@ Matthias und generell zu 2016: Also, da liegst Du ja ohnehin bei den lagerfähigsten Betrieben - Ich habe schon Il Poggione zurück in die 1960-er getrunken, Lisini Bruenllos halten ewig, ebenso Talenti (der 1999 verstorbene Gründer des Betriebs (1980) Pierluigi Talenti war zuvor Leiter/Önologe von Il Poggione!), alles oldschool-Betriebe, die den Firlefanz und moderne Strömungen schlicht und einfach ausgelassen haben. Wie ich von unserer guten Freundin Laura Brunelli („Gianni Brunelli”) und ihrem Önologen und auch von anderen Winzern wie Ettore Spina („Sesta di Sopra”), der Baricci-Familie oder dem Grafen Cinzano („Col DÒrca”), oder einem DER „Trüffelhunde” für Brunello, dem Vinothekar Nicolo Fedolfi schon mehrmals direkt vor Ort versichert bekommen habe, dürfte es sich bei den 2016-er Weinen um die möglicherweise lagerfähigsten Sangiovese seit Jahrzehnten aus Montalcino handeln, und das obwohl sie auch SOFORT antrinkbar waren/sind! Mir haben bis dato alle geöffneten 2016-er sehr gut geschmackt, besonders hervorzuheben und sehr edel „Le Gode”, „Lisini”, „Renieri”, „Baricci”, „Madonna Nera”, „Biondi Santi”, „Ciacci Piccolomini dÀragona”, „Col di Lamo”, „Franco Pacenti”, „Il Poggione” und „Sesta di Sopra” (alles „Annata”-Brunellos). Herausragend waren „Cupano” (!!!) der Lagen-Brunello „Campo Marzio” (!!!) von Corte Pavone (überhaupt einer der besten B.s die ich je getrunken habe! KAUFEN!!), „La Cerbaiola”/Salvioni (!!!!), der „Montosoli” von Altesino, (!!) Podere S. Giuseppe”/Stella die Campalto (!!!!) und der „fiore di NO” aus 3 versch. Lagen von La Fiorita! Enttäuscht hat mich Poggio di Sotto, da ging es nach der Übernahme durch den Pharmaindustriellen Claudio Tipa leider nur mit den Preisen steil nach oben. Die legendären Brunellos, die Quereinsteiger und Biodynamiker Piero Palmucci unter der Regie der Önologen-Legende Giulio Gambelli dort in die Flaschen zauberten sind leider Geschichte! (wer einen dieser Kult-Bruenllos bekommen kann - unbedingt zuschlagen, egal um welchen Preis! 2006 Riserva und 2010 waren der Olymp!!).
Natürlich bewegen wir uns jetzt zb für die Weine von Stella di Campalto und Salvioni aus 2016 schon auf sehr hohem preislichen Nivaeu, ein Nachkauf unter 200.-- ist hier nicht mehr möglich.
Ich bin auch mal wieder über meinen Schaten gesprungen und habe einen 2016 von Banfi gekostet. Dazu fällt mir echt nur der Begriff „ekelhaft” ein - sorry!
@JPO: Il Poggione ist qualitativ das möglicherweise beständigste Weingut in Montalcino, ich habe sehr sehr viele Brunellos (Annata & Riserva) und Rosso dM von diesem Haus in meinem Leben getrunken und wurde eigentlich noch nie enttäuscht., hatte auch noch nie einen Korkfehler dabei. 2007 war zwar ein 5-Sterner in Montalcino, aber sehr heiss und 2006 eigentlich der „bessere” Jahrgang. Ich habe erst vor 4 Wochen einen 2007 Il Poggione geöffnet (mit meiner üblichen 24 h Belüftung in einem verschlossenen 1 L Glasgebinde). Dieser Brunello war auf absoluter Höhe und ich würde ihm noch gute 15 Jahre im Keller geben! Wenn Du schreibst „kaum Tannine zu spüren” dann muss ich Dir darauf antworten - genau DAS soll ja nach 17 Jahren mit einem gut gelagerten Wein passiert sein! Oder nicht? Er sollte die Tannine zum Großteil abgebaut haben und seidenweich/samtig daher kommen!
Wenn Du ihn gestern angetrunken hast, dann besteht ja heute die Chance, dass das was noch in der Flasche ist sich ziemlich gut entwickelt hat! Ich bin darauf gespannt, wie Du das heute siehst!
Ti auguro una giornata meravigliosa!
Hasi
PS: hänge hier ein Foto von Vater/Sohn Bindocci (die den Betrieb für die Grafen Franceschi führen) und mir im Fasskeller von Il Poggione an - in den großen Botti reifen ALLE Brunellos des Hauses (3 Jahre), in den Tonneaux und Barriques der Rosso dM (12 Monate)
P.P.S.: auf meiner (seit längerer Zeit nicht mehr upgedadeten, weil ich nicht zugreifen kann) Wein-website steht zu alledem immer noch sehr sehr viel:
http://www.hasis-wine-world.at/