... nach 11 Jahren wieder im Glas ...
olifant hat geschrieben: ↑Mo 29. Sep 2014, 09:46
Barolo Sorano 2009, Ascheri - Bra
glänzendes noch transparentes Rubinrot mit dunklem Kern und granatroten Reflexen; meine Assoziation (am 2. Tag) war Trockenblumenstrauß mit zerquetschten reifen roten Beeren und Früchten mit einer Prise Süssholz auf leicht feuchter Straße - und das laß ich mal so stehen; am Gaumen - nun, am ersten Tag komplett verschlossen, also über Nacht in der verstöpselten Flasche atmen lassen - und siehe da, am zweiten Tag war der Wein herrlich aufgeblüht, ein kräftiges Mittelgewicht mit verwobenen aromatischen Eindrücken korrespondierend zur Nase, noch zupackendes Tannin, unterstützt von balanzierter aber auch pikanter Säure, jeder Schluck putzt einerseits den Gaumen, zeigt aber andererseits auch eine gewisse Geschmeidigkeit und Feingliedrigkeit, sehr angenehm zu trinken; langer Abgang auf feine Frucht- und Trockenblumen-Aromen, gepaart mit Tannin-Säure-Komplex - 17-17,5/20 op
Bleibt noch zu erwähnen, dass das letzte in der Flasche verbliebene Glas am 3.Tag einen gewissen Säureüberschuss zeigte und der Wein insgesamt nicht mehr auf der ganz stimmigen Seite war.
Nach einem Tag Anlaufzeit ein stimmiger eher eleganter Barolo für jeden Tag- Eile ist sicher nicht angesagt.
Auf jeden Fall würde ich nun im 16. Jahr nach dere Lese konstatieren, dass der Wein nun keinerlei Anlaufzeit benötigt und pnp trinkbereit ist.
Die Nase ein angenehmer Mix aus mürben roten Früchten (Kirsche, Erdbeere) und dezente Anklänge angewelkter Rosen. Am Gaumen ein feiner, kräftiger Proto-Nebbiolo, mit mürber, leicht kräuteriger Frucht (im noch regenfeuchten Wald

), Tannine mürbe abgeschmolzen mit noch ausreichend Gripp, stimmige Säure, ausgewogen und etas rustikal, gewisse Tiefe, wenig Komplexität; mittellanger-langer Abgang korrespondierend zum Gaumen 17/20 op
Als Lagen-Barolo durchaus gut, mit der Feinheit eines Burlotto wird das aber nix mehr
Was auch für einen Barolo dieser Kategorie fehlt ist m.E. ein aromatischer Mix mit Nebbiolotypischen untermalenden Tertiäraromen oder ist der noch nicht alt genung
Dennoch in sich stimmige authentische Barolo-Interpretation. Nur der Himmel weis, warum aktuelle Jahrgänge inzwischen um die 65€/Fl. kosten, da bin ich in jedem Fall raus.
Interessanterweise verschlossen mit einem DIAM5, also für 5 Jahre Lagerung ausgelegt, da ist der Wein schon deutlich drüber und trotzdem technisch völlig Ordnung.