Findest du, Hartmut, etwas von deiner "verschwommenen Erinnerung", in meiner VKN zum Malartic L von Februar wieder? Punktemäßig sind wir jedenfalls nicht so weit auseinander...harti hat geschrieben: ↑Do 22. Mai 2025, 12:04 Vor ein paar Wochen hatten wir eine kleine Horizontale mit DdC, Pape Clement, Haut Bailly und Malartic Lagraviere. Leider habe ich keine Notizen gemacht, daher etwas verschwommen aus der Erinnerung. Sowohl PC als auch ML waren sehr zugänglich und haben mir mir ihrer vollen Frucht und ausgewogenen Struktur extrem gut gefallen. Beide hatte ich so bei ca. 95 P. Haut Bailly war ziemlich jugendlich, das Tannin hat die Frucht noch überlagert. Insgesamt potenziell ein großer Wein, der aber noch ordentlich Zeit braucht. Enttäuscht hat mich dagegen Domaine de Chevalier. Hier driftete die Frucht in die Überreife ab. Kein Wein, der mir in der Vollreife gefallen wird.
Grüße
Hartmut
Gruß
Jean
pessac-léognan hat geschrieben: ↑So 2. Feb 2025, 15:34 Château Malartic-Lagravière Pessac-Léognan GCC 2015
14% ABV (53% CS / 35% M / 7% PV / 5% CF)
P&P bei 15° C
Farbe: dunkles Purpur mit ersten Alterstönen
Nase: schöne Pessac-Würze, etwas réglisse, mehr Merlot als Cabernet, frisches Schwarzbrot, ungeschwefelte Dörrbirnen und am Schluss doch auch etwas Cassis
Gaumen: schon beim ersten Schluck zeigt der Wein jenes jugendlich Ungestüme, das mir bei der ersten Flasche nach der Arrivage so gefallen hatte und das ich seither vermisste, nun aber gepaart mit einer adulten, halb Finesse, halb Power zu nennenden Grandeur aus Frucht (schwarze Kirsche, Cassis und gegen den Abgang hin auch Pflaume und wieder die Dörrbirne), Würze (Kardamom, etwas Fenchel und Anis), dezenten noblen Zedernnoten und einem Fundus von sehr geschliffenen, noch leicht aufrauhenden Tanninen, alles gestützt von einer noch leicht spürbaren, aber den Geschmack sublimierenden Säure. Gegen den Abgang hin auch eine Prise weißer Pfeffer und etwas Frühlingsblumen...
Kurz: Nach knapp 10 Jahren beginnt man zu begreifen, weshalb verschiedene Verkoster (NM, AG, JS u.a.) en primeur und nach der Flaschenabfüllung den Wein bei 95(-97) sahen.
Ich würde ihn zur Zeit (auch im Vergleich mit dem kürzlich genossenen BC) eher bei 94(+) sehen - ein guter Wert allemal!