Südburgenland / Eisenberg DAC

Neusiedlersee-Hügelland, Neusiedlersee, Mittelburgenland, Südburgenland
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robertz
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Re: Südburgenland

Beitrag von robertz »

Aber Gerald

Es ist doch wie überall, die DAC ist ein Marketing-Instrument, welches den kleineren Durchschnittsbetrieben etwas helfen soll und eine Region mit einer (oder mehreren) Leit-Rebsorten bekannter machen soll. Das die Spitzenbetriebe davon nicht wirklich profitieren, da sie sowohl vom Namen wie auch von der Qualität wie auch vom Preis darüber angesiedelt sind und ihr Vertriebsnetz schon gut (auch international) aufgebaut haben, ist auch überall gleich. Das trifft in allen AC, DOC, DO, DAC und sonstigen Appellationen in „good old Europe“ genauso zu wie im Südburgenland. Und wenn man hier eine Bezeichnung wählt, die dem eigentlichen Zweck „besser“ dienlich ist, ist dies auch legitim. 8-)

Ich kaufe nach wie vor meine BF bei „meinen“ Winzern im Südburgenland und vom Spitzerberg, da ich persönlich diese einfach spannender finde. Hoffentlich sehen das nicht allzu viele Konsumenten, sonst starten wir wieder die periodischen Preiserhöhungsdiskussionen.

Und wenn zukünftig durch irgendeine neue DAC (Leithaberg, Eisenberg, ... ) ein neuer junger Betrieb meine Vorlieben günstiger oder besser bedienen kann, soll und wird mich das auch nicht stören. :oops:

Grüße Robert
Vergeblich klopft, wer ohne Wein ist, an der Musen Pforte. ;)
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robertz
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Re: Südburgenland

Beitrag von robertz »

Hallo Peter

Ich habe gestern (mittags) auch zum ersten antesten den „Pfarrweingarten Eisenberg DAC Reserve 2008“ von Wachter-Wiesler geköpft, einen Teil sofort in eine kleine Flasche für den heutigen Tag separiert und den Rest im Zalto-Universal zur Pasta genossen.

transparents strahlendes rubinrot, dichte klare Schlieren; dezente insgesamt eher blumige und doch dichte Nase, anfangs etwas Pflaume, dann eher Brombeermarmelade und Himbeergelee, deutliche Würze nach Suppenkräuter wie Liebstöckl; am Gaumen stützende rotbeerige Säure (Weichsel, rote Ribisel) gepaart mit feinstkörnigem aber scharfkantigen Tannin, schöne jugendliche Struktur, es dominieren neben der rotbeerigen Säure eher würzige Noten (grüne Suppenkräuter, Wacholderbeeeren) und etwas braune staubige Mineralität, mittelgewichtiger Körper mit frischem längeren Abgang, schon jetzt süffig, das Glas/Flasche leert sich rascher als geplant

nach 24 Std: Nase beinahe unverändert, ein Hauch Barrique kommt nun zusätzlich durch, am Gaumen wirkt das präsente Tannin noch feiner, samtiger aber noch nicht wirklich weich, am Gaumen kommen zusätzlich zur Würze deutlichere frische Kirsch- und Brombeernoten hervor


Ich sehe den Wein mit einiger Flaschenreifung bei etwas über 90 RPunkten und das bei 12,- EUR ab Hof, ein gutes PLV mit einigen Versprechungen für die Zukunft. Mir persönlich gefällt die Frische und die Tanninstruktur, er ist aber sicher nichts für „ausgeprägte Fruchtliebhaber“ oder "Jungweintrinker", die ihre Flaschen in den nächsten Monaten vernichten wollen.

Grüsse, Robert
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Gerald
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Re: Südburgenland

Beitrag von Gerald »

Zu dem Eisenberg DAC 2009 (siehe eine Seite vorher) von Thomas Wachter habe ich beim Winzer nachgefragt, aus welchen Lagen die Trauben stammen: es sind die Lagen Paigl und Fasching am Fuß des Eisenbergs (westlich vom Reihburg, südl. von Szapary). Ich finde es schade, dass die genaue Herkunft nicht am Etikett steht und nicht einmal auf der Homepage zu finden ist. Dabei wäre der Wein doch ein "echter" Eisenberg ;)

Grüße,
Gerald
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robertz
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Re: Südburgenland

Beitrag von robertz »

Hallo Gerald

Ich kenne eigentlich nur einen Thomas Wachter in Deutsch-Schützen, den Bruder von Franz Wachter und Gerda Wiesler. Thomas betreibt gemeinsam mit seiner Schwester Gerda das Ratschen und hat vorher für (gemeinsam mit) seinen Bruder das Weinmarketing für Wachter-Wiesler gemacht.

Soviel ich weiß, hat Thomas sich am Eisenberg in Ungarn einige Reben zugelegt und gemeinsam mit Imre Gager den Kekfrankos (zumindest 2006) gemacht.

Das er jetzt einen eigenen Blaufränkisch Eisenberg DAC erzeugt, ist mir neu. Hast du dazu Informationen für mich, das würde mich interessieren.

Grüße, Robert
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pivu
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Re: Südburgenland

Beitrag von pivu »

@Wachter-Wiesler: die Weine macht seit einigen Jahren der Junior (Christoph), Sohn von Franz und Neffe von Tom (Marketing neben Restaurant).

Ciao
Peter
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robertz
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Re: Südburgenland

Beitrag von robertz »

Hallo, ich sehe es auch so.

Wobei ich den Anteil von seinem Vater Franz, der ja zusätzlich noch Bürgermeister von Deutsch-Schützen ist, nicht unterschätzen würde. Er ermöglicht seinem Sohn immer wieder längere Auslandsaufenthalte. Der Stolz auf Christoph schwingt bei ihm deutlich mit, insbesondere bei Faßverkostungen, wo der Junior einige „spezielle“ Chargen separat ausgelotet hat.

Umsomehr verwundert mich eine eigene Abfüllung „Blaufränkisch Eisenberg DAC“ (ohne Lage) von Thomas Wachter. Bei meinem letzten Besuch im Dezember gab es diesen Wein bei Wachter-Wiesler's nicht. Da waren eher Christoph's Ideen zu Flasche und Etiketten ein Thema.

Grüsse, Robert
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Re: Südburgenland

Beitrag von Gerald »

Hallo Robert,

das ist meines Wissens schon genau der genannte Thomas Wachter (habe aber nicht ausdrücklich nach den Familienverhältnissen nachgefragt ;) ). Der Wein stammt wie gesagt aus den Lagen Paigl und Fasching, die Weingärten gehören seinem Schwiegervater.

Website: http://www.kekfrankos.at

Den genannten Wein gibt es in der Burgenland-Vinothek in Wien um 9,90. Interessanterweise habe ich, obwohl mir der Wein gut gefallen hat, die für mich Eisenberg-typischen Noten nicht gefunden.

Grüße,
Gerald
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Re: Südburgenland

Beitrag von Gerald »

Ach ja, den Pfarrweingarten 2007 habe ich vor ca. 1 Jahr getrunken, da hat er mich aber nicht restlos überzeugt. Für meinen Geschmack zu körperbetont und von der Aromatik ein bisschen zu einfach gestrickt. Siehe hier: http://www.verkostungsnotizen.net/vkn_d ... p?ID=29373

2008 habe ich noch nicht probiert, werde das aber nachholen.

Im Vergleich dazu - was bei verschiedenen Jahrgängen ja nicht ganz fair ist - sehe ich den genannten Wein von Thomas Wachter deutlich vorne, vielleicht nicht "schöner", auf jeden Fall aber interessanter (bei günstigerem Preis) ...

Grüße,
Gerald
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robertz
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Re: Südburgenland

Beitrag von robertz »

Na ja, am 10.03 ist ja in der Hofburg wieder die Burgenlandverkostung. Da werde ich gleich mal Christoph Wachter fragen, was er mir zum Wein von seinem Onkel sagen kann. ;)

Grüße, Robert
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Jürgen
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Re: Südburgenland

Beitrag von Jürgen »

Letzte Woche hatte ich vom Weingut Gratl einen 2006er Shiraz und einen Cabernet Sauvignon offen. Beide Weine waren schön, den Shiraz haben wir bei 90 Punkten gesehen. Der Cabernet lag eher in der Gegend um 85 Punkte. Christoph Gratl (Senior) war am Wochenende auch wieder bei uns in der Gegend unterwegs. Auf der Rendez-Vino in Karlsruhe habe ich mir ein paar Flaschen vom 2007 Shiraz mitgenommen.
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