2015... Ich brauche glaube ich niemandem erzählen, dass es ein sehr heißer aber auch trockener Jahrgang war. An der Saar fehlten im Vergleich zum langjährigen Mittel bis Ende August ca. 200 Liter Niederschlag. Also wie gesagt, trocken. Doch die Reben konnten gut mit der Situation umgehen und die Saar spendete doch noch etwas Feuchtigkeit. Ich zumindest hörte von niemandem Beschwerden über Trockenstress. Vor der Lese Anfang Oktober dann eine kleine Schocksituation: Durch einige Niederschläge kam es zu Botrytisbefall, der in einigen Anlagen auch schon mal die 5% überschritt. Doch das Wetter war uns gnädig und es wurde wieder warm und trocken. Die Fäulnis breitete sich nicht aus und das Verhältnis von gesund zu faul blieb stabil.
Wer sich in 2015 gigantische Große Gewächse erwartet, der wird im Vergleich zu 2014 enttäuscht sein. 2015 war zwar ein trockenes Jahr, aber bei weitem kein großes Jahr für trockene Weine (nicht falsch verstehen, die Weine sind/werden gut, aber eben nicht so gut wie in 2014). Doch wer sich im Bereich der feinherben Weine und Kabinette verlieren kann, der kommt voll auf seine Kosten. Spätlesen und Auslesen werden ebenfalls sehr gut, bieten aber mit weniger Mostgewicht als 2014 auf.
Auch von der Menge her hatte man sich etwas mehr erhofft, aber die Beschaffenheit der Trauben und Moste entschädigt für diesen etwas kleiner als erwartet ausgefallenen Ertrag.
Ich freue mich jedenfalls auf den Jahrgang 2015 und blicke mit viel Spannung schon wieder auf den kommenden!
