Mit Fleur de Boüard @ € 18,50 (-5% ggü. 2009) und dem Le Plus mit der gleichen Vokaldichte in der Mitte hintendran @ € 66,00 (- 22,4% ggü 2009) sind preislich nun zwei recht volatile Weine am Markt, die einen Hinweis auf die Preisgestaltung der Chateaux, die nach Neil Martin noch kommen werden, geben könnten.
Herzliche Grüße,
Matthias HIlse
Bordeaux 2015
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Re: Bordeaux 2015
Sie ziehen den Preisvergleich zu 2009 und nicht zum Vorjahr (2014). So sehen die Preissteigerungen natürlich moderat aus bzw. es zeigen sich Preissenkungen. Qualitativ mag das halbwegs passend sein. Preislich sind wir bei Fleur de Boüard bei ca. +19% gegenüber 2014 und bei Le Plus de Fleur bei ca. +22% gegenüber 2014. Den Vergleich zu 2009 finde ich insofern unpassend, als damals der Markt ein anderer war.Matthias Hilse hat geschrieben:Mit Fleur de Boüard @ € 18,50 (-5% ggü. 2009) und dem Le Plus mit der gleichen Vokaldichte in der Mitte hintendran @ € 66,00 (- 22,4% ggü 2009) sind preislich nun zwei recht volatile Weine am Markt, die einen Hinweis auf die Preisgestaltung der Chateaux, die nach Neil Martin noch kommen werden, geben könnten.
Beste Grüße, Stephan
Re: Bordeaux 2015
Adrian,
Danke für Deine tollen Notizen.
Die Begeisterung,die manche Verkoster für du Tertre haben kannst Du nicht teilen?
Bernhard
Danke für Deine tollen Notizen.
Die Begeisterung,die manche Verkoster für du Tertre haben kannst Du nicht teilen?
Bernhard
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Re: Bordeaux 2015
Das würde ich auch so sehen. M. E. sind die einzigen, die sich eine Orientierung an 2009 erlauben können, die wenigen (maximal eine gute Handvoll) Spitzenbetriebe auf dem rechten Ufer, die eine kleine Produktion haben und bei denen der Verkosterkonsens sehr groß ist, dass sie tatsächlich einen Wein auf dem Niveau von 05/09/10 in den Fässern liegen haben. Beim Rest der Chateau-Welt sind aus Käufersicht definitiv andere Jahrgänge der Maßstab, da die Wahrnehmung der halbwegs namhaften Verkoster doch recht heterogen ist. Es gibt kaum einen Wein, bei dem die Spreizung weniger als 5 Punkte beträgt, und es ist gar nicht so selten, dass sie näher an 10 als an 5 Punkten liegt.octopussy hat geschrieben: Den Vergleich zu 2009 finde ich insofern unpassend, als damals der Markt ein anderer war.
Re: Bordeaux 2015
Man kann sich die Subskription so wünschen. Ich wünschte mir das auchTrinkfreude hat geschrieben: M. E. sind die einzigen, die sich eine Orientierung an 2009 erlauben können, die wenigen (maximal eine gute Handvoll) Spitzenbetriebe auf dem rechten Ufer, die eine kleine Produktion haben und bei denen der Verkosterkonsens sehr groß ist, dass sie tatsächlich einen Wein auf dem Niveau von 05/09/10 in den Fässern liegen haben. Beim Rest der Chateau-Welt sind aus Käufersicht definitiv andere Jahrgänge der Maßstab, da die Wahrnehmung der halbwegs namhaften Verkoster doch recht heterogen ist.


Tatsächlich läuft die Subskription aber ziemlich gut an - sagen Händler, die normalerweise recht tief stapeln. Der Preis für Weine wie Clos Louis hat schon angezogen. Und es sind noch nicht mal einer aus der Hand voll Spitzenweine draussen, die Du angesprochen hast.
Grüße,
wolf
„Es war viel mehr.“
Johnny Depp dementiert, 30.000 Dollar im Monat für Alkohol ausgegeben zu haben. (Quelle: „B.Z.“)
Johnny Depp dementiert, 30.000 Dollar im Monat für Alkohol ausgegeben zu haben. (Quelle: „B.Z.“)
Re: Bordeaux 2015
Hallo zusammen,
das ist wirklich ein spannender Jahrgang und mein erster in der Post-Parker-Ära.
Die Unterschiede zwischen den Verkostern sind schon enorm und wohl nicht nur auf persönliche Vorlieben zurückzuführen. Die Texte spielen nun eine wesentlich größere Rolle und ich finde das gut so.
Was mich wieder sehr wundert: Bei den Angaben zur Trinkreife gibt es ähnlich hohe Differenzen. Gabriel ist immer sehr großzügig, was das Trinkzeitfenster angeht. Andere wiederum eher zurückhaltend.
Was habt ihr für Erfahrungen hierzu?
Die niedrigeren Säure- und Tanninwerte sollten eigentlich für schnellere Trinkbarkeit sprechen.
Grüße
Daniel
das ist wirklich ein spannender Jahrgang und mein erster in der Post-Parker-Ära.
Die Unterschiede zwischen den Verkostern sind schon enorm und wohl nicht nur auf persönliche Vorlieben zurückzuführen. Die Texte spielen nun eine wesentlich größere Rolle und ich finde das gut so.
Was mich wieder sehr wundert: Bei den Angaben zur Trinkreife gibt es ähnlich hohe Differenzen. Gabriel ist immer sehr großzügig, was das Trinkzeitfenster angeht. Andere wiederum eher zurückhaltend.
Was habt ihr für Erfahrungen hierzu?
Die niedrigeren Säure- und Tanninwerte sollten eigentlich für schnellere Trinkbarkeit sprechen.
Grüße
Daniel
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Re: Bordeaux 2015
Hallo Daniel,TheFan hat geschrieben:Was habt ihr für Erfahrungen hierzu?
meine Erfahrung ist, dass Du die angeblichen Trinkfenster alle getrost vergessen kannst, egal von welchem Verkoster die stammen. Die Prognosen liegen in mehr Fällen total daneben als sie zutreffen. Auch Big Bob hat sie immer wieder nachträglich sehr deutlich korrigieren müssen, teils auch um 10+ Jahre.
Was viel hilfreicher ist, sind aktuelle Verkostungsnotizen in Foren wie diesem hier oder bei cellartracker. Das hilft natürlich bei der Kaufentscheidung noch nix, sondern erst später beim Finden des richtigen Trinkzeitpunktes.
Mal andersherum gefragt - wann willst Du Deine Weine denn trinken?
VG Jürgen
Re: Bordeaux 2015
Allerdings will mir partuot kein anderer Grund einleuchten, wenn jene Unterschiede auf der Verlostung ein und desselben Produktes zur selben Zeit und am selben Ort beruhen...TheFan hat geschrieben:Die Unterschiede zwischen den Verkostern sind schon enorm und wohl nicht nur auf persönliche Vorlieben zurückzuführen.
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Re: Bordeaux 2015
Zu der Frage, ob 2014 oder 2009 als Maßstab zur Beurteilung der Charmeattribution für 2015 mehr taugen, ist mir spontan "Als das Wünschen noch geholfen hat" von Peter Handke in den Sinn gekommen.
Mir ging es um etwas ganz anderes: es dürfte Leser hier im Forum geben, die die Frage beschäftigt, wie sie ihre endlichen Mittel in einer Subskription wie 2015, die eine Menge wunderbarer Weine bereithalten wird, allokieren. Wenn man nun, wie ich es ins Spiel zu bringen versucht habe, erste Chateaux identifiziert, deren Verhalten gegenüber 2009 ein Hinweis sein könnte, wie es die anderen aus der Peer-Group wohl halten werden, könnte die Einschätzung dieser Frage die Entscheidung bedingen, jetzt doch lieber schon solche Weine, die später ausverkauft sein werden, einzukaufen, (natürlich) auf die Gefahr hin, dass die Weine der großen Terroirs, von denen man vielleicht auch etwas haben möchte, garnicht so teuer sind.
Traditionell veröffentlicht Chateau Gazin seinen Preis recht früh. Ich kann mich gut an den Jahrgang 2009 erinnern, als ein erster moderater Aufschrei der Empörung dann der Erkenntnis wich, im Vergleich zu den anderen Pomerols hätte man doch wohl besser Gazin gekauft - da war er aber schon ausverkauft.
Was die Subskription spannend macht, ist ihre große Flexibilität, einen Argumentationsfundus für auch äußerst divergente Positionen und Motivationen bereit zu halten.
Herzliche Grüße,
Matthias Hilse
Mir ging es um etwas ganz anderes: es dürfte Leser hier im Forum geben, die die Frage beschäftigt, wie sie ihre endlichen Mittel in einer Subskription wie 2015, die eine Menge wunderbarer Weine bereithalten wird, allokieren. Wenn man nun, wie ich es ins Spiel zu bringen versucht habe, erste Chateaux identifiziert, deren Verhalten gegenüber 2009 ein Hinweis sein könnte, wie es die anderen aus der Peer-Group wohl halten werden, könnte die Einschätzung dieser Frage die Entscheidung bedingen, jetzt doch lieber schon solche Weine, die später ausverkauft sein werden, einzukaufen, (natürlich) auf die Gefahr hin, dass die Weine der großen Terroirs, von denen man vielleicht auch etwas haben möchte, garnicht so teuer sind.
Traditionell veröffentlicht Chateau Gazin seinen Preis recht früh. Ich kann mich gut an den Jahrgang 2009 erinnern, als ein erster moderater Aufschrei der Empörung dann der Erkenntnis wich, im Vergleich zu den anderen Pomerols hätte man doch wohl besser Gazin gekauft - da war er aber schon ausverkauft.
Was die Subskription spannend macht, ist ihre große Flexibilität, einen Argumentationsfundus für auch äußerst divergente Positionen und Motivationen bereit zu halten.
Herzliche Grüße,
Matthias Hilse
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Re: Bordeaux 2015
Jancis Robinson mit St. Em und Satelliten. Ihre am höchsten bewertsten Weine sind die Folgenden (klingen für mich überwiegend nicht attraktiv):
Angélus - 17,5 P ("Light nose but masses of sweet concentration on the palate. Nothing exaggerated. Just rather drying tannins on the end at the moment.")
Belair-Monange - 17,5+ P ("Very heady, very dramatic. So unlike the Bélair and Magdelaine of old! Small berries (tastes as though) and very concentrated. Thick and ambitious. Quite a play! Halfway between the J-P Moueix restraint and the more alcoholic style that has been modern St-Émilion."). Puh, das klingt für mich richtig grausam.
Canon - 17,5+ P (drei verschiedene Fässer probiert, daher drei unterschiedliche Eindrücke)
Cheval Blanc - 18,5+ P ("Very dramatic without being at all exaggerated.")
Figeac - 18 P ("Real drive and Figeac character. Real savour. Sappy."). Der einzige Wein von ihren gut bewerteten, der für mich richtig attraktiv klingt. Der dürfte leider teuer werden.
La Fleur Morange - 17,5 P ("Seductive and plush on the nose and with real freshness and some 'minerality' on the palate.")
Pavie Decesse - 17,5 P ("Juicy and succulent. Just enough fruit to overwhelm the considerable tannins. Good freshness.")
Tertre Roteboeuf - 18 P ("Very rich and round but with a structure. Very sweet but the tannins are much suppler.")
Interessant ist noch, dass relativ viele Weine, bei denen "A Stéphane Derenoncourt wine" steht, am niedrigsten bewertet werden und als zu konzentriert und überreif beschrieben werden, so z.B. Beauséjour und Teyssier (beide Montagne St. Em, beide 15 P), Clarisse Vieilles Vignes (Puisseguin St. Em, 15 P), Bel Air (Lussac St. Em, 15 P), Sanctus (St. Em, 15,5 P), La Bienfaisance de Sanctus (St. Em, 16 P), Lamartre Passage Secret (St. Em, 16 P), Godeau (St. Em, 15 P), Edmus (St. Em, 15,5 P), Capet Guillier (St. Em, 15,5+ P), de Candale (St. Em, 16 P). Ein paar Derenoncourt Weine haben ihr auch gut gefallen, mehr als 17 Punkte kriegt aber keiner. Was ist da los?
Angélus - 17,5 P ("Light nose but masses of sweet concentration on the palate. Nothing exaggerated. Just rather drying tannins on the end at the moment.")
Belair-Monange - 17,5+ P ("Very heady, very dramatic. So unlike the Bélair and Magdelaine of old! Small berries (tastes as though) and very concentrated. Thick and ambitious. Quite a play! Halfway between the J-P Moueix restraint and the more alcoholic style that has been modern St-Émilion."). Puh, das klingt für mich richtig grausam.
Canon - 17,5+ P (drei verschiedene Fässer probiert, daher drei unterschiedliche Eindrücke)
Cheval Blanc - 18,5+ P ("Very dramatic without being at all exaggerated.")
Figeac - 18 P ("Real drive and Figeac character. Real savour. Sappy."). Der einzige Wein von ihren gut bewerteten, der für mich richtig attraktiv klingt. Der dürfte leider teuer werden.
La Fleur Morange - 17,5 P ("Seductive and plush on the nose and with real freshness and some 'minerality' on the palate.")
Pavie Decesse - 17,5 P ("Juicy and succulent. Just enough fruit to overwhelm the considerable tannins. Good freshness.")
Tertre Roteboeuf - 18 P ("Very rich and round but with a structure. Very sweet but the tannins are much suppler.")
Interessant ist noch, dass relativ viele Weine, bei denen "A Stéphane Derenoncourt wine" steht, am niedrigsten bewertet werden und als zu konzentriert und überreif beschrieben werden, so z.B. Beauséjour und Teyssier (beide Montagne St. Em, beide 15 P), Clarisse Vieilles Vignes (Puisseguin St. Em, 15 P), Bel Air (Lussac St. Em, 15 P), Sanctus (St. Em, 15,5 P), La Bienfaisance de Sanctus (St. Em, 16 P), Lamartre Passage Secret (St. Em, 16 P), Godeau (St. Em, 15 P), Edmus (St. Em, 15,5 P), Capet Guillier (St. Em, 15,5+ P), de Candale (St. Em, 16 P). Ein paar Derenoncourt Weine haben ihr auch gut gefallen, mehr als 17 Punkte kriegt aber keiner. Was ist da los?
Beste Grüße, Stephan