen erscheint mir ein wenig zurückgefahren und mit flintig-würzigen Zügen, die ich meist mit Feuerstein assoziiere, "angereichert". Leichte alkohol bedingte ätherische Züge, welche für die meisten chilenischen Pinot Noir eher typisch ist, möchte ich nicht verschweigen. Als im Gesamtbild sonderlich störend empfinde ich diese nicht, da der feste Körper mit ihnen gut umgehen kann. Die Struktur des Körpers ist eindeutlich „neuweltlich“ kraftvoll und saftig, gut (vielleicht zu gut) abgeschliffen, nicht schauerlich komplex und leicht überdurchschnittlich lang. Dennoch, oder vielleicht gerade deshalb, trinkt sich der Wein sehr flüssig und macht auch richtig Spaß, obwohl er weit von meinen präferierten Pinot-Stilistiken entfernt ist. Es ist eben ein „sehr gut produzierter“ Wein ohne richte Makel, ohne Anstößigkeiten, ohne Ecken, ohne Kanten und mit viel Maipo-Casablanca-Herkunfststypizität von schlichtweg guter (+) Qualität.

Ob sich meine vorangestellte rhetorisierend-transpirierende Frage letztendlich bewahrheitet wird, kann ich heute leider gar nicht mehr weiterverfolgen, da ich nun einem anderen, musikalischem - sogar etwas brasilianischem, Hochkulturgenuss weit abseits von Fußball und Wein frönen darf. Bis jetzt war die Entschlossenheit der Chilenen ja eher durch Zufälligkeit und gewisse Fähigkeiten im Metzgerhandwerk geprägt. Naja, vielleicht kommt morgen noch eine Nachberichterstattung. Was diesen Pinot Noir bei „Copa do Pinot“ betrifft hat Chile schon mal die Nase vorerst vorne!
Besten Gruss

Chris
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octopussy
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Re: WM 2014

Beitrag von octopussy »

Hallo zusammen,

weil der Karanika Terra Levea 2008 den Griechen am vergangenen Dienstag so viel Glück gebracht hat, gab es heute zum Essen die zweite Hälfte der Flasche zu getrockneten Tomaten mit Salsiccia. Ich bin mittlerweile doch ziemlich angetan von dem Wein, seine individuelle Nase ist immer noch individuell und gewöhnungsbedürftig, aber jetzt gefällt mir diese Tomatenmark-Note besser. Etwas herber ist er ebenfalls geworden. Oxidationsnoten sucht man vergeblich, der Wein hat sich vier Tage offen ausgezeichnet gehalten.

Also, auf dass die Griechen Costa Rica schlagen und das Wunder von 2004 wiederholen ;).
Beste Grüße, Stephan
MichaelWagner
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Re: WM 2014

Beitrag von MichaelWagner »

Grotte, unterirdisch, gute Nacht
wenns läuft, dann läufts. Aber bis es läuft, dauerts...
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WoFu
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Re: WM 2014

Beitrag von WoFu »

Moin, moin,

zumindest gibt es für das Spiel am Freitag reichlich Weinauswahl. Man muß ja nicht nur das Schlechte sehen.

Schöne Grüße

Wolfgang,

der bislang kein Spiel komplett gesehen hat.
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octopussy
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Re: WM 2014

Beitrag von octopussy »

Morgen,

das hat gestern jedenfalls die ersten 35 Minuten richtig wehgetan. Aus meiner Sicht hat Jogi Löw eine völlig falsche Taktik gewählt. Um mal in eine schon tief gehauene Kerbe nochmal reinzuhauen: Mustafi und Höwedes auf Außen sind eine Fehlbesetzung. Diese dann taktisch so weit nach vorne zu schicken, war falsch. Was sollen die da vorne, wenn sie nicht angespielt werden? Dass sie in den Spielaufbau nicht richtig einbezogen werden, musste Löw wissen. Gerade bei Mustafi war das in seinen beiden vorherigen Einsätzen offensichtlich.

Auch in der Mitte standen die Deutschen anfangs völlig falsch. Vielleicht dachte Löw, dass die Algerier sich in zwei Vierer- bis Fünferreihen in die eigene Hälfte zurückziehen und war überrascht, dass die erste Viererreihe die Deutschen schon am Mittelkreis attackierte. Jedenfalls kamen weder Kroos noch Schweinsteiger oder Lahm so weit zurück und in die Lücke, damit sie das Spiel aufbauen können. Das mussten dann Mertesacker und Boateng übernehmen und hatten natürlich Schwierigkeiten, weil die Anspielstationen fehlten.

Mein Eindruck war, dass die Mannschaft durch diese taktischen Fehler so verunsichert war, dass sie die ganzen Fehler gemacht hat, die sie gemacht hat. Richtig gut wurde es erst, als Lahm nach hinten rechts rückte.

Ich hoffe sehr, dass Löw für die nächsten Spiele seine taktische Stoik aufgibt und etwas flexibler aufstellt und spielen lässt (was ja eigentlich auch sein Ziel ist). Jeder Gegner dürfte gesehen haben, wie man die Deutschen mit dieser Aufstellung und Spielweise aus dem Spiel nimmt (wobei die Algerier das in der ersten Halbzeit auch wirklich gut gemacht haben).

Während des Spiels gab es wieder Bier, zuerst einen Restanten, der für ein England-Spiel reserviert war, nämlich ein Greene King Strong Suffolk Dark Ale (6% Vol. Alkohol), ein für meinen Geschmack etwas zu malzig-karamelliges Dunkelbier. Dann hatte ich noch ein Braukatz IPA Nr. 1 aus Nesselwang im Allgäu (5,4% Vol. Alkohol, 13,4% Stammwürze), trüb rötlich gelb im Glas mit viel Frucht in der Nase (Aprikose, weißer Pfirsich) und ebenfalls eher fruchtig im Mund. Ganz gut, aber nicht mein Favorit.
Beste Grüße, Stephan
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maha
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Re: WM 2014

Beitrag von maha »

Ohne Frage, Algerien hat das 90 Minuten lang richtig gut gespielt. Aber man hat auch gesehen dass das sehr viel Kraft gekostet hat.
gegen FRA reicht so eine Leistung nicht, das steht fest. Aber die taktische Grundordnung wird beim Gegner auch eine ganz andere sein.
Ich hoffe dass Jogi seine Aufstellung entsprechend danach ausrichtet. Für Mustafi ist die WM nach einem Bündelriss eh vorbei. Die Kuh ist vom Eis.
Ich würde dafür plädieren Lahm wieder auf die RV-Position zu ziehen, innen Hummels (wenn wieder fit) oder Boateng und Merte. Auf links hinten darf er gerne Sportskamerad Durm mal ne Chance geben. Wenn's sein muss auch Grosskreuz. Aber Höwedes ist offensive einfach zu harmlos.
Schweini und Khedira als doppel 6 fand ich gar nicht so verkehrt. Und vorne: Bitte bitte nehmt den Özil raus. Schürrle auf links, Müller auf rechts und Götze in die Mitte hinter die Spitze Klose. Das wäre meine Wunschelf. Also ein 4-2-3-1. Götze weil er der etwas offensivere Kreative ist. Kroos hätte aber auf jeden Fall auch seine Daseinsberechtigung. Beide haben das drauf.
Offensiv sind wir dann sehr flexible. Götze, Müller und Schürrle könnten ständing rotieren und somit die Franzosen aus dem Konzept bringen. Und vorne wird schon jemand den Miro anschiessen :lol:

Auf jeden Fall muss das Zweikampfverhalten und die physische Präsenz auf dem Platz besser warden. Die müssen von Anfang an zeigen dass sie sich die Butter nicht vom Brot nehmen lassen (und noch mal 5 EUR ins Phrasenschwein).

Auf geht's Schland!
Und heut Abend hauen meine schweizer Freunde die Argentinier weg 8-)

Hopp Schwiiz

Gruss
Marko
Der schönste Sport ist der Weintransport!
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Re: WM 2014

Beitrag von MichaelWagner »

Jogis Taktik hin oder her: Es fehlen 2 Spieler auf dem Platz, die im Falle, dass das vorgesehene Konzept nicht aufgeht das Heft in die Hand nehmen und das Spiel umorganisieren. Einfach nur stumpf 90 Minuten die Vorgabe des Trainers runterzusemmeln, obwohl es augenscheinlich nicht läuft ist einfach zu wenig für einen Nationalspieler. Auch wenn mir jetzt das Phrasenschwein droht: früher hatten wir solche "Typen". Kedhira kann das ansatzweise...
wenns läuft, dann läufts. Aber bis es läuft, dauerts...
olifant
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Re: WM 2014

Beitrag von olifant »

Hallo Stephan,
hallo Marko,

habt Ihr schon eure Bewerbungsschreiben als Bundestrainer an den DFB geschickt - nein? :shock: Gottverdammtwiesollenwirdaweltmeisterwerden? :lol:
Jungs, es ist WM, so was gehört dazu, auch solche Gurkenspiele - natürlich Schade das es diesmal unsere Gurkentruppe war - aber ganz abgesehen davon:
Italien ist draussen, England ist draussen, Spanien ist draussen, Uruguay ist draussen ...
und
haben sich Brasilien, Frankreich oder Holland in Ihren 1/8-Finals mit Ruhm bekleckert, auch nicht wirklich

Wie auch immer, ich hoffe das Linekers Bonmot am Ende 100% gilt :mrgreen:
“Football is a simple game; 22 men chase a ball for 90 minutes and at the end, the Germans always win.”
Grüsse

Ralf

Die Zukunft war früher auch besser.
Karl Valentin
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