Bordeaux 2016

Medoc und seine Appellationen, Bourg und Umgebung, Fronsac, Pomerol, Saint Emilion und Umgebung, Entre Deux Mers, Graves und Pessac-Leognan, Sauternes und Co.
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innauen
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Re: Bordeaux 2016

Beitrag von innauen »

slowcook hat geschrieben:
innauen hat geschrieben:
slowcook hat geschrieben:Hiermit drücke ich allen Bordeaux-Liebhabern meine tiefste Anteilnahme aus.
Für einmal hat es auch Vorteile, älter zu sein und den Keller mit Jahrgängen bis 2010 gut gefüllt zu haben! 8-)

Gruss
Werner
Und was hat man 2003, 2005, 2009 und 2010 über den Anstieg der Preise geschimpft :mrgreen: Wie heißt es so schön: "Ob es eine Blase war, weiß man immer erst im Nachhinein".

Grüße,

wolf

Hallo wolf

"Man" hat vielleicht schon geschimpft, ich aber nicht mehr, dafür um so mehr 1982 und 1986.
Aber das ist jetzt wieder so, wie als Opa vom Krieg erzählte... :lol:

Gruss
Werner
"Schon wieder muss ich meine Kunden über steigende Preise informieren"

Aus einem Händlerprospekt von 1985 :lol:

Grüße,

wolf
„Es war viel mehr.“

Johnny Depp dementiert, 30.000 Dollar im Monat für Alkohol ausgegeben zu haben. (Quelle: „B.Z.“)
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octopussy
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Re: Bordeaux 2016

Beitrag von octopussy »

Das große Thema bezüglich der Bdx-Preise und der Grund, warum wir uns alle darüber so leidenschaftlich aufregen, ist im Zweifel Folgendes:

1. Die Volatilität. Am liebsten geht man als Käufer in Sachen Preisreferenz natürlich zurück auf Preise wie 2004 oder 2008 oder noch weiter zurück. Und Preissteigerungen um 100% über zwei Jahrgänge oder teilweise von einem Jahrgang zum nächsten sind natürlich richtig bitter und wirken prima facie erst einmal "frech". Wenn ich mir die Preisentwicklung bei Burgundern anschaue, dann kennt diese nur einen Weg - nach oben. Jedes Jahr. Nur in nicht so tollen Jahrgängen wie 2007, 2011 oder 2013 gibt es mal keine Preiserhöhung. Über 10 Jahre hinweg haben sich die Preise für einige Weine auch verdoppelt oder mehr als verdoppelt. Das fällt aber nicht so auf, weil es jedes Jahr 10% Preissteigerung gibt und nicht 100% von einem Jahrgang zum nächsten.

2. Die Verfügbarkeit älterer Jahrgänge. Quasi jeder Bordeaux der letzten 20 Jahre ist früher oder später irgendwo verfügbar. Einige Weine und Jahrgänge haben einen gesättigten Marktpreis erreicht - viele 1989er, 1990er, 2000er, 2005er. Gerade die mit 98+ Parker-Punkten. Und einen 1er GCC vom linken Ufer für weniger als 200-250 Euro zu bekommen, selbst aus den miesesten Jahrgängen, ist auch nicht ganz einfach. Aber von den allermeisten Weinen kriegt man einen ordentlichen bis guten trinkreifen Jahrgang für weniger als den aktuellen Subskriptionspreis. Natürlich ist immer die Hoffnung da, dass sich ein Jahrgang wie 2009, 2010, 2015 oder 2016 als später einmal legendär herausstellt. Und dann lohnt auch der Kauf in der Subskription. Einen 1990er Pichon Baron oder 1989 oder 1990 Montrose oder 1982, 1986 oder 1990 Leoville-Las-Cases kriegt man auch nicht für weniger Geld als den 2016er in der Subskription. Insofern kann sich die Subskription der 2016er auf lange Sicht schon lohnen. Es kann aber eben auch gut sein, dass das Interesse an einzelnen Jahrgängen später sinkt, so wie z.B. das Interesse an den 2003ern gesunken ist.

Aber, hey, das Gezetere gehört doch dazu. Jedes Jahr wieder bringt der Bordeaux Subskriptions-Thread besonders viel Spaß 8-)
Beste Grüße, Stephan
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UlliB
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Re: Bordeaux 2016

Beitrag von UlliB »

octopussy hat geschrieben: Aber, hey, das Gezetere gehört doch dazu. Jedes Jahr wieder bringt der Bordeaux Subskriptions-Thread besonders viel Spaß 8-)
Ganz genau.

Und jetzt ist ja auch Schluss. Wenn ich das richtig sehe, fehlt nur noch VCC, der setzt dann morgen den Schlusspunkt mit einem EVP irgendwo bei 300 Euro. Schließlich kann man das weite Feld zwischen LLC und den 1ers nicht nur Palmer, Mission, Pavie und Angelus überlassen ;)

Dann kann man sich auch als Bordeaux-Liebhaber statt den Preisen mal wieder den Weinen selber widmen :lol:

Gruß
Ulli
toska
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Re: Bordeaux 2016

Beitrag von toska »

Was ist eigentlich mit La Petite Eglise? Letztes Jahr wurde der noch löblich erwähnt. Ich find den auch nirgends außer bei Gazzar.
Gruß,Toska
bordeauxlover
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Re: Bordeaux 2016

Beitrag von bordeauxlover »

Liebe ledexter, Detlef (figeac 78) und UliB,

herzlichen Dank für Eure für mich sämtlich hilfreichen Rückmeldungen!

@ledexter: Gut, dass Du mich nochmal auf "Volumen" bei Clinet hingeweisen hast. Klingt für mich ein bißchen "wuchtbetont" - ein Stil, der mir vor 15-20 Jahren sehr gefallen hat, seit 10-15 Jahren eher weniger. Und meine letzten Begegnungen mit Clinet im Glas liegen doch schon sehr lange zurück. Also Clinet doch eher nicht...
@ figeac78: Erstmal herzlich willkommen im Forum auch von mir! Du hast mich jetzt animiert, nochmal nach gereiften La Conseillante zu schauen. Notfalls tröste ich mich mit ein paar Restflaschen 93er (mein liebster kleiner Jahrgang), 95er und 98er (den finde ich grandios!) und freue mich auf eine Einzelflasche 2000er (noch nie probiert). Den Hinweis auf La Croix (noch nie getrunken) in einer deutlich günstigeren Preisklasse finde ich sehr hilfreich, zumal von UliB bestätigt. Da wage ich mich wohl mal ran. Bloß: 2016 oder 2015 oder beide (der 2015er klingt zumindest bei Lobenberg fast noch besser und spannender als der 2016er)?
@UliB: Danke für den verstärkenden Hinweis auf La Croix! Auch an Dich die Frage: 2016 oder 2015 oder beide?

Schöne Grüße
Armin
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UlliB
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Re: Bordeaux 2016

Beitrag von UlliB »

bordeauxlover hat geschrieben:@UliB: Danke für den verstärkenden Hinweis auf La Croix! Auch an Dich die Frage: 2016 oder 2015 oder beide?
Oops. Getrunken habe ich sie naturgemäß beide noch nicht.

Meine Erfahrungen mit La Croix beschränken sich konkret auf 09, 10, 11, und 12 - angefangen hatte ich mit dem 10er (eine Empfehlung von Lobenberg, und hier mal eine gute), den 09er habe ich dann nachgekauft und den 11er und 12er gesubst. Alle im gleichen Stil (mit Jahrgangsunterschieden natürlich): zurückhaltend im Holzeinsatz, mehr rot- als blaufruchtig, mehr fein als wuchtig; ein dezidiert "unmoderner" Stil, der mir sehr gut gefällt. Der gesubste 14er ist gerade vor zwei Wochen angekommen und ruht noch.

Rein von der Papierform her betrachtet scheint in Pomerol 2015 das etwas bessere Jahr als 2016 zu sein, aber die qualitativen Unterschiede zwischen beiden Jahren sind wohl marginal (die stilistischen wohl eher nicht). 15 dürfte generell die etwas üppigeren Weine geliefert haben, 16 die schlankeren, säurebetonteren. Ich habe von beiden jeweils 6 Flaschen genommen, in dem Preisbereich ist das Risiko ja erträglich...

Gruß
Ulli
Bradetti
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Re: Bordeaux 2016

Beitrag von Bradetti »

Den 14er La Croix hatte ich jüngst im Glas und fand den sehr schön mit Potential (92-93P)....
Viele Grüße
Dirk
Figeac78
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Re: Bordeaux 2016

Beitrag von Figeac78 »

UlliB hat geschrieben: Alle im gleichen Stil (mit Jahrgangsunterschieden natürlich): zurückhaltend im Holzeinsatz, mehr rot- als blaufruchtig, mehr fein als wuchtig; ein dezidiert "unmoderner" Stil, der mir sehr gut gefällt.
Diese Beschreibung trifft auch ziemlich genau auf meine ca. 1 Woche nach der Lieferung geöffnete Flasche La Croix zu. Scheint also im Stil recht konstant zu sein.

@bordeauxlover: Lieben Dank für die Willkomensgrüsse. Bei La Croix würde ich auch sowohl 15 als auch 16 subsen. Lobenberg hat ja aktuell auch noch sofort lieferbare La Croix im Angebot. Da könnte man probieren. Ich vermute, dass die 15er und 16er dieses Weins nicht so schnell ausverkauft sein werden.
Zu den älteren Jahrgängen von La Conseillante: Hier würde ich nur aus den besseren Jahrgängen nachkaufen. 93 und z.B. 07 habe ich beide getrunken. Es waren sicher im Jahrgangsvergleich gute Weine, aber für den 07er zahlt man heute auch um die 80 EUR. Ich würde mir da eher 1 Flasche aus einem richtig gutem Jahrgang gönnen (98 oder 00, vielleicht sogar 89 oder 90) und für 80 EUR einen guten Jahrgang von einem kleineren Wein gönnen (z.B 05 Petit Village fand ich vor einigen Monaten niht schlecht.
Herzliche Grüsse,
Detlef
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Tomschki
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Re: Bordeaux 2016

Beitrag von Tomschki »

Ich kenne Chateau La Croix relativ gut, habe einige jüngere Jahrgänge im Keller und war letztes Jahr auch auf dem Weingut zu Besuch. Sehr traditionell und sympatisch. Getrunken und gekauft habe ich die Jahrgänge 2009, 2010, 2011, 2012 und ab Fass den 15er. Letzterer hat uns nicht so überzeugt, dafür aber La Croix St. Georges 2015 um so mehr. Dieses Weingut gehört denselben Besitzern und liegt quasi auf der anderen Strassenseite. Meiner Meinung nach ein noch stärker unterschätzter Pomerol als La Croix selbst, hat aber auch deutlich mehr Holzeinsatz. Absolut empfehlen kann ich vorallem die beiden Jahrgänge 09 und 12, sofern diese noch auffindbar und zu einem vernünftigen Preis zu haben sind. Mit 15 und 16 kann man aber sicher auch nichts falsch machen...

Liebe Grüsse aus der Schweiz
Thomas
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UlliB
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Re: Bordeaux 2016

Beitrag von UlliB »

Tomschki hat geschrieben:Ich kenne Chateau La Croix relativ gut, habe einige jüngere Jahrgänge im Keller und war letztes Jahr auch auf dem Weingut zu Besuch. Sehr traditionell und sympatisch. Getrunken und gekauft habe ich die Jahrgänge 2009, 2010, 2011, 2012 und ab Fass den 15er. Letzterer hat uns nicht so überzeugt, dafür aber La Croix St. Georges 2015 um so mehr. Dieses Weingut gehört denselben Besitzern und liegt quasi auf der anderen Strassenseite. Meiner Meinung nach ein noch stärker unterschätzter Pomerol als La Croix selbst, hat aber auch deutlich mehr Holzeinsatz. Absolut empfehlen kann ich vorallem die beiden Jahrgänge 09 und 12, sofern diese noch auffindbar und zu einem vernünftigen Preis zu haben sind. Mit 15 und 16 kann man aber sicher auch nichts falsch machen...
Danke für die Einschätzung. Von Croix St. Georges kenne ich nur den 09er, und da hat mich der intensive, "Mouton-mäßige" Holzeinsatz schon etwas gestört: viele Rösttöne, Espresso, dunkle Schokolade... nicht so sehr mein Fall. Geschmackssache halt.

Interessehalber: weswegen hat der 15er La Croix nicht so sehr überzeugt?

Gruß
Ulli
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