Sa 17. Jun 2023, 16:06
Bernd Schulz hat geschrieben:Auch aus dem Jahrgang 2022 werden sicher wieder einige Kabinette den Weg in mein Glas finden. Den Anfang des Reigens macht heute der Siefersheimer Heerkretz, der mir von einem edlen Spender zur Verfügung gestellt wurde:
Bei dem einen oder anderen Winzer habe ich zwar schon derartige Babys oder sogar Fassproben verkostet, aber insgesamt fehlt es mir an Erfahrung mit solch extremen Jungweinen, um jetzt schon eine vernünftige Bewertung abgeben zu können. Ich sehe aber eine hohe Wahrscheinlichkeit dafür, dass das mal ein ziemlich oder auch ganz großer Kabi werden wird.
Mo 19. Jun 2023, 11:19
Mo 26. Jun 2023, 13:40
Di 4. Jul 2023, 21:40
Ollie hat geschrieben: Am Gaumen wiederum sehr weißblütig und zitronenblättrig, nicht übermäßig konzentriert, aber die Süße wirkt etwas hoch (knapp 60 g/l bei immerhin 8 Vol% Alkohol) und ist auch im Abgang deutlich vernehmbar, also eher leichte Spätlese
Ollie hat geschrieben:Großer Kabinett? Nein; das ist jetzt nichts, was etwa Max Ferd Richter nicht schon seit Jahren auf Flasche zieht (WSU usw.).
Ollie hat geschrieben:Nicht auszudenken, was mit Fuderausbau möglich wäre.
Di 4. Jul 2023, 22:04
Bernd Schulz hat geschrieben:Dass die Süße etwa hoch wirkt, kann ich überhaupt nicht bestätigen. Und "übermäßig konzentriert" ist der Wein natürlich nicht, denn es handelt sich ja schließlich um einen Kabi.
Bernd Schulz hat geschrieben:Für in seiner Gewichtsklasse "groß" halte ich den Wein trotzdem.
Fr 11. Aug 2023, 19:48
Bernd Schulz hat geschrieben:Unter den trockenen Scheureben, die ich bislang getrunken habe (und das waren einige, da ich bekanntlich eine größere Schwäche für die Sorte hege) markiert diese den vorläufigen Höhepunkt:
Die Art, in der hier die vielfältige Frucht mit einer packenden Mineralität korrespondiert, finde ich ganz außergewöhnlich. Großes Gutweinkino - bei Daniel Wagner, der keinen so lautstarken Rummel wie der eine oder andere rheinhessische VDP-Kollege um sich macht/machen lässt, handelt es sich offenkundig um einen der Meister seines Fachs!
Fr 11. Aug 2023, 20:19
...da hilft zum einen auch bei Basisqualitäten im Einzelfall schon mal ein bißchen Geduld, was die höherqualitativen Scheus angeht, sind gemäß meiner Erfahrung die Franken ganz vorne mit dabei: Weingut am Stein, Stahl, Wirsching, Schmitt's Kinder, aber auch Weltner, z.B. der 14er aus der Schwanleite...UlliB hat geschrieben:Wahrscheinlich soll und muss eine Scheurebe in der Basiskategorie so sein, aber ich denke, dass die Sorte ähnlich wie der aromatisch nahe verwandte Sauvignon blanc zu ganz anderen Leistungen in der Lage ist, wenn man sich entsprechend darum kümmert.
Fr 11. Aug 2023, 23:41
UlliB hat geschrieben:Glücklicherweise ist hier die Frucht nicht ganz so laut und aufdringlich wie bei dem im Parallelthread erwähnten 22er Scheurebe Ortswein von Weltner, den ich am Ende kaum noch trinken konnte. Hier ist alles schon wesentlich stimmiger und etwas leiser, aber die zum Ordinären tendierende knallfruchtige Sortenstilistik bleibt doch dominierend.
Wahrscheinlich soll und muss eine Scheurebe in der Basiskategorie so sein, aber ich denke, dass die Sorte ähnlich wie der aromatisch nahe verwandte Sauvignon blanc zu ganz anderen Leistungen in der Lage ist, wenn man sich entsprechend darum kümmert. Ich kann mich gut an wirlich grandiose Scheureben von Müller-Catoir aus der Zeit kurz vor der Jahrtausendwende erinnern, denen das Laute und Ordinäre völlig abging.
Sa 12. Aug 2023, 20:37
UlliB hat geschrieben:Diese Scheurebe habe ich gerade im Glas, und auch wenn ich den Wein für gut halte, bin ich jetzt nicht ganz so begeistert.
Glücklicherweise ist hier die Frucht nicht ganz so laut und aufdringlich wie bei dem im Parallelthread erwähnten 22er Scheurebe Ortswein von Weltner, den ich am Ende kaum noch trinken konnte. Hier ist alles schon wesentlich stimmiger und etwas leiser, aber die zum Ordinären tendierende knallfruchtige Sortenstilistik bleibt doch dominierend.
UlliB hat geschrieben:Wahrscheinlich soll und muss eine Scheurebe in der Basiskategorie so sein, aber ich denke, dass die Sorte ähnlich wie der aromatisch nahe verwandte Sauvignon blanc zu ganz anderen Leistungen in der Lage ist, wenn man sich entsprechend darum kümmert. Ich kann mich gut an wirlich grandiose Scheureben von Müller-Catoir aus der Zeit kurz vor der Jahrtausendwende erinnern, denen das Laute und Ordinäre völlig abging.
Di 15. Aug 2023, 19:34