Bordeaux 1999

Medoc und seine Appellationen, Bourg und Umgebung, Fronsac, Pomerol, Saint Emilion und Umgebung, Entre Deux Mers, Graves und Pessac-Leognan, Sauternes und Co.
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Mr. Tinte
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Re: Bordeaux 1999

Beitrag von Mr. Tinte »

Hallo Wolfgang,

Alles klar...Danke für deine Ausführung.
Liebe Grüsse,

Goce
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vanvelsen
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Re: Bordeaux 1999

Beitrag von vanvelsen »

Hier ein Link zu einer kleinen Bordeaux-Vertikalen von Ch. Poujeaux. Gruss, Adrian
http://www.vvwine.blogspot.ch/2013/01/7 ... ybrig.html
bordeauxlover
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Re: Bordeaux 1999

Beitrag von bordeauxlover »

Heute Abend im Glas: Rauzan-Segla 1999, erst sehr guter Begleiter zum Rindersteak mit Süßkartoffeln vom Backblech, später solo. Zwei Stunden dekantiert.

Farbe: Klares, tiefes Rubinrot mit nur leicht aufhellendem Rand.

Nase: Zunächst ziemlich verhalten, Graphit und etwas Leder, wird im Laufe des Abends zunehmend komplexer, balsamische Noten, Tabak, Edelhölzer, berauschende Süße, im kurzzeitig leeren Glas reife Pflaumen und Korinthen.

Geschmack: Bei anfänglich eher kühlen 15-16 Grad dominieren Johannisbeeren, vorwiegend rote, sehr schöne bestens integrierte und stützende Säure, sehr feinkörnige Tannine, fast seidige Eleganz, super Trinkfluss. Die Nase gewinnt deutlich von eher 18 Grad, als Trinktemperatur gefällt mir aber etwas kühlere 16 Grad besser, da der Wein dann deutlich strukturierter wirkt.

Fazit: Ein wunderbarer Bordeaux, jetzt auf dem Höhepunkt, wo er sich meiner Einschätzung nach noch mindestens fünf Jahre hält, vielleicht auch länger, weitere Verbesserung würde mich eher überraschen. Ein klassischer Claret, wie die Briten zu sagen pflegen, toller Speisenbegleiter, aber auch solo super. Kein "Blockbuster", eher elegant, Margauxtypisch, aber mit genügend Kraft und Tiefe. Ein schöner Erfolg für ein mittelprächtiges Bordeauxjahr! Wird mir in den nächsten Jahren öfter ins Glas kommen.

93 Punkte
Armin
bordeauxlover
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Re: Bordeaux 1999

Beitrag von bordeauxlover »

Kleine Nachlese zum 99er Rauzan-Segla von gestern Abend: 24 Stunden später einen zum Nachverkosten übrig gelassenen großen Probierschluck genossen. Hat sich fabelhaft gehalten! Deutlich schwarzfruchtiger geworden. Enorm trinkanimierend, macht Lust auf mehr. Mein bisher bester Wein nach sechs Wochen im noch jungen Jahr. Bisher zwar noch keine "Knaller" im Glas gehabt, aber schon einige schön gereifte Bordeaux, wie Troplong Mondot 1993, Batailley 1996, La Dauphine 1998, Potensac 2005, einen für meinen Gusto noch viel zu jungen Laurel Glen Cabernet Sauvignon 2003 oder einen anständigen, ehrlichen Montepulciano d'Abruzzo 2010 von Nicodemi. Rauzan-Segla 99: Das erste echte Genusshighlight des Jahres! :D
Armin
Weinbertl
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Re: Bordeaux 1999

Beitrag von Weinbertl »

hier eine Kurznotiz zu einem 1999 Ch. la Pointe, Pomerol gestern Abend:

zu Beginn relativ offene Nase (ohne dekantieren), danach zieht sich der Wein mehr oder weniger zurück und gibt nur hier und da ein paar Aromen von roter Frucht und Barriquetoast preis. Am Gaumen recht leicht. Rote Frucht und Leder im Wechsel. Am Abgang leicht trocknend, wie ich es von manchen mittlelmäßigen 99ern bereits kenne. Zu schwache Struktur, um auf eine weitere Verbesserung hoffen zu können (wobei ein :?: bleibt, wegen des reduktiven Verhaltens an der Luft). 16 P.
Grüße
Robert
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UlliB
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Re: Bordeaux 1999

Beitrag von UlliB »

Vor kurzem gab's in unserer Bdx-Runde eine kleine 99er-Horizontale, die alle deuxièmes aus St. Julien umfasste - die drei Léovilles, Ducru Beaucaillou und Gruaud Larose; dazu noch Giscours und Lynch Bages.

Die Weine wurden verdeckt verkostet. Einer hatte Kork; es stellte sich heraus, dass es sich um den Poyferré handelte - sehr schade, denn hinter dem Korkschleier war zu erkennen, dass es sich um einen sehr harmonischen Wein handeln dürfte.

Zwei der Weine habe ich blind erkannt: Las Cases - mit absolut königlicher Aromatik, aber auch der unbarmherzigen gläsernen Härte, die für diesen Wein vor der vollen Trinkreife so charakteristisch ist, und Lynch Bages - der konzentrierteste Wein von allen, hatte im Hinblick auf Finesse und Spiel gegenüber den anderen Weinen aber klar das Nachsehen. Bei einem weiteren Wein hatte ich einen Verdacht, um welchen es sich handeln könnte; der erwies sich später als richtig: Léoville Barton - ein wenig spröde, aber sehr harmonisch und mit einem ellenlangem Abgang. Gefiel mir besser als die beiden Vorgenannten.

Der beste Wein des Abends war allerdings eine faustdicke Überraschung: Gruaud Larose :shock: Der Papierform nach hätte das nicht sein dürfen, aber so geht's halt: königlich elegant, schöne Dichte und Länge, feines Spiel. Allenfalls störte eine minimale Grünnote im Abgang, das ist aber Meckern auf hohem Niveau.

Die beiden anderen: Giscours im Kontext unauffällig, nicht schlecht, aber aus dem Feld auch nicht herausragend. Ducru hingegen etwas aus dem Rahmen fallend, mit etwas wilder "italienischer" Nase, deutlich gereifter als die anderen. Möglicherweise eine nicht ganz perfekte Flasche.

Wir hatten mit eher gedämpften Erwartungen verkostet, aber die Weine zauberten der Bordeaux-erfahrenen Runde ein zufriedenes Grinsen ins Gesicht: klassischer Claret auf hohem Niveau. Nichts für Frucht- und Wuchttrinker, die Weine waren (mit Ausnahme vom Lynch Bages) durchweg schlank, mit einigen Ecken und Kanten, Tannin war durchaus noch spürbar, aber alle zeigten Feinheit, Eleganz und Länge. Sehr schön, und noch lange nicht am Ende!

Es müssen eben nicht immer die großen Jahre sein ;)

Gruß
Ulli
bordeauxschwalbe
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Re: Bordeaux 1999

Beitrag von bordeauxschwalbe »

vorgestern im glas zu einem dry-age steak:
lynch bages

seit der subskription in meinem kühlen, dunklen ziegelmauerkeller gelagert.

nach dem öffnen sofort da mit klassisch-kühler, toller blaubeeerig-kräuterigen nase.
am gaumen mittelgewichtig mit dezenter power, aber vor allem wunderbarer harmonie: gute fruchtsüsse, kombiniert mit herber etwas zitroniger frische und leicht adstringentem abgang. toller wein, guter speisebegleiter aber auch gut alleine.

schade nur dass dieser wein mittleweile mindestens das doppelte des sub-preises kostet, sonst würde ich durchaus nachkaufen.

92P

ps.: der 99´er ist deutlich besser als der 02´er den ich vor kurzem trank
lg aus wien,
philipp

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Jochen R.
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Re: Bordeaux 1999

Beitrag von Jochen R. »

Über 2 Tage Prieure-Lichine 1999 im Glas.

Fast schwarz mit Wasserrand, mittelgroße Kirchenfenster. Extrem feine,
mittelkräftige, Nase: Tabak, Gewürze, blumig, Karamell. Es gesellen sich
Heidelbeeren und ein Hauch nasser Waldboden dazu. Intensität lässt mit der
Zeit etwas nach.
Mittlerer Körper, sehr würzig, dezentes Karamell, leicht rustikal, mit der Zeit
gesellen sich dunkle Früchte (Heidelbeeren, Kirschen) dazu. Schöne
Adstringenz und langer Abgang. Toller Essensbegleiter, baut im laufe des Abends
leicht ab.
2. Tag: Nasser Waldboden, Kräuter, Heidelbeeren sowie etwas Tabak in der
Nase. Setzt sich so am Gaumen fort. Leichtes bitterl, langer Abgang.
Sehr gute 89-90 P.

Viele Grüße,
Jochen
"Viele haben eine Meinung, aber keine Ahnung." (Franz Müntefering)
Bernd Schulz
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Re: Bordeaux 1999

Beitrag von Bernd Schulz »

Ein für kleines Geld via Ebay erstandener 99er Haut-Medoc bereitet mir heute abend ziemlich viel Freude:

Bild

Das ist fraglos kein ganz großer Wein, aber ein nach meinen bescheidenen BDX-Kenntnissen sehr typischer und zudem in seiner Intensität ziemlich mundfüllender Tropfen. Wenn ich mich richtig erinnere, hat er mich keine 10 Euro gekostet - was einmal mehr für die Bucht als hochinteressante Fundgrube spricht. Und angesichts verschiedener schöner 99er aus dem Bordelais beschleicht mich immer wieder das Gefühl,dass es sich um einen tendenziell unterschätzen Jahrgang handelt.

Beste Grüße

Bernd
duhart09
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Re: Bordeaux 1999

Beitrag von duhart09 »

Das schwer-herbstliche Wetter rief ja gestern abend förmlich nach einem Rotwein. Entschieden habe ich mich, die erste Flasche meines kleinen Bestands von

Pape Clement (rouge) 1999

zu öffnen. Nach mäßiger Erfahrung mit einem 96er aus gleichem Hause vor ein paar Jahren (vielleicht mit schlechtem Timing probiert) war ich gestern abend dann umso erfreuter und überraschter, was sich mir darbot. Aus der Flasche direkt ins Glas. Mitteldunkle Farbe mit leicht wässrigem Rand. In der Nase schon sehr imposant, ein ganzes Aromenbündel aus Pfeffer, Cassis, Mineral, etwas feuchtem Waldboden und nach einiger Zeit auch Süße! Am Gaumen danne twas Kirsche, sehr dezente Cabernet-Paprika, leicht ledrig und vor allem sehr würzig. Mit mittlerem Körper ein ungemein harmonischer, schöner Wein. 18 bis 19 P. von mir - und nein: das ist nicht zu hoch gegriffen! Eher das Gegenteil...

Gruß
Uli
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