Schöner Artikel über Wein für 1,99

Hohe Brisanz, kurzes Verfallsdatum
Moulis
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Re: Schöner Artikel über Wein für 1,99

Beitrag von Moulis »

austria_traveller hat geschrieben:
VillaGemma hat geschrieben:Nur jeder Mensch ist heutzutage in der Lage, sich über die Produkte Informationen zukommen zu lassen.
Bei dem Überangebot an Informationen, bzw. dem Lobbying, das von industrieller Seite kommt, wird halt suggeriert, dass es schlecht nicht ist.
Ich will gar nicht in Abrede stellen, dass sich viele Gedanken drüber machen, über die Ernährung. Wenn dann aber die Bio-Zucchini je Stk € 1,29 kostet, dann ist das für weite Bevölkerungsschichten einfach nicht machbar. Also greifen sie wieder zu der Billigware. Wir sollte einfach mal davon ausgehen, dass viele Familien einfach ein Nettoeinkommen von unter € 2000.- haben - oft sogar deutlich darunter. Wenn man dann Wohnen & heizen abzeiht bleibt halt oft kein Spielraum für Schnickschnack beim einkaufen. Und dass Fleisch deutlich billiger ist als Gemüse (weil's auch mehr sättigt) ist bekannt.
VillaGemma hat geschrieben:Beim Wein ist es da sogar ein wenig einfacher. Denn für 7-10 Euro bekommt man nette Weine, die Genuß bereiten können.
Da ist sie wieder - die Toleranz !
Weiten teilen der Bevölkerung bereiten die Weine um € 1,99 Genuß - egal aus welchen Gründen. Lassen wir sie doch !
Natürlich ist das alles eine Frage des Geldes und die meisten menschen können sich keine teuren produkte leisten.
Wenn man in der glücklichen Lage ist, mehr Geld für Nahrung (und Wein) ausgeben zu können und das macht, ist es aber auch in Ordnung.
Ich kenne übrigens einige leute, die sehr wohlhabend sind, und trotzdem bei Aldi Wein kaufen.
Wie schon gesagt, Toleranz ist keine Einbahnstraße.
Moulis
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Re: Schöner Artikel über Wein für 1,99

Beitrag von Moulis »

maha hat geschrieben:
VillaGemma hat geschrieben:PS: Süss finde ich, dass die im Artikel was von grüner Lese schreiben. Meinen die damit, dass se die Beeren schon grün einlesen, damit sie zweimo ernten können :lol:
Mit Grünlese ist was anderes gemeint (Quelle Wikipedia):
Ertragsreduktion, bei der schwach oder schlecht ausgebildete Reben vor der Läuterung, also während sie noch "grün" sind, vom Rebstock entfernt werden. Dies kann bei den verbleibenden ausreifenden Reben vor allem zu einem verbesserten Extraktgehalt, aber auch zu einem höheren Mostgewicht und einem geringeren Gesamtsäuregehalt führen.
Gruss
Marko
ich glaube VillaGemma weiß das wohl :mrgreen: Vorsicht, Ironie ;)
Aber bei Disqounterweinen wird wohl kaum eine grüne Lese gemacht.
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maha
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Re: Schöner Artikel über Wein für 1,99

Beitrag von maha »

Moulis hat geschrieben:ich glaube VillaGemma weiß das wohl :mrgreen: Vorsicht, Ironie ;)
Aber bei Disqounterweinen wird wohl kaum eine grüne Lese gemacht.
Aber das steht doch in der Zeit, dass die das machen! Und wenn die das schreiben, dann stimmt das auch! :mrgreen:
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Re: Schöner Artikel über Wein für 1,99

Beitrag von Einzelflaschenfreund »

Was ich halt überhaupt nicht verstehe und weshalb auch ich den Kern des unsachlichen Drehs, den diese Diskussion irgendwann bekommen hat, bei Green selbst sehe, ist diese seltsame Wendung vom Ursprungsbeitrag ("nirgendwo gibt es so viel Wein fürs Geld wie beim Chilenischen CS für 1,79 bei Aldi") hin zu "ich trink den auch nicht", einige Beiträge später. Also wie denn nun?
Oder war das der Versuch (wie auch in diversen anderen Beiträgen), für Dritte, hier Abwesende zu sprechen? So etwas geht fast immer schief, egal ob man sich in ökonomischen Erklärungen (die können sich nichts anderes leisten), Begründungen aus der ästhetischen Bildung (die kennen nichts Besseres) oder allgemeinem Kulturpessimismus (Mercedes fahren aber beim Discounter kaufen - Geiz ist geil) versucht. Da landet man wieder bei dem, was ich einigen professionellen Verkostern im Zusammenhang mit dem Edeka-Bordeaux schon übel genommen habe, bei so einem schwiemeligen Paternalismus "Für uns aufgeklärte Kulturmenschen ist das natürlich nichts, aber der gemeine Pöbel kann das schon gefahrlos konsumieren".
Interessiert mich nicht. Ich muss keinen Wein verkaufen, deshalb muss ich auch nicht versuchen, die Motivlage von Menschen zu ergründen, die Produkte kaufen, die mir zu schlecht sind.

Was ich an dieser Diskussion trotzdem lohnend fand, war die imho zutreffende Umkehrung der häufig anzutreffenden Unterstellung ggü. "uns" Weinfreaks, wir würden andere belehren wollen, nichts als unseren Geschmack gelten lassen, intolerant sein etc. Tatsächlich haben diejenigen imho Recht, die darauf hinweisen, dass die Haltung der "Weinbanausen" oft gerade das zeigt, was sie "uns" unterstellen: ein absolutes Beharren auf "dieser 1,79-Wein ist super", "für mehr Geld bekomme ich auch nichts Besseres", "wer mehr ausgibt, ist ein I.diot oder Snob" etc. Ignoranz unterscheidet sich ja von bloßem Desinteresse häufig dadurch, dass der Ignorant nicht nur sagt, "interessiert mich nicht", sondern auch, "alle, die das interessiert, sind Trottel".

Viele Grüße
Guido
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VillaGemma
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Re: Schöner Artikel über Wein für 1,99

Beitrag von VillaGemma »

maha hat geschrieben:...
Gruss
Marko
Ich fürchte, Du hast meine Ironie nicht verstanden. Nicht schlimm :)
"wine is sunlight held together by water" (Galileo Galilei)

Auch eine Enttäuschung, wenn sie nur gründlich und endgültig ist, bedeutet einen Schritt vorwärts. (Max Planck)
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maha
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Re: Schöner Artikel über Wein für 1,99

Beitrag von maha »

Ja, im nachhinein hat's auch klick gemacht. ;)
Es ist halt Freitag und in der Schweiz geht halt manchmal alles etwas l a n g s a m e r :lol:
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C9dP
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Re: Schöner Artikel über Wein für 1,99

Beitrag von C9dP »

Du weist aber schon, dass das ein Wunschdenken àla Kommunismus ist.
Das hat mit Kommunismus so wenig zu tun wie rote Plörre für 1,99 mit Wein.

Wer sagt denn, dass gute Produkte gleich Luxusgüter oder Makenwaren sind? Nur wird ein ökologisch und sozial gerecht produzierendes Unternehmen im Regelfall in keinster Weise die Preise bieten können, wie sie bei vielen Produkten und Discount- oder Schnäppchenmärkten auf dem Zettel stehen.

Wenn einer reich ist und sich jeden Tag Margaux leisten kann habe ich überhaupt kein Problem damit. Ich habe aber auch nicht behauptet, dass es diese Preisklasse sein muss.
Viele Grüße

Aloys
Green
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Re: Schöner Artikel über Wein für 1,99

Beitrag von Green »

Einzelflaschenfreund hat geschrieben:Was ich halt überhaupt nicht verstehe und weshalb auch ich den Kern des unsachlichen Drehs, den diese Diskussion irgendwann bekommen hat, bei Green selbst sehe...
Ich heiße Christoph ;) und das sehe ich naturgemäss anders was nicht heißen soll richtig
Einzelflaschenfreund hat geschrieben:.. ist diese seltsame Wendung vom Ursprungsbeitrag ("nirgendwo gibt es so viel Wein fürs Geld wie beim Chilenischen CS für 1,79 bei Aldi") hin zu "ich trink den auch nicht", einige Beiträge später. Also wie denn nun?

Ich hatte gedacht - und das mag mein Fehler sein, wobei ich es (naturgemäß) eher einer Billigwein-bashing Mentalität zuschreibe - es wäre klar was ich meine, ich schrieb:

...5 bis 10 Euro mehr und manchmal auch noch mehr nicht sehr gut angelegtes Geld sind. Ein Bordeaux aus 2009, z.B. Siaurac, kostet ca. acht mal mehr und ist bestimmt x-mal besser...

Ein 2 EUR Wein hat all das nicht was ich im Wein suche - Typizität, Eigenart, Geschichte, Originalität, etc. - daher ist ein unwesentlich teurer Deutscher Riesling, z.B. vom Mittelrhein, oder eben ein Siaurac aus LdP o.Ä. x-mal besser - also viel viel besser. Wenn ich viel Geld darauf lege, kann der Wein dann noch besser werden, was dann nicht unbeding nur mit Geschmack zu tun haben muß, der 71er Barolo (für 25 EUR bei Koppe) zu meinem runden Geburtstag war auch wegen des Jahrgangs ein Hochgenuß. Die meisten Verbraucher suchen das aber scheinbar nicht, sonst wäre Aldi - und ich trinke keine Weine von Aldi, letztendlich weil ich mir eben etwas besseres leisten kann oder eher leisten mag - nicht der größte Weinhändler Deutschlands. Und hier wollte ich einhaken: Ich finde - und ich mag die Meinung jener bestätigen die hier ein Green-Bashing betrieben haben (ok, ja mag eine Profilneurose sein) - es schön, dass auch diesen Menschen, die eben aus welchen Gründen auch immer nur zwei Euro für einen Wein ausgeben wollen, ein fehlerfreies, als Wein erkennbares, trinkbares Produkt bekommen können. Wenn man in die Geschichte schaut (ich erinnere mich an ein Weinpantscher Rezebt aus dem 18 Jh auf Basis von Rosinen, Zucker und Essig - von den Pieroth Weinen der 80er gar nicht zu sprechen) war das nicht immer so, was übrigens für die meisten Lebensmittel gilt. Die Produkte sind sicher keine Spitzenprodukte - sie töten oder schädigen aber keine Menschen mehr - nicht einmal das als Gammelfleisch titulierte alte Fleisch oder Pfersefleisch in der Lassagne (hatte übrigens in Hessen mal hervorragende Pferdegulasch mit einem örtlichen Spätburgunder). Das haben Aldi etc. erreicht. Wie das tatsächlich funktioniert fand ich in dem Artikel informativ beschrieben, diese Seite des Weins war mir neu, ich habe bisher eher über die Weine gelesen, die ich mir nicht leisten kann oder mag. Wobei, ich glaube unter dem Strich macht Guigal mit seinem CdR auf (höherem Niveau) und die Torres etc. aus Spanien das gleiche.
Einzelflaschenfreund hat geschrieben: ...was sie "uns" unterstellen: ein absolutes Beharren auf "dieser 1,79-Wein ist super", "für mehr Geld bekomme ich auch nichts Besseres", "wer mehr ausgibt, ist ein I.diot oder Snob" etc. Ignoranz unterscheidet sich ja von bloßem Desinteresse häufig dadurch, dass der Ignorant nicht nur sagt, "interessiert mich nicht", sondern auch, "alle, die das interessiert, sind Trottel".
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Dieser Teil bezieht sich nicht auf die Aussage von dem Einzelflaschenfreund, die ja nicht an mich gerichtet war, sondern auf die Postings, die mir dies scheinbar unterstellten:

Und gerade dass habe ich mit keinem Wort geschrieben - sondern das genau Gegenteil. Natürlich bekomme ich für mehr Geld auch mehr Qualität. Konsumenten sind doch keine I d i o t e n. Im Einzelfall mag das mehr Geld nicht allein an der Qualität liegen, sondern am Namen, aber nur ein - Entschuldigung Kretin - würde vertreten, dass ein 5 EUR Wein im Schnitt nicht besser ist als ein 2 Eur Wein und ein 10 EUR Wein nicht noch besser usw. (Ausnahmen bestätigen immer nur die Regel - ein 5 EUR 2004er Dao Astrolabium war ein Gedicht - der 2010er (?) Plörre (persönliche Meinung). Das war die Kernthese, die auch im abnehmenden Grenznutzen bei Mehreinsatz von Geld aber eben gleichzeitiger Zunahme des absoluten Nutzens oder Genuss oder Qualität liegt.

Ich fand - naturgemäß - dass die Kommentare, die auf mein simples Aufmerksammachen auf einen Artikel folgten, in Sachen Differenzierung meinem Posting "Moin Jungs..." nicht wirklich nachstanden aber das ist natürlich eine sehr private Ansicht.
Gruß, Christoph
Zuletzt geändert von Green am Fr 28. Mär 2014, 12:22, insgesamt 2-mal geändert.
Einzelflaschenfreund
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Re: Schöner Artikel über Wein für 1,99

Beitrag von Einzelflaschenfreund »

OK, Christoph (ich bitte um Verzeihung, aber du hast nicht mit deinem Vornamen unterschrieben und ich schaue nicht erst mal in jedes Nutzerprofil, bevor ich antworte),

bei den Zitaten ist dir irgendwie ein bisschen was durcheinandergeraten, da sind mir jetzt auch Formulierungen zugeordnet, die nicht von mir stammen.

Und der letzte Abschnitt (zum Thema "Ignoranz der Billigweintrinker") hatte mit dir und deinen Beiträgen eigentlich nichts mehr zu tun; ich dachte, das sei deutlich geworden durch meinen Hinweis, dass dies ein unerwarteter (und später) neuer Aspekt der Diskussion war. Dass du selbst behauptest, teurerer Wein sei grundsätzlich nicht besser als billiger, habe ich weder vermutet noch geschrieben.

Gruß
Guido
Green
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Re: Schöner Artikel über Wein für 1,99

Beitrag von Green »

Einzelflaschenfreund hat geschrieben:OK, Christoph (ich bitte um Verzeihung, aber du hast nicht mit deinem Vornamen ...
Kein Grund sich zu entschuldigen, ich wollte es nur anmerken
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