Ich mach jetzt meinen eigenen Wein

Hohe Brisanz, kurzes Verfallsdatum
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susa
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Ich mach jetzt meinen eigenen Wein

Beitrag von susa »

ich hab ja so eine schöne Weinpergola und immer Weingelee ist doch auch langweilig ;) ;)

http://themiraclemachine.net/
Red wine with fish. Well, that should have told me something.
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Gerald
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Re: Ich mach jetzt meinen eigenen Wein

Beitrag von Gerald »

Na ja, die Pergola wird da aber nicht viel helfen. Soweit ich das verstanden habe, muss man ja das Konzentrat auch beim Hersteller der Maschine beziehen. ;)

Also so wie bei Nespresso - man ist an die überteuerten Kapseln mit unklarem Inhalt gebunden ...

Allerdings ist das erst ein müder Anfang. Ich vermute, dass in Zukunft noch ganz andere Maschinen auf den Markt kommen werden. Nämlich solche, die einen "Wein" aus Wasser, Alkohol und verschiedenen Aromakomponenten nach Rezept (per Download aus einer "Rezeptesammlung") zusammenmischen. Da lädt man sich das Rezept für Latour 1990 herunter und in wenigen Sekunden tropft das Produkt heraus ins Glas ...

Grüße,
Gerald
MichaelWagner
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Re: Ich mach jetzt meinen eigenen Wein

Beitrag von MichaelWagner »

Das Ding ist doch voll 80er - wir arbeiten hier gerade an einer Elektrode die ans zentrale Nervensystem angedockt wird und alle Rebsorten/Geschmacksnuancen etcpp. simulieren kann! Auch der Rausch lässt sich per Knopfdruck an- und ausschalten (OK, fürs Ausschalten sollte im Notfall immer eine 2te Person im Raum sein...)

Ihr könnt schon mal vorbestellen: schickt mir einfach Euer Bargeld (nicht kleinlich sein). Adresse im Profil :lol:
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susa
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Re: Ich mach jetzt meinen eigenen Wein

Beitrag von susa »

Natürlich mach ich mein eigenes Konzentrat und das vertick ich billiger an die Besitzer der Maschine. Schließlich kann man bei Aldi auch Nespressosurrogatkapseln kaufen. Andererseits hast Du Recht, es braucht wahrscheinlich gar keine Trauben ;).

s
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Gerald
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Re: Ich mach jetzt meinen eigenen Wein

Beitrag von Gerald »

Ich habe mir jetzt (erst) die genaueren Informationen auf der Website und das Video angesehen.

An sich eine - aus wissenschaftlich-technischer Sicht - tolle Sache, wenn das wirklich funktioniert sollte. Wie man die dafür notwendige Technik (Sensoren, es wird z.B. ein Refraktometer erwähnt) um 500 USD produzieren will, ist mir schon etwas suspekt. Vergleichbare Bioreaktoren für die Forschung kosten ein Vielfaches davon.

Damit die Gärung in wenigen Tagen abgeschlossen ist, muss man wohl mit sehr hohen Temperaturen arbeiten (in einem Beispielbild waren ca. 30°C angezeigt). Das wird - fürchte ich - aber auch zu einem hohen Verlust von Aromastoffen führen, vielleicht wird daher das Ausgangskonzentrat schon mit Extra-Aromen versetzt?
They also looked at the precise chemical breakdown of some of the finest wines in the world and realized that just as the scent industry is able to simulate smells, it is possible to replicate the delicate flavors of highly sought-after vintages.
Und am Ende der Gärung muss wohl der - noch trübe - "Wein" filtriert werden. Dass ein Wein frisch nach der Hauptgärung noch nicht so richtig schmeckt, ist allerdings auch zu erwarten. Das wird vielleicht auch mit Zusätzen im Konzentrat überdeckt?
Near completion, the app will direct you to add the small sachet of finishing powder, which contains the oak and other flavors that will allow your wine to taste as if it has been aging for several months to a year.
So gesehen scheint mir die Bezeichnung "Wein" für das Produkt auch etwas problematisch, "Alkopop" kommt vermutlich besser hin. ;)

Und last not least stelle ich es mir vor allem bei der Filtrationseinheit schwierig vor, um diesen Preis eine robuste, vom Laien zu reinigende Komponente liefern zu können. Ob das Ding nicht nach dem zweiten oder dritten Einsatz streikt?

Wenn ich das richtig verstanden habe, gibt es ja noch nicht einmal einen Prototypen davon (die Fotos sehen nach Computergrafik aus). Die Unternehmer wollen ja erst Kapital sammeln, damit sie 2000 Stück davon produzieren können.

Ich bin also ziemlich skeptisch, ob das Ding wirklich jemals in den Verkauf kommt. Aber eines haben die beiden jedenfalls toll gemacht - weltweite Aufmerksamkeit für ein noch nicht existierendes Produkt generiert. Da können sich viele Startups in Punkto Marketing eine Scheibe abschneiden ...

Grüße,
Gerald
MichaelWagner
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Re: Ich mach jetzt meinen eigenen Wein

Beitrag von MichaelWagner »

nunja, es viel Geld herrenloses Geld im Umlauf, dass eine Anlage sucht. Das Ding wird in irgendeinem Venturefonds zusammen mit dem Geld untergehen, während sich die Geschäftsführung in der Zwischenzeit - solange sie es schafft den Bänkern (und die Ihren Anlegern) glaubhaft zu vermitteln dass es auf jeden Fall irgendwann etwas wird - ein Gehalt zahlen kann.

Zur Not wird es als Gesamtpaket mit 100.000 anderen gescheiterten Ideen zu Einstandskosten an eine deutsche Landesbank verscherbelt - bis auf den Anleger haben doch wirklich alle einen Vorteil :lol:
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Gerald
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Re: Ich mach jetzt meinen eigenen Wein

Beitrag von Gerald »

Die ganze Sache war offenbar tatsächlich nicht ernst gemeint, sondern um für eine wohltätige Organisation (sauberes Trinkwasser für Entwicklungsländer) zu werben. So gesehen Hut ab vor der PR-Leistung des "Teams". ;)

http://mashable.com/2014/03/13/miracle-machine-hoax/

Grüße,
Gerald
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