Rheinhessen - Diverse

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puschel
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Re: Rheinhessen - Diverse

Beitrag von puschel »

Hallo Less,
hallo Bernd

Ich kann mich Bernd' s Ausführungen nur anschließen,
typisches Beispiel ist im Rheingau, der Geisenheimer Rothenberg,
benannt nach dem Boden, sprich dem rotem Schiefer -Eisenoxyd, bzw. folglich der roten Farbe
des Gesteins , an der Mosel der Ürziger Würzgarten und angrenzend der Erdener Prälat, Teil vom Treppchen .
Das rote Vulkangestein bzw. der rote Schiefer prägen diese Weine enorm :!:

Gruß Adi
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Würzgarten und angrenzend der Erdener Prälat zwischen Gestein und Mosel
Würzgarten und angrenzend der Erdener Prälat zwischen Gestein und Mosel
Save water, drink riesling
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Allegro
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Re: Rheinhessen - Diverse

Beitrag von Allegro »

Heute das erste Mal gekostet und für richtig gut befunden:

Klarett Rosé trocken 2015, Peth-Wetz


Eine cuvee aus 50 % Cabernet Sauvicnon, 20 % Cabernet Franc, 13 % Merlot, 12 % Petit Verdot (was auch immer das sein mag) und 5 % Malbec.

Sehr himbeerig-fruchtig, dabei aber deutlich trocken, richtig straff und würzig, deutliche, aber gleichzeitig milde Säure, sehr langer Abgang, der intensiv nach Cabernet Sauvignon schmeckt.
Und absolut nichts marmeladiges :mrgreen:

Der könnte mein Lieblings-Rosé werden 8-)
Viele Grüße - Allegro
Michl
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Re: Rheinhessen - Diverse

Beitrag von Michl »

Bin heute ganz begeistert von meinem ersten Teschke und schon sehr auf die höheren Qualitäten gespannt. Hat jemand Erfahrungswerte, was das Reifevermögen bzw. die Entwicklung der Weine angeht?

Bild
Viele Grüße

Michl
Ralf Gundlach
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Re: Rheinhessen - Diverse

Beitrag von Ralf Gundlach »

Hallo Michel,

ich habe diverse Silvaner von Teschke vor anderthalb Jahren getrunken ( es juckt mich schon wieder in den Fingern bzgll. einer Bestellung), die ich durch die Bank gelungen bis richtig klasse fand, mit gereiften Exemplaren habe ich leider keine Erfahrungen, aber die brauchen schon etwas Zeit, um sich zu entfalten und ich kann mir gut vorstellen dass die Top-Silvaner 10 Jahre locker mit machen, aber auch die Einsteigersachen halten länger, das ist alles nichts mainstreamiges, was sofort schmecken soll und sich nach drei-vier Jahren verabschiedet

Gruss

Ralf
Michl
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Re: Rheinhessen - Diverse

Beitrag von Michl »

Danke, Ralf, ich muss auch unbedingt noch einmal bestellen...
Viele Grüße

Michl
Ralf Gundlach
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Re: Rheinhessen - Diverse

Beitrag von Ralf Gundlach »

Die Flasche hat mich im Regal angelächelt: 2015 Sinnvoll ( Johanniter trocken) Weingut Gustavshof
der Gustavshof ist ein Demeter-Betrieb, blind hätte ich auf eine Scheurebe getippt, riecht und schmeckt nach roten Johannisbeeren, mit schöner Säure, leichte Mineralität, hat etwas Restsüsse, die durchaus passt, wobei ich drei-vier Gramm weniger passender gefunden hätte, präsentiert sich aber dadurch sehr zugänglich, insgesamt habe ich den Kauf nicht bereut, 85 Punkte, 6,99 Euro beim ortsansässigen Rewe

Viele Grüsse

Ralf
amateur des vins
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Re: Rheinhessen - Diverse

Beitrag von amateur des vins »

Wahrscheinlich ist inzwischen hinlänglich deutlich geworden, daß ich Riesling zwar hin und wieder trinke, sehr gerne sogar, daß er aber keinesfalls der "Platzhirsch" in meinem Bestand ist - nicht zuletzt, weil sich Mme. Amatrice so garnicht für Riesling erwärmen kann. Und Alleinetrinken ist so unsäglich öde...

Jedenfalls dachte ich, dieser hier sei längst ausgetrunken, ohne tieferen Eindruck zu hinterlassen. Dann stolperte ich aber doch über zwei Flaschen

Seehof, Morstein -Alte Reben- 2013

Zumeist warte ich ja ab, wie sich ein Wein entwickelt, und berichte frühestens, wenn die Flasche ihrer Bestimmung zugeführt ist. Dieser hier ist jedoch dermaßen beeindruckend, daß ich gleich mal zu tippen anfange:

Im Glas zeigt sich klares Gold mit leichtem grünlichen Schimmer.
Sehr intensive Nase, viel Orange/Nektarine, ein winziger Hauch Kreide. Ein wenig frisch gemachtes Heu. Voll, stimmig, rund aber spannend.
Am Gaumen viel weniger Zitrus, dafür dieses "dreckige", das man auch von Wittmanns Morstein kennt. Volle Textur mit festem Kern, nicht allzu cremig. Darüber knackige, aber nicht bissige Säure.
Im ewig langen Abgang mehr "Dreck" und (minimal bittere) Kräuter.
Letztlich sind meine sprachlichen Fertigkeiten doch viel zu beschränkt, um diesem Wein gerecht zu werden.

In einem Wort: Großartig!

(Bei der ersten Flasche vor gut zwei Jahren hatte ich ja noch meine Zweifel...)

Update [+4h]:
Vielleicht wäre es interessant gewesen, wohin der Wein sich mit viel Zeit entwickelt. Allein - er war so gut, daß er sich diesem Versuch schändlich entzogen hat! :mrgreen:
Zuletzt die Nase nicht mehr so zitrusfruchtig, sondern jetzt auch "das Dreckige" zeigend. Eine Nuance weicher, sonst wenig verändert. Weiterhin toll!
Besten Gruß, Karsten
Bernd Schulz
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Re: Rheinhessen - Diverse

Beitrag von Bernd Schulz »

Dieser Weißburgunder aus 2012 gehört zu den besten bislang von mir getrunkenen Vertretern der Sorte:

Bild

Ich bilde mir ein, hier im Forum bislang wenig bis nichts über Becker-Landgraf gelesen zu haben. Es scheint sich aber um einen beachtenswerten Betrieb mit größeren Ambitionen zu handeln, denn der gestern getrunkene Spätburgunder aus dem gleichen Hause war auch nicht von schlechten Eltern:

Bild

Beide Weine hat mir ein mit mir befreundeter norddeutscher Händler, der größere Stücke auf Becker-Landgraf hält, zum Sonderpreis geschickt. Und ich bin, wie man den VKNs unschwer entnehmen kann, von der gebotenen Qualität durchaus sehr angetan! Das einzige, was mich (minimal) nervt, sind die schweren Prügel von Flaschen, in denen sich der gute Stoff befindet. Ich bringe mein Altglas nämlich mit dem Fahrrad zum Container und frage mich daher, ob eine derart massive Pulle zur Imagebeförderung unumgänglich ist....

Herzliche Grüße

Bernd
amateur des vins
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Re: Rheinhessen - Diverse

Beitrag von amateur des vins »

Letztens ließ ich mir per cross selling 6 Flaschen

Volker Schmitt, Spätburgunder SL trocken "Sylvain Ed." 2012

zum Preis von 5 "andrehen". Hier meine verspäteten Eindrücke von vor gut 3 Wochen:

Farbe mitteldicht(-), Tendenz minimal eher in's gelbliche als in's bläuliche.
Nase zunächst verhalten, nach Schwenken aber sehr intensiv: Reif, aber kühl; Frucht überwiegend dunkel (Schwarzkirsch etc.), Holz erkennbar durch angedeutete Vanillenote, aber nur unterstützend, nie im Vordergrund. Etwas Zedernduft und feinstes Leder. Sehr stimmig und harmonisch, das Gegenteil von mollig.
[+5'] Am Gaumen scheint nach der Schnüffelorgie zunächst etwas zu fehlen. Aber der Eindruck weicht schnell: Auch hier die kühle, dunkle, leicht "maskuline" Ausprägung. Angenehm frische Säure. Feinste Tannine, aber mehr, als man zunächst meint. Abgang würzig und leicht herb; "ewig" lang.
[+15'] Ich bilde mir schon ein, hier einen deutschen Spätburgunder zu erkennen, keinen französischen Pinot Noir. Das Holz ist wirklich toll eingesetzt; allenfalls dürfte es ein bißchen weniger Toast sein. Große Harmonie, kühle Frische und "ewiger" Abgang - bin sehr froh, mich auf diesen cross sale eingelassen zu haben!
Besten Gruß, Karsten
amateur des vins
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Re: Rheinhessen - Diverse

Beitrag von amateur des vins »

Gestern meine - jetzt wirklich - allerletzte Flasche

Seehof, Morstein -Alte Reben- 2013

Meine Beschreibung von vor 2 Monaten habe ich bestätigt gefunden. Allenfalls fand ich ihn eine Spur kräuteriger und weniger "zitrus-ig", aber mein Mittrinker sah es genau andersherum.

Zu Beginn war er sofort ausdrucksstark und komplex, aber etwas unrund und disjunkt, die Säure leicht rauh und bissig. Nach 1½ Stunden im breiten Dekanter und zurück besser. Nach 3h am harmonischsten. Und dann alle... :D
Besten Gruß, Karsten
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