Ich habe mir jetzt (erst) die genaueren Informationen auf der Website und das Video angesehen.
An sich eine - aus wissenschaftlich-technischer Sicht - tolle Sache, wenn das wirklich funktioniert sollte. Wie man die dafür notwendige Technik (Sensoren, es wird z.B. ein Refraktometer erwähnt) um 500 USD produzieren will, ist mir schon etwas suspekt. Vergleichbare Bioreaktoren für die Forschung kosten ein Vielfaches davon.
Damit die Gärung in wenigen Tagen abgeschlossen ist, muss man wohl mit sehr hohen Temperaturen arbeiten (in einem Beispielbild waren ca. 30°C angezeigt). Das wird - fürchte ich - aber auch zu einem hohen Verlust von Aromastoffen führen, vielleicht wird daher das Ausgangskonzentrat schon mit Extra-Aromen versetzt?
They also looked at the precise chemical breakdown of some of the finest wines in the world and realized that just as the scent industry is able to simulate smells, it is possible to replicate the delicate flavors of highly sought-after vintages.
Und am Ende der Gärung muss wohl der - noch trübe - "Wein" filtriert werden. Dass ein Wein frisch nach der Hauptgärung noch nicht so richtig schmeckt, ist allerdings auch zu erwarten. Das wird vielleicht auch mit Zusätzen im Konzentrat überdeckt?
Near completion, the app will direct you to add the small sachet of finishing powder, which contains the oak and other flavors that will allow your wine to taste as if it has been aging for several months to a year.
So gesehen scheint mir die Bezeichnung "Wein" für das Produkt auch etwas problematisch, "Alkopop" kommt vermutlich besser hin.
Und last not least stelle ich es mir vor allem bei der Filtrationseinheit schwierig vor, um diesen Preis eine robuste, vom Laien zu reinigende Komponente liefern zu können. Ob das Ding nicht nach dem zweiten oder dritten Einsatz streikt?
Wenn ich das richtig verstanden habe, gibt es ja noch nicht einmal einen Prototypen davon (die Fotos sehen nach Computergrafik aus). Die Unternehmer wollen ja erst Kapital sammeln, damit sie 2000 Stück davon produzieren können.
Ich bin also ziemlich skeptisch, ob das Ding wirklich jemals in den Verkauf kommt. Aber eines haben die beiden jedenfalls toll gemacht - weltweite Aufmerksamkeit für ein noch nicht existierendes Produkt generiert. Da können sich viele Startups in Punkto Marketing eine Scheibe abschneiden ...
Grüße,
Gerald