Bordeaux 1988

[Der Fränkie]

1988 Château Cos d'Estournel
2e Grand Cru Classe
Saint-Estephe

Farbe: Wouwwwwwww noch dunkel kirschrot mit einem Feuerzeug Rand.
Nase: Reife Kirschfrucht, ein Hauch von Vanille, Zigarrenkisten Holz mit einem kleinen Bleistift ton.
Mund: Immer noch schön, ein sehr kleines süße Frucht am Gaumen, leicht würzig mit weichen tanninen.
Und ein sehr schönes langen seidigen abgang, sehr überraschend,angesichts seines Alters von 23 Jahren
dass eine Menge Spaß bringt.
Jetzt 95 Punkte ..... und so nun das nächste Glas.

Kann ich nur bestätigen! Habe Anfang April meine letzte 88er Cos geschlachtet und (nicht zum ersten Mal) die Erkenntnis gewonnen, dass ich die vorherigen 6 oder 7 Fl. zu früh getrunken habe. Ein toller Klassiker, solche Weine berühren mich!

Noch ein 88er Erlebnis dieser Tage: Fieuzal Blanc! Ein faszinierender Jungbrunnen, komplex, frisch, elegant, mineralisch und cremig zugleich - wow! Warum nur macht Fieuzal heute nicht mehr solche Weine? Seit Mitte der 90er brechen die Fieuzals einfach zu schnell zusammen und lassen die mineralische Eleganz und gradlinige Struktur der 80er und frühen 90er vermissen. Wobei ich beim 2010er wieder Hoffnung habe, der könnte tatsächlich in diese Richtung gehen. Man muss halt nur 23 Jahre warten.

Der Fränkie

[Jürgen]

La Fleur de Gay 1988

Mit 93 vergebenen Punkten bin ich mit Parker einig. Für mich befindet sich der Wein auf seinem Höhepunkt. Er hat immer noch deutliche Tannine, ist trotzdem angenehm weich.

[kristof]

Gestern Abend sehr schön als Essensbegleiter und danach solo:

Chateau La Lagune 1988

Nach kurzer Zeit "entstaubt" und offen, reif, aber noch nicht alt. Pflaume, Leder, Tabak. Mittlerer Körper, 12,5% Alkohol, komplex und gute Länge.

Eine weitere gute Erfahrung mit einem 88er, liegt ein gutes Stück vor dem Branaire Ducru aus dem gleichen Jahr.

[kristof]

Upps, trinke denn nur ich dann und wann was aus 88 (siehe oben)?

Am letzten Wochenende gab es die zweite Flasche des La Lagune 1988.

Den guten Eindruck aus dem Sommer hat der Wein voll bestätigt, sehr guter Begleiter eines Steak-Essens. "Klassisch" Bordeaux, späte Fruchtnoten, Gewürze. Dürfte - gute Lagerung vorausgesetzt - noch durchaus zwei Jahre halten.

Werde ich aber nicht mehr überprüfen können.

[Ralf Gundlach]

88 und unbekannte Chateaus aus St.Estephe sind schon eine gewagte Kombination, der 1988er Chateau Beausejour, zumindest zu der Zeit immerhin ein Cru Bourgeois Superieur macht durchaus noch Spaß, ein richtiger "old-school" Bordeaux, mit gerade mal 12 % Alkohol, riecht schon etwas unsauber und ganz leicht animalisch, am Gaumen schlank, mit ordentlich Würze, leicht Zedernholz, dezente schwarze Johannisbeernoten, im Abgang gibts ordentlich Tannine gratis, der richtige Bordeaux für Madiran-Fans, mir gefällt er auch gut, denn der verkörpert genau das, was ich mir von solch einer Jahrgangs-Gebiets-Kombination erhofft habe, 85 Punkte ohne Reue

Ralf

[Mr. Tinte]

Am 25.09 im Glas Leoville Las Cases 1988 aus 0.375:

Im Glas dunkel, undurchsichtig, ganz kleiner Wasserrand aber keine Anzeichen von Reife. Die Nase leicht verschlossen, Heidelbeeren, Cassis, viel Minze und ganz feine Rauchnoten. Dabei zeigt der Wein schon in der Nase eine ungemeine Tiefe. Im Gaumen dicht und sehr kompakt, Säure eingebunden, Tannine mollig aber immernoch mit Grip. Für mich der Ausdruck purer Klassik und wahrer Eleganz bei gleichzeitiger Kraft. Schwarzteenoten, Zigarrenkiste und Cassis im Abgang. Sehr lang. Ein Wahnsinnswein und aus der Kleinen erst am Beginn seiner Reife.

Aktuell 94+ Gpoints mit Potenzial zu deutlich mehr!

[Moulis]

Chat. Saint Pierre
Schon zweimal schlecht im Glas gehabt.
Diese Flasche war nun deutlich besser.
Die Frucht geht langsam dem Ende entgegen. Kirsche, Tannine, etwas mineralisch. Kein seidiger Gaumenschmeichler. Aber Finesse und eben noch ausreichend Frucht. Schöner Abgang.
Austrinken.
89 P

[Mr. Tinte]

Letzter Woche an einer Weinprobe mit Freunden genossen:

Domaine de Chevalier 1988

Leicht trübe Farbe. In der Nase typisch Pessac, Zigarrenkiste, Rauch, schwarzbeerig, dahinter ein Hauch Cassis und Preiselbeeren. Baut mit Luft immer mehr aus. Im Gaumen schlank aber sehr aromatisch, mit schöner Struktur, die alle Elemente schon einbindet. Die Tannine schon eingeschmolzen aber immernoch mit feinem Grip. Schöner Abgang, Espresso und Frucht. Wurde immer besser und steigerte sich mit der Zeit. Trinken jetzt-2017.

Von mir 92 GPoints

[Polyphenol]

Am Freitag und heute war ich im Zug unterwegs und konnte so einige meiner Verkostungsnotizen des bisherigen Jahres 2011 aus meinem Notizbuch in den Laptop übertragen.

Die Interessantesten werde ich in den nächsten Wochen hier vorstellen.

Los geht es mit dem wohl besten Weinerlebnis dieses Jahres:

Chateau Leoville Las Cases (1988, St. Julien, FRA)
0,75 L Flasche, nicht dekantiert, Ende März 2011 bei Freunden getrunken.
Verkostungsnotiz: Rubinrote Farbe. Absolute Klassikernase: Schokolade, Kaffee, volles schwarzes Johannisbeeraroma, edles Holz und etwas Sauerkirsch. Am Gaumen voller Cassisgeschmack vermischt mit kolumbianischen Hochlandkaffee. Volle, weiche Tannine, lang anhaltend und perfekt integriert.
Kommentar: Unzweifelhaft ein ganz, ganz großer Wein. Mehr ist nicht zusagen. Einfach still sein und mit allen Sinnen geniessen.
Bewertung 9-10/10 PPP

Viele Grüße, Uli

[Mr. Tinte]

Hallo Uli,

Scheint so als wäre deine 0.75er weiter als meine 0.375er...