Ollie hat geschrieben: ↑Mi 15. Okt 2025, 12:13
Aber mal zu was komplett Differentem: Wie im Blogbeitrag auch tatsächlich geschrieben, entwickeln sich Weine in der Flasche anders als in der Karaffe. Ich habe also nie gesehen, welchen praktischen Nutzen solche Versuche mit über mehrere Tage offenen Weinen haben. Neben dem Problem der variierenden Tagesform: Wie verändert sich das Ergebnis nach drei, sechs, 36 Monaten Flaschenreife? Würde irgendjemand ein zehnjähriges GG so behandeln? Macht
wirklich jemand außer Keller-Fans am Donnerstag Abend ein Jung-GG auf,
damit es am Samstag zum Dinner steht wie eine Eins?
Das dürfte ziemlich verschlußabhängig sein: Ich hatte schon mehrfach Flaschen mit offenbar "hermetisch dichten" Schraubern, die auch in erklecklichem Alter signifikant CO₂ zeigen (Plopp, Bläschenrand).
Könnte übrigens im Umkehrschluß den fraglichen Fall erklären: Diese konkreten Weine werden mit Kork verschlossen. Neben dem geschmackliche Einfluß, wird CO₂ ja v.a. bei der Abfüllung eingesetzt, um andere Gase einschließlich O₂ auszuspülen. Wenn man es da "gut meint", sprich: reichlich nimmt, vielleicht noch bei höherem Druck, um die Weine langsamer reifen (oxidieren) zu lassen, ist es kurz nach der Abfüllung vielleicht einfach zuviel: Man kann ja nur einen "mittleren" Wert einstellen, weil Korken eben
nicht hermetisch dicht sind.
Übrigens lautete der Winzerhinweis genaugenommen, wie mir eben erst auffiel:
Weine vor Genuss karaffieren damit das CO₂ entweichen kann.
Weder steht da etwas von Schütteln, noch zum zeitlichen Ablauf - ich vermute, der Winzer kam bei seiner Empfehlung schlicht nicht auf die Idee, jemand könnte die Weine mit 2 Tagen Vorlauf öffnen.
Ich gehe mal davon aus, daß das ausschließlich in der Verantwortung des Bloggers zu suchen ist...
Vielleicht raffe ich mich ja noch auf, den Winzer anzuschreiben. Unwahrscheinlich (nicht meine Baustelle), aber wenn, gibt's hier ein Follow-up.