Hallo Reinhard!
Nur ganz kurz und ohne hohen Qualitätsanspruch:
toska hat geschrieben:...ich respektiere aber die extrem wichtige Vorreiterrolle dieser Betriebe für die Wachau. Sie sind nämlich nicht nur teuer, sondern auch saugut, das steht denke ich außer Frage.
Würde ich so allgemein dahin gesagt nicht sehen. Den Stil z. B. von F. X. muss man mögen, da scheiden sich schon mal die Geister.
toska hat geschrieben:Einmal bei FX gewesen zu sein ist allein aus architektonischen und weinhistorischen Gründen sehr spannend. Die Lage des Gutes ist ein Kleinod
Kann man so sehen, wie er allerdings zu der Baubewilligung für dieses archetektonische Kleinod in einem Weltkuturerbe kam, ist mir ein Rätsel. Findet man aber anderswo auch, mit dem Begriff "Betriebsgebäude" ließ sich auch im Burgenland schon viel erreichen.
toska hat geschrieben:Was ich damit sagen will: Es ist gar nicht so leicht in Ö das Flair einer gehobenen Weinkultur ergründen zu wollen, da die Weingeschichte einfach noch sehr jung ist.
Gut, dem kann ich nicht wiedersprechen. Die Römer, das ist erwießen, brachten den Weinbau nach Österreich, vielleicht schon die Illyrer, so ca. 700 vor Christus.
toska hat geschrieben:Dass Ö ein Weißweinland (ergo kein Rotweinland) ist, behaupte ich in Relation zu Rotweingebieten wie Bordeaux (also wirklich in Relation zur Weltspitze). Wer sich einmal intensiver mit der Materie auseinander gesetzt hat (und nicht unbedingt aus Ö kommt), erkennt denke ich rel. deutlich wo die Grenzen des österreichischen Rotweinanbaues liegen.
Gebe ich zu, mit der Materie habe ich mich wirklich noch nie intensiver auseinandergesetzt, aus Österreich komme ich auch....Oh je, schlechte Voraussetzungen
toska hat geschrieben:Viell. hab ich ja bis jetzt Pech gehabt, aber wenn ich die in den letzten 5 Jahren aufgemachten gereifteren Flaggschiffweine ansehe, so finden sich an Enttäuschungen: Perwolff 2002, Steinzeiler 2002, Mariental 2004, Mariental 2006 (jung getrunken seinerzeit eine Offenbarung), Reihburg 2007 (jung auch immer eine Bank). Diese Weine kosten immerhin 40-50€, da darfs schon ein bisschen beeindrucken.
Da bin ich bei Dir, nur auch hier wiederum nur eine Aufzählung der "creme de la creme". Weißt Du welcher Mariental mir bis dato am besten geschmeckt hat? Letzte Woche der aktuellste Jahrgang bei der Präsentation der RWB in Eisenstadt. Sonst war ich, als Österreicher von diesem Wein noch nie begeistert. Perwolff konnte mich auch noch nie so recht begeistern, es gbt aber auch einige der hochgelobten "Ausländer", die mich nicht unbedingt begeistern.
toska hat geschrieben:Kurz und abschließend meine Conclusio zum Rotweinwunder: Ö wurde im Rotweinsektor lange unterschätzt, momentan befinden wir uns meiner Meinung in einer Überschätzungsphase. Trotzdem: öster. Rotweine sind sicher sehr, sehr gut und es gibt viel Wunderbares zu entdecken, Weltspitze sehe ich nur vereinzelt. Angeblich wird im Bgld. ja bereits wieder mehr WW angebaut...(Winzergeplänkel aus der Steiermark...).
Wenn ich die selben Maßstäbe im Weissweinbereich anlege, so kann ich nur wenige Argumente finden, die Ö nicht die Weltspitze zugestehen, v.a. die Wachau sehe ich hier nicht ganz unbeteiligt. Gruß, Reinhard
Die "Überschätzung" ist eine "heavy" Ansicht, die ich so nicht teilen möchte. Es ist sicher nicht alles Gold was glänzt, das gebe ich gerne zu. Im Burgenland mehr Weißwein? Warum nicht? Die Gedanken zum Klimawandel gehen an den Burgenländischen Winzern sicher vorbei...

Aber, mit Deinem letzten Satz, stimmst Du mich wieder absolut gutmütig...
