Bordeaux 2014

Medoc und seine Appellationen, Bourg und Umgebung, Fronsac, Pomerol, Saint Emilion und Umgebung, Entre Deux Mers, Graves und Pessac-Leognan, Sauternes und Co.
Sauternes
Beiträge: 1282
Registriert: Di 31. Jan 2017, 11:40
Wohnort: zuhause

Re: Bordeaux 2014

Beitrag von Sauternes »

Diese Beurteilung eines Zweitwein wirft bei mir eine Frage auf, sind die Erstweine den zweiten so deutlich überlegen, oder was rechtfertigt den meist doppelt oder dreifachen Preis :?: .
Meine Frage bezieht sich da auf den Erst-und Zweitwein eines Weingutes.
Benutzeravatar
Jochen R.
Beiträge: 2884
Registriert: Mo 6. Dez 2010, 19:53
Bewertungssystem: Auf Benutzername klicken

Re: Bordeaux 2014

Beitrag von Jochen R. »

Sauternes hat geschrieben:Diese Beurteilung eines Zweitwein wirft bei mir eine Frage auf, sind die Erstweine den zweiten so deutlich überlegen, oder was rechtfertigt den meist doppelt oder dreifachen Preis :?: .
Meine Frage bezieht sich da auf den Erst-und Zweitwein eines Weingutes.
Erstwein: Der gleiche Grund, warum du deine Flasche Yquem nicht jetzt
aufziehst, sondern (hoffentlich) noch etliche Jahre im Keller reifen lässt.

Interessant wäre der Vergleich der "Reserve" in 10-15 Jahren gegen die jetzt
so toll performenden "Kleinen". Da kommen nämlich die Comtesse-typischen
Reifenoten ins Spiel und man hat eine schöne, "kleine Comtesse" im Glas.

Viele Grüße,
Jochen
"Viele haben eine Meinung, aber keine Ahnung." (Franz Müntefering)
Sauternes
Beiträge: 1282
Registriert: Di 31. Jan 2017, 11:40
Wohnort: zuhause

Re: Bordeaux 2014

Beitrag von Sauternes »

Also brauchen auch die Zweitweine gute 10 Jahre oder mehr um richtig in Fahrt zu kommen, interessant.
Ich dachte bisher die Reserven sind auf frühen Genuss vinifiziert, der La Dame Montrose von 2010 hat für mich schon sehr gut geschmeckt, wenn da in 5 Jahren noch mehr kommt ist das ein toller Wein.
Da ich ihn aber zum jetzigen Preis kaufte, ist das PGV nicht so gut, für 50€ oder weniger gibt es viele Grand Cru Classe` die mindestens genau so gut sind, ich sage mal im Preisrahmen von 30-40€ gibt es schon schöne Weine.
Eine Frage stelle ich noch, kaufen denn Erstweinkäufer auch den Zweitwein :?: .

Ps: die Flasche Yquem bleibt schön im Regal liegen, ich hatte ja die halbe zum probieren, da weiß ich das das ein sehr edler Tropfen ist :) .
Passend zur Überschrift warte ich auf die Lieferung des Climens 2014, bin echt gespannt wie der schmeckt.

Gruß Heiko
Benutzeravatar
Jochen R.
Beiträge: 2884
Registriert: Mo 6. Dez 2010, 19:53
Bewertungssystem: Auf Benutzername klicken

Re: Bordeaux 2014

Beitrag von Jochen R. »

Sauternes hat geschrieben:Also brauchen auch die Zweitweine gute 10 Jahre oder mehr um richtig in Fahrt zu kommen, interessant.
Ich dachte bisher die Reserven sind auf frühen Genuss vinifiziert, ...

Eine Frage stelle ich noch, kaufen denn Erstweinkäufer auch den Zweitwein :?: .
Das kann man so pauschal halt nicht sagen. Bei der Reserve de la Comtesse
meiner Erfahrung nach ja, die Diane de Belgrave z. B. ist eindeutig auf
frühen Genuss vinifiziert.

Bei Pichon Comtesse schon öfters, z. B. 2009/10 nur den Zweitwein, 2011-14
den Erstwein. Eine Frage des Preises.

Viele Grüße,
Jochen
"Viele haben eine Meinung, aber keine Ahnung." (Franz Müntefering)
Sauternes
Beiträge: 1282
Registriert: Di 31. Jan 2017, 11:40
Wohnort: zuhause

Re: Bordeaux 2014

Beitrag von Sauternes »

Danke für die Informationen.
In großen Jahren kleine Weine, oder auch Zweitweine kaufen, scheint das Rezept zu sein, so auch die gängige Meinung, und in kleinen Jahren große Weine.
Vom 2014er Jahrgang habe ich bisher nur Clos Louie probiert, andere 14er Weine außer Sauternes sind nicht im Keller, also was Bordeaux anbelangt.
Vielleicht kommt bei einer der nächsten Bestellungen etwas roter Bordeaux dazu, ich sondiere schon das Angebot, aber auch das eine Frage des Preises, andere Weingebiete wollen auch in meinen Keller :lol: .


Gruß Heiko
Benutzeravatar
sorgenbrecher
Beiträge: 1239
Registriert: Di 6. Sep 2011, 15:32
Wohnort: Ffm.

Re: Bordeaux 2014

Beitrag von sorgenbrecher »

Sauternes hat geschrieben: In großen Jahren kleine Weine, oder auch Zweitweine kaufen, scheint das Rezept zu sein, so auch die gängige Meinung, und in kleinen Jahren große Weine.
Man hört diesen Spruch hin und wieder, ob das deshalb gängige Meinung oder gar richtig ist, wage ich zu bezweifeln.
Es sei denn, man möchte seinen Keller mit vielen durchschnittlichen Weinen füllen.
Gruß, Marko.
Benutzeravatar
octopussy
Beiträge: 4405
Registriert: Do 23. Dez 2010, 10:23
Bewertungssystem: Auf Benutzername klicken
Wohnort: Hamburg

Re: Bordeaux 2014

Beitrag von octopussy »

sorgenbrecher hat geschrieben:
Sauternes hat geschrieben: In großen Jahren kleine Weine, oder auch Zweitweine kaufen, scheint das Rezept zu sein, so auch die gängige Meinung, und in kleinen Jahren große Weine.
Man hört diesen Spruch hin und wieder, ob das deshalb gängige Meinung oder gar richtig ist, wage ich zu bezweifeln.
Es sei denn, man möchte seinen Keller mit vielen durchschnittlichen Weinen füllen.
Ich halte das als Mantra sogar für grob falsch. Außer Bordeaux gibt es kaum eine Region, bei der man als Endkunde so gut cherry picking machen kann. Deshalb ist die Devise für mich immer: in kleinen Jahren gar nichts und in großen oder mittleren Jahrgängen je nach Geschmack (ich will auch nicht nur 2000er, 2005er, 2009er, 2010er und 2015er im Keller haben, die mittleren Jahrgänge wie 1999, 2001, 2004, 2006 oder 2008 sind häufig auch super und früher / einfacher zu trinken).
Beste Grüße, Stephan
Sauternes
Beiträge: 1282
Registriert: Di 31. Jan 2017, 11:40
Wohnort: zuhause

Re: Bordeaux 2014

Beitrag von Sauternes »

Ja ich habe diesen Spruch öfter gelesen,auf meiner Suche nach Wein-und Jahrgangsbewertungen.
Nach diesem Credo Wein zu kaufen ist mir bisher nicht in den Sinn gekommen, eher so nach dem Motto, ja die Bewertungen lesen sich gut, das könnte nach meinen Geschmack sein.
Es gibt ja auch unterschiedliche Philosophien der Chateaus was in den Zweitwein kommt und was Erstwein ist.
Um da einigermaßen durchzublicken muss man sich schon etwas belesen, was ich auch fleißig mache :) .
nono
Beiträge: 232
Registriert: Mi 25. Nov 2015, 14:46

Re: Bordeaux 2014

Beitrag von nono »

Da kann ich mich nur dem Kollegen octopussy anschließen, der Spruch ist zumindest teilweise Unsinn.
Allerdings habe ich die Feststellung gemacht, dass wenigstens die erste Hälfte stimmt, also z.B in Jahrgängen wie 2009 Cru Bourgeois kaufen, macht oft schon ab 12 € Freude( Senejac d Agassac etc), aber gr0ße Weine in den mittlerweile ja seltenen kleinen Jahrgängen wie 2013 ist so gut wie immer Geldverschwendung .
In anderen Gebieten ( sorry für o.T) sieht dass dann schon anders aus:
Da kommt es auf die Vorlieben an:
Südrhoneweine sind mir tendenziell zu fett, wenn dann noch ein sog. "großer" Jahrgang wie 2007 oder 2009 dazukommt, ist das dann endgültig zu viel. 2008 gilt als schlechter Jahrgang und hat auch sicherlich keine großen Weine hervorgebracht, macht mir aber trotzdem mehr Freude als die vorgenannten.
Gleiches gilt für deutsche Rieslinge mit Restsüße, 2008 und 2010 gelten als dünne saure Jahrgänge, für mich ergibt die hohe Säure zusammen mit der Süße ein perfektes Gleichgewicht...
Es bleibt also schwierig :)
Benutzeravatar
Jochen R.
Beiträge: 2884
Registriert: Mo 6. Dez 2010, 19:53
Bewertungssystem: Auf Benutzername klicken

Re: Bordeaux 2014

Beitrag von Jochen R. »

Zum Rindersteak Sociando Mallet 2014 im Glas.
Fast schwarz mit violetten Reflexen. Kirschen und Brombeeren in der Nase,
Heidelbeerjoghurt, florale Noten (blumig), dahinter bißchen Paprika und
Minze, dazu ein Hauch Vanille. Mit Luft etwas heller Tabak.
Die wunderbare Cabernet-Aromatik setzt sich am Gaumen fort: Cassis, Ladung
Brombeeren, Kirschen, Paprika, druckvoll, wunderbar frisch & trinkig, florale
Noten, schöne Adstringenz, sehr lang mit Cassis im Nachhall.

91(-92) P. und ein halbes Dutzend Sociandos 2016 (damit) gesetzt.

Viele Grüße,
Jochen
"Viele haben eine Meinung, aber keine Ahnung." (Franz Müntefering)
Antworten

Zurück zu „Bordeaux und Umgebung“