Weingut Ziereisen

PSI
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Re: Weingut Ziereisen

Beitrag von PSI »

Hallo Georg,

danke dir für deine Infos und den Link! Ich werde da bei Gelegenheit reinschauen.
Mit Baden habe ich mich bisher nicht gezielt auseinandergesetzt, bin eigentlich nur durch Zufall über Ziereisen und Köbelin gestolpert.
Die Spätburgunder/P.N. in Österreich habe mich bisher nicht sehr abgeholt, vielleicht hole ich das mit Baden nach :)

lg
Jakob
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EThC
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Re: Weingut Ziereisen

Beitrag von EThC »

PSI hat geschrieben:Die Spätburgunder/P.N. in Österreich habe mich bisher nicht sehr abgeholt
[OT]...tatsächlich sind m.A.n. österreichische Pinots recht selten auf der Überholspur unterwegs, so spontan fallen mir da nur Toni Hartl und Christian Tschida ein...[/OT]
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.

https://ec1962.wordpress.com/
Georg R.
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Re: Weingut Ziereisen

Beitrag von Georg R. »

PSI hat geschrieben:Hallo Georg,

danke dir für deine Infos und den Link! Ich werde da bei Gelegenheit reinschauen.
Mit Baden habe ich mich bisher nicht gezielt auseinandergesetzt, bin eigentlich nur durch Zufall über Ziereisen und Köbelin gestolpert.
Die Spätburgunder/P.N. in Österreich habe mich bisher nicht sehr abgeholt, vielleicht hole ich das mit Baden nach :)

lg
Jakob
Hallo Jakob,

well...Ziereisen ist nicht typisch badisch, im allgemeinen sind unsere Spätburgunder in Baden etwas wärmer und softer als das, was in Efringen-Kirchen in die Flaschen gefüllt wird. Würde mich ein Einsteiger nach Tipps fragen, käme mir Ziereisen nicht als Erstes in den Sinn.

Aber es gibt auch Ausnahmen. Neulich hatten wir den 21er Syrah Gestad auf dem Tisch, vielleicht der schon zugänglichste unter den Roten.
Selbst Leute, die mehrheitlich Supermarktweine trinken, hatten richtig Spass.

Gruss
Georg
Man kann die Erkenntnisse der Medizin auf eine knappe Formel bringen: Wasser, mäßig genossen, ist unschädlich.
Mark Twain
PSI
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Re: Weingut Ziereisen

Beitrag von PSI »

Georg R. hat geschrieben:
PSI hat geschrieben:Hallo Georg,

danke dir für deine Infos und den Link! Ich werde da bei Gelegenheit reinschauen.
Mit Baden habe ich mich bisher nicht gezielt auseinandergesetzt, bin eigentlich nur durch Zufall über Ziereisen und Köbelin gestolpert.
Die Spätburgunder/P.N. in Österreich habe mich bisher nicht sehr abgeholt, vielleicht hole ich das mit Baden nach :)

lg
Jakob
Hallo Jakob,

well...Ziereisen ist nicht typisch badisch, im allgemeinen sind unsere Spätburgunder in Baden etwas wärmer und softer als das, was in Efringen-Kirchen in die Flaschen gefüllt wird. Würde mich ein Einsteiger nach Tipps fragen, käme mir Ziereisen nicht als Erstes in den Sinn.

Aber es gibt auch Ausnahmen. Neulich hatten wir den 21er Syrah Gestad auf dem Tisch, vielleicht der schon zugänglichste unter den Roten.
Selbst Leute, die mehrheitlich Supermarktweine trinken, hatten richtig Spass.

Gruss
Georg
hallo Georg,

das hätte mich auch gewundert, stilistisch seine seine Weine nun nicht wirklich Mainstream.
17&18 haben mir sehr gut soweit gefallen, bei z.B. Talrain 19&20 bin ich mir unschlüssig, vielleicht braucht es einfach noch mehr Zeit. Sind im Stapel weiter nach unten gewandert.

Es ist halt wie immer: Hier in Österreich gibt es sehr wenig Rotes aus der Nachbarrepublik (wenn meist sehr hochpreisig oder die üblichen Verdächtigen).

OT @Erich: Toni Hartl hatte ich noch nicht im Glas, probiere ich aber sobald mir was über den Weg läuft!
Umathum hatte ich 2 tolle (09/10?), der mit Abstand beste Pinot Noir/Spätburgunder war aber bisher ein 97er Bründlmayer! (Gab es im Rahmen einer 97er Probe im Vergleich mit St. Georg & Ina´mera von Juris, Pegasos von Pitnauer, Phatom von Kirnbauer, Pöckl-Admiral, Opus Eximium & la Fleur Peyrabon (Pauillac). Der Wein hat mir am Abend am besten gefallen, aber waren alle vor 2 Jahren top in Schuss!)
Nora
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Re: Weingut Ziereisen

Beitrag von Nora »

Georg R. hat geschrieben: ...Aber es gibt auch Ausnahmen. Neulich hatten wir den 21er Syrah Gestad auf dem Tisch, vielleicht der schon zugänglichste unter den Roten.
Selbst Leute, die mehrheitlich Supermarktweine trinken, hatten richtig Spass.

Gruss
Georg
Danke für die Einschätzung des 21er Syrah Gestad, Georg!

Vor ca. 2 Wochen hatte ich den 18er Syrah Gestad im Glas. Ich hatte mir notiert "recht schöner, dabei kühler syrahtypischer Duft nach dunklen Beeren, Kirschen, erdig mit etwas Pfeffer und Leder; am Gaumen dann sehr viel Säure, reichlich Holzwürze und harsche Tannine bei nur mittlerem Körper und mittlerer Fruchttiefe; leider (noch?) kein Gleichgewicht." Die Flasche ist nicht leer geworden.

VG, Nora



,
Georg R.
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Re: Weingut Ziereisen

Beitrag von Georg R. »

Nora hat geschrieben:
Vor ca. 2 Wochen hatte ich den 18er Syrah Gestad im Glas. Ich hatte mir notiert "recht schöner, dabei kühler syrahtypischer Duft nach dunklen Beeren, Kirschen, erdig mit etwas Pfeffer und Leder; am Gaumen dann sehr viel Säure, reichlich Holzwürze und harsche Tannine bei nur mittlerem Körper und mittlerer Fruchttiefe; leider (noch?) kein Gleichgewicht." Die Flasche ist nicht leer geworden.
Hallo Nora,

kann ich nachvollziehen. Ich hab, ausser dem Tschuppen, die roten 18er komplett ausgelassen bei Ziereisen, nachdem ich zuvor schon bei renomierten Kaiserstühler Winzern ins Klo gegriffen habe.

Wenn ich den Jahrgang mit einem Wort beschreiben müsste wäre es "unharmonisch", Dein Gestad scheint also keine Ausnahme zu sein. 19, 20 und 21 sind deutlich besser gelungen.
Auch den 18er Syrah 10 hoch 4 hatte ich letztes Jahr im Glas, trotz guter Bewertungen konnte mich der Wein nicht abholen, zu unharmonisch - im Gegensatz zum neulich verkosteten 19er, der war schon was ziemlich Besonderes.

Gruss
Georg
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Lars Dragl
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Re: Weingut Ziereisen

Beitrag von Lars Dragl »

Elah hat geschrieben:2020 Ziereisen Pinot Noir Jaspis Zipsin

Ich war neugierig, wie sich dieser Wein präsentiert, nachdem ich bei CT einige positive Notizen gelesen hatte.
Mit meiner bescheidenen Erfahrung war dieser Wein in seiner Jugend oft ziemlich verschlossen.

Ich kann glücklicherweise bestätigen, dass er sich schon jetzt wunderbar zeigt.
Sehr intensiv und bereits fantastische Balance mit jugendlicher Frucht, die durch frische Säure und Tannine ausgeglichen wird.
Sowohl in der Nase ist etwas Vanille und Eiche bemerkbar, das trägt zur Komplexität bei.

Exzellent - ein hervorragender Wein!
Hallo!

Den Wein habe ich auch gerade im Glas und habe offensichtlich eine überaus verschlossene Flasche erwischt. Auch am dritten Tag kann von Genuss keine Rede sein. Keine Frucht am Gaumen, stark extrahiert und entsprechend viel Gerbstoff, reduktive Noten und eine kratzige Mineralität im Abgang. Das ist richtig Arbeit und ich werde den Wein auch heute nicht leer bekommen. Die Anlagen sind sicherlich sehr gut, aber das braucht noch mehrere Jahre um sich zu finden. Ich rühre meine zweite Flasche erst in 10 Jahren an. Das hier ist Babymord.

Herzliche Grüße

Lars
stefane
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Re: Weingut Ziereisen

Beitrag von stefane »

Hanspeter Ziereisen, Efringen-Kirchen
Blauer Spätburgunder Talrain 2020
12,5%
€ 16

In der Farbe ein sehr dunkles, sogar ganz leicht ins Schwarze changierendes Rot.
In der Nase deutlich mehr auf der schwarzbeerigen als auf der rotbeerigen Seite. Unterlegt von einer deutlichen Wacholdernote und auch etwas Heidelbeeren. Auch eine leichte Schwarzbrotnote und der Duft von Tinte kommen hervor.
Dieser Eindruck setzt sich im Mund fort. Schwarzkirschen und schwarze Johannisbeeren dominieren. Dazu etwas Cassis, Nuancen von dunklen Kräutern, aber auch eine leicht blutige Spur zieht sich durch. Sehr kompakt und intensiv, mit Kraft und Fülle, aber auch deutlich rustikal und etwas in die Breite gehend. Knackige Tannine und ein deutlicher Säurebiß hinten raus.
15,5/20
stefane hat geschrieben: Fr 26. Nov 2021, 22:21 Blauer Spätburgunder Talrain 2016

Von einer nahezu 500m hoch gelegenen Lage, der höchstgelegenen Lage von Ziereisen. Kalkboden mit Lehmauflage.
Ein kleiner Teil aus Ganztraubengärung mit den Rappen, was dem Wein spürbare Gerbstoffe verleiht. Dann für 24 Monate in gebrauchten Barriques aus heimischer Eiche ausgebaut.
Ein schöner, aber insgesamt zurückhaltender Kirschduft, auch Schlehe und Hagebutte vermeine ich zu riechen, begleitet von einer leicht pfeffrigen Note.
Im Mund dann mineralisch, frisch und klar, mit leicht kräutrigen Noten, insgesamt auf der schlank-fokussierten Seite. Würzige, deutlich präsente, fest zupackende Tannine.
Der Wein hat genau das richtige Maß an Ruppigkeit, ohne aber im Geringsten schroff zu wirken.
Sehr gut.
16/20
stefane hat geschrieben: Di 5. Dez 2023, 21:50 Blauer Spätburgunder Talrain 2019

Im Glas ein mittleres Karminrot mit leicht trüben Reflexen.
In der Nase mit eher zurückhaltender Frucht (Schwarzkirsche, Maulbeere), dafür deutliche Noten von nasser Erde, Pilzen, Roter Bete und Eisen.
Im Mund sehr dunkelfruchtig, recht stark in die Breite gehend, sehr gesetzt, etwas breiig, mit dominierenden Eindrücken von blutigem, rohem Fleisch und Eisen.
15/20
Gefällt mir etwas besser als der Jahrgang 2019, ist diesem im Charakter aber deutlich näher als dem für mich bisher immer noch beeindruckendsten Jahrgang 2016.
Herzliche Grüße
Stefan
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Elah
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Re: Weingut Ziereisen

Beitrag von Elah »

stefane hat geschrieben: Do 26. Dez 2024, 15:44 Hanspeter Ziereisen, Efringen-Kirchen
Blauer Spätburgunder Talrain 2020
12,5%
€ 16

In der Farbe ein sehr dunkles, sogar ganz leicht ins Schwarze changierendes Rot.
In der Nase deutlich mehr auf der schwarzbeerigen als auf der rotbeerigen Seite. Unterlegt von einer deutlichen Wacholdernote und auch etwas Heidelbeeren. Auch eine leichte Schwarzbrotnote und der Duft von Tinte kommen hervor.
Dieser Eindruck setzt sich im Mund fort. Schwarzkirschen und schwarze Johannisbeeren dominieren. Dazu etwas Cassis, Nuancen von dunklen Kräutern, aber auch eine leicht blutige Spur zieht sich durch. Sehr kompakt und intensiv, mit Kraft und Fülle, aber auch deutlich rustikal und etwas in die Breite gehend. Knackige Tannine und ein deutlicher Säurebiß hinten raus.
15,5/20
stefane hat geschrieben: Fr 26. Nov 2021, 22:21 Blauer Spätburgunder Talrain 2016

Von einer nahezu 500m hoch gelegenen Lage, der höchstgelegenen Lage von Ziereisen. Kalkboden mit Lehmauflage.
Ein kleiner Teil aus Ganztraubengärung mit den Rappen, was dem Wein spürbare Gerbstoffe verleiht. Dann für 24 Monate in gebrauchten Barriques aus heimischer Eiche ausgebaut.
Ein schöner, aber insgesamt zurückhaltender Kirschduft, auch Schlehe und Hagebutte vermeine ich zu riechen, begleitet von einer leicht pfeffrigen Note.
Im Mund dann mineralisch, frisch und klar, mit leicht kräutrigen Noten, insgesamt auf der schlank-fokussierten Seite. Würzige, deutlich präsente, fest zupackende Tannine.
Der Wein hat genau das richtige Maß an Ruppigkeit, ohne aber im Geringsten schroff zu wirken.
Sehr gut.
16/20
...
Gefällt mir etwas besser als der Jahrgang 2019, ist diesem im Charakter aber deutlich näher als dem für mich bisher immer noch beeindruckendsten Jahrgang 2016.
Den 16er Talrain hatte ich letzten Oktober auch im Glas und hat mir sehr gefallen:

Gerade schön zu trinken!

Geöffnet und sofort eingeschenkt, direkt danach strömt ein schönes Vanille- und Kirscharoma aus dem Glas, macht aber bald Platz für eine ernsthaftere Kräuter- und Sauerkirschnoten, evtl. etwas Hagebuttentee.

Für einen Pinot ist er wunderbar strukturiert, mit gerade genug geschmeidigen Tanninen, die den Mund wie eine seidiges Tuch ausfüllen. Dichte Aromen, ohne dabei künstlich zu wirken.
Ernsthaft, nicht rustikal.

Wenn man nicht nach Frucht, sondern eher nach tertiären Aromen sucht, kann man diesen Wein noch 5 Jahre lagern. Sie beginnen sich gerade erst zu entwickeln.
Nora
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Re: Weingut Ziereisen

Beitrag von Nora »

Über das Wochenende hatte ich den

Ziereisen Syrah Jaspis 2017

im Glas. Ich bin hingerissen!

Umwerfende volle und lebendige Nase, floral und fruchtig nach reifen Kirschen, dann ein Potpourri aus Gewürzen und Kräutern, wie Pfeffer, Curry, Eukalyptus und Minze. Sehr schön!

Am Gaumen ist der Wein sehr dicht und dabei äußerst frisch. Hier gibt es zunächst einen Antrunk mit kühler Kirschfrucht. Die reife, aber lebendigen Säure durchzieht den Wein wie ein feiner Strahl. Dann kommen sehr dezent Kräuter und Gewürze. Ein Hauch, aber wirklich nur ein Hauch von feuchtem, frischem Waldboden ist zu bemerken. Die Tannine sind präsent, hierbei sehr feinkörnig und unterstützen den langen, pfeffrigen, leicht mineralischen Abgang.

Der Wein ist wunderbar kühl und animierend und doch dicht strukturiert. Überrascht hat mich die Abwesenheit jeglicher ruppigen Tannine oder Holznoten. Eher Côte-Rôtie denn Cornas.

Ein ganz toller Wein!

VG Nora
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