Hallo,
seit einigen Jahren verfolge ich die alljährliche Diskussion über die Bordeaux Subskription. Nach über zwanzig jähriger Verkostungserfahrung der besten Bordeauxjahrgänge von 1947 bis 2010 und mehr als tausend verkosteten Flaschen in erfahrenem Verkostungskreis kann ich die Euphorie die immer wieder mit neuen Jahrgängen in Bordeaux aufflackert nicht mehr teilen. Statt sein Geld in neue Jahrgänge zu investieren rate ich allen Bordeaux interessierten lieber in alte Jahrgänge (1990 und älter zu investieren) Da ist Bordeaux noch authentisch, ein St. Julien ist noch von einem Pauillac zu unterscheiden. Die Weine erreichen noch End Reife, Komplexität, haben moderate Alkoholwerte. Sie sind blind noch als Bordeaux zuerkennen, nicht wie fast alle Weine ab 1994 sich als Weltweine und somit austauchbar präsentieren. Bordeaux hat sich ins Negative gewandelt, nur wenige sprechen es offen aus, das Geschäft muss ja weiter laufen. Auch alle professionellen Verkosten spielen solche Kritiken herrunter.
Grüße
Bordeaux 2015
- Jochen R.
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Re: Bordeaux 2015
Hallo Fasano,
wenngleich ich dir nicht grundsätzlich widersprechen möchte, möchte
ich BDX-Jahrgänge wie z. B. 1995, 96, 98 (rechts) und vor allem den
absolut genialen 2000er nicht missen. Was da nicht "authentisch" sein
soll, leuchtet mir nicht ein.
Und wer 2005, 09 und 10 eingekauft hat, hat bestimmt auch nichts falsch
gemacht.
Viele Grüße,
Jochen
wenngleich ich dir nicht grundsätzlich widersprechen möchte, möchte
ich BDX-Jahrgänge wie z. B. 1995, 96, 98 (rechts) und vor allem den
absolut genialen 2000er nicht missen. Was da nicht "authentisch" sein
soll, leuchtet mir nicht ein.
Und wer 2005, 09 und 10 eingekauft hat, hat bestimmt auch nichts falsch
gemacht.
Viele Grüße,
Jochen
"Viele haben eine Meinung, aber keine Ahnung." (Franz Müntefering)
Re: Bordeaux 2015
Da lehne ich mich doch mal ganz weit aus dem Fenster und behaupte, dass nur sehr wenige derer, die im Jahre 2035 (oder später) eine Flasche der anspruchsvolleren 2009er oder 2010er Bordeaux öffnen, beim Genusse des Inhaltes auf den Gedanken kommen, dass diese Weine nicht mehr so richtig als Bordeaux zu erkennen seien... 

Re: Bordeaux 2015
+1glycosid hat geschrieben:Da lehne ich mich doch mal ganz weit aus dem Fenster und behaupte, dass nur sehr wenige derer, die im Jahre 2035 (oder später) eine Flasche der anspruchsvolleren 2009er oder 2010er Bordeaux öffnen, beim Genusse des Inhaltes auf den Gedanken kommen, dass diese Weine nicht mehr so richtig als Bordeaux zu erkennen seien...
Grüße,
wolf
„Es war viel mehr.“
Johnny Depp dementiert, 30.000 Dollar im Monat für Alkohol ausgegeben zu haben. (Quelle: „B.Z.“)
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Re: Bordeaux 2015
Na klar.....es gab auch Menschen die glaubten die Erde sei eine Scheibe. ...ich lach mich tot
Re: Bordeaux 2015
Denke die Weine waren früher sicher einen Ticken anders. Um da genauer mitreden zu können fehlt mir das Alter oder das Geld. Wie man es sieht. Beobachten kann ich ab und an auch einen Gleichklang des Geschmackbildes bis hin zu nicht mehr direkt erkennbaren Bordeaux. Es ist ja auch die Zeit der Önologen die jeweils für viele Weingüter zuständig sind. Aber es heißt ja auch die Kellerarbeit und Weinbergsarbeit wird besser. Die modernen Langfristqualitäten sehe ich noch nicht bestätigt. Obwohl 2000 ist ja schon 15 Jahre alt.Fasano hat geschrieben:Hallo,
seit einigen Jahren verfolge ich die alljährliche Diskussion über die Bordeaux Subskription. Nach über zwanzig jähriger Verkostungserfahrung der besten Bordeauxjahrgänge von 1947 bis 2010 und mehr als tausend verkosteten Flaschen in erfahrenem Verkostungskreis kann ich die Euphorie die immer wieder mit neuen Jahrgängen in Bordeaux aufflackert nicht mehr teilen. Statt sein Geld in neue Jahrgänge zu investieren rate ich allen Bordeaux interessierten lieber in alte Jahrgänge (1990 und älter zu investieren) Da ist Bordeaux noch authentisch, ein St. Julien ist noch von einem Pauillac zu unterscheiden. Die Weine erreichen noch End Reife, Komplexität, haben moderate Alkoholwerte. Sie sind blind noch als Bordeaux zuerkennen, nicht wie fast alle Weine ab 1994 sich als Weltweine und somit austauchbar präsentieren. Bordeaux hat sich ins Negative gewandelt, nur wenige sprechen es offen aus, das Geschäft muss ja weiter laufen. Auch alle professionellen Verkosten spielen solche Kritiken herrunter.
Grüße
Die Jahrgangsunterschiede zeigen sich wohl in der Flasche wie das auch 2015 der Fall ist und das ist für mich ein Kaufanreiz.
Bordeaux sicher blind zu erkennen ist denke durchaus noch häufig möglich.
Der hohe Alkohol die letzten Jahre ist aber schon ein Thema
Also anders bestimmt aber besser/schlechter ist auch Geschmacksache.
Was war vor 1994 so anders als 2015?
Gruss Rainer
Viele Grüße
Rainer
"Nein, Alkohol trinke ich nicht. Ich trinke hier einen Schoppen Winzerwein!"
Rainer
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Re: Bordeaux 2015
Hallo,
Beychevelle macht den Auftakt für die namhaften Güter. Letzte Woche gab es zwar auch schon nominelle GCC aber keine Namen mit Klang. Mit 50,40 Euro ex nego (+16% zu 2014) kommt er - suprise, suprise - deutlich teurer als letztes Jahr. Der Jahrgang 2010 ist am Markt mit einem Endverbraucherpreis ab 80 Euro gehandelt, was wohl auch hier die Messlatte für die Chateau ist. Beychevelle hat 92-94 WA Punkte bekommen. Die anderen Bewertungen habe ich nicht parat, aber ich meine auch höhere Bewertungen gelesen zu haben. Wird der Wein gekauft? In Deutschland wohl eher weniger. Für den hiesigen Markt hat er zu wenig Prestige und ist - so krass das klingt - nicht teuer genug.
Grüße,
Wolf
Beychevelle macht den Auftakt für die namhaften Güter. Letzte Woche gab es zwar auch schon nominelle GCC aber keine Namen mit Klang. Mit 50,40 Euro ex nego (+16% zu 2014) kommt er - suprise, suprise - deutlich teurer als letztes Jahr. Der Jahrgang 2010 ist am Markt mit einem Endverbraucherpreis ab 80 Euro gehandelt, was wohl auch hier die Messlatte für die Chateau ist. Beychevelle hat 92-94 WA Punkte bekommen. Die anderen Bewertungen habe ich nicht parat, aber ich meine auch höhere Bewertungen gelesen zu haben. Wird der Wein gekauft? In Deutschland wohl eher weniger. Für den hiesigen Markt hat er zu wenig Prestige und ist - so krass das klingt - nicht teuer genug.
Grüße,
Wolf
„Es war viel mehr.“
Johnny Depp dementiert, 30.000 Dollar im Monat für Alkohol ausgegeben zu haben. (Quelle: „B.Z.“)
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- octopussy
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Re: Bordeaux 2015
Zur Erinnerung: Beychevelle 2009: 44 Euro ex nego. Und das war schon eine Verdoppelung des 2008er Preises.innauen hat geschrieben:Mit 50,40 Euro ex nego (+16% zu 2014) kommt er - suprise, suprise - deutlich teurer als letztes Jahr.
Beste Grüße, Stephan
Re: Bordeaux 2015
Der Subspreis ist nur der Ausgangspunkt für den Referenzjahrgang. Die Preisbildung ist damit aber nicht abgeschlossen:octopussy hat geschrieben:Zur Erinnerung: Beychevelle 2009: 44 Euro ex nego. Und das war schon eine Verdoppelung des 2008er Preises.innauen hat geschrieben:Mit 50,40 Euro ex nego (+16% zu 2014) kommt er - suprise, suprise - deutlich teurer als letztes Jahr.
So läuft es auch bei Beychevelle. Der Subspreis 2015 liegt leicht unter dem Marktpreis für den 2010er. Wenn das Chateau davon ausgeht, dass der Wein ebenso gut wie 2010 ist, wieso sollte es dann einen preislichen Abschlag machen? Für die Negociants, damit die dann die Differenz zum Marktpreis einstreichen? Für die Kunden? Für einen Wein, der gehandelt wird wie eine Aktie? Unwahrscheinlich bei einem Weingut wie Beychevelle, das schon mal am einträglichen Chinageschäft geschnuppert hat.innauen hat geschrieben: Die Masse der Chateau einigt sich auf ein Referenzjahr, schaut am Platz Bordeaux was für die jeweiligen Weine aus diesem Jahrgang am Markt gezahlt wird und nimmt dann einen kleinen Abschlag für die Subskription vor. E Voila!
Grüße,
Wolf
Jetzt erweist sich im Nachhinein wie nett die Preise für Gazin, Fleur Cardinale oder Pressac gestaltet waren, die auch ein wenig die Kundenbindung im Blick haben.
Grüße,
Wolf
„Es war viel mehr.“
Johnny Depp dementiert, 30.000 Dollar im Monat für Alkohol ausgegeben zu haben. (Quelle: „B.Z.“)
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- octopussy
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Re: Bordeaux 2015
Das ist eh die Entscheidung derjenigen, die den Preis festsetzen. Es ist mir auch ziemlich egal, ob der Wein zu dem Preis gekauft wird. Wenn das preislich so weiter geht (wovon ich ausgehe), bin ich definitiv raus. Kein Grund, Bordeaux en primeur zu kaufen. Das mit dem "Referenzpreis" ist im Übrigen auch so eine Sache. Es ist ja jetzt nicht so, dass Beychevelle nun DEN unwerwechselbaren Stil hat, für den es keinen vernünftigen Ersatz gibt. Wenn ich mir die monatlichen Auktionskataloge anschaue und sehe, wie viel schön gereifter Bordeaux da zu Bruchteilen dieser jetzt aufgerufenen Preise unter den Hammer kommt, gibt es keinen Grund, Kellerplatz und Geld mit preislich auf Kante genähten En-Primeur-Weinen zu binden. Wird mir nur gerade noch einmal klar. Für mich ist also die Devise: null Flaschen en primeur 2015.
Beste Grüße, Stephan