Hallo zusammen,
Donauriesling scheint durchaus eine auch geschmacklich interessante Piwi-Sorte zu sein. Im direkten Vergleich mit einem gutklassigen Riesling ist in der Tat kaum ein Unterschied auszumachen. Kostproben vom Donauriesling kann man sicherlich über die Landesanstalt für Wein- und Gartenbau im fränkischen Veitshöchheim beziehen.
LG
Bodo
Pestizideinsatz im Médoc
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Re: Pestizideinsatz im Médoc
Wenn dem so ist, wird es ab nächstes Jahr keinen Riesling mehr geben, da damit der Traum aller Winzer in Erfüllung gegangen ist: nie mehr Spritzen gehen ohne Qualitätseinbußen.Donauriesling scheint durchaus eine auch geschmacklich interessante Piwi-Sorte zu sein. Im direkten Vergleich mit einem gutklassigen Riesling ist in der Tat kaum ein Unterschied auszumachen. Kostproben vom Donauriesling kann man sicherlich über die Landesanstalt für Wein- und Gartenbau im fränkischen Veitshöchheim beziehen.
wenns läuft, dann läufts. Aber bis es läuft, dauerts...
Re: Pestizideinsatz im Médoc
Ich dachte immer, dass neu gepflanzte Reben erst nach drei Jahren die ersten Erträge bringen... 

Re: Pestizideinsatz im Médoc
Richtig. Und bis sie wirklich hochwertige Weine geben, dauert es noch ein paar Jahre länger; das wird auch bei den PiWis nicht anders sein.Muellimov hat geschrieben:Ich dachte immer, dass neu gepflanzte Reben erst nach drei Jahren die ersten Erträge bringen...
Selbst wenn der Donauriesling dem Riesling geschmacklich gleichwertige Produkte ergibt, bleiben hier eine Fülle von Fragen, die sich nicht von jetzt auf gleich beantworten lassen:
- wie reifen die Weine?
- ist der Donauriesling in gleicher Weise wie echter Riesling in der Lage, eine Herkunft in den fertigen Wein zu portieren?
- kommt der Donauriesling mit der gleichen Bandbreite von Böden genauso gut klar wie der Riesling, der so ziemlich auf jeder Bodenformation charaktervolle Weine ergeben kann, oder hat er engere Präferenzen?
Die Beantwortung dieser Fragen wird vermutlich Jahrzehnte dauern. Und sollten alle diese Fragen dann tatsächlich positiv beantwortet sein, wäre das Problem genau für eine Edelrebsorte gelöst.
Die Hoffnung, dass PiWis kurz- oder mittelfristig das Problem des Fungizideinsatzes im Weinbau lösen können, ist eine Illusion. Das geht allenfalls langfristig. Und langfristig heißt: das ist eine Jahrhundertaufgabe, mindestens.
Gruß
Ulli
Re: Pestizideinsatz im Médoc
Bei "allenfalls langfristig" schwingt mit, dass eigentlich niemand so recht Lust darauf hat, etwas zu ändern. Entweder also weiter Pestizide (mit eventuell undefinierbaren Folgen für Umwelt/Mensch) oder Kupfer (mit irgendwann auf längere Zeit nicht mehr nutzbaren Böden). Toll, was? Aber es läuft doch alles noch...
Re: Pestizideinsatz im Médoc
Nein nein, wie ich weiter oben geschrieben habe, läuft die Bewegung zu den PiWis doch schon - allerdings bottom up und nicht top down, und finanziell getrieben, nicht qualitativ.Muellimov hat geschrieben:Bei "allenfalls langfristig" schwingt mit, dass eigentlich niemand so recht Lust darauf hat, etwas zu ändern. Entweder also weiter Pestizide (mit eventuell undefinierbaren Folgen für Umwelt/Mensch) oder Kupfer (mit irgendwann auf längere Zeit nicht mehr nutzbaren Böden).
Wenn man die Sache systematisch und deutlich schneller angehen wollte, müsste man viel Geld in die Hand nehmen. Sehr viel Geld - jedenfalls eine ganz andere Größenordnung, als den vorwiegend staatlichen Rebzuchtanstalten zur Verfügung steht. Und man müsste die gentechnische Option etwas ideologiebefreiter diskutieren. Beides ist unrealistisch.
Und inwieweit unterscheidet sich das jetzt von anderen und wesentlich dringenderen Themen? Wir bewegen uns hier auf einem wirklich sehr übersichtlichen Nebenkriegsschauplatz.Toll, was? Aber es läuft doch alles noch...
Gruß
Ulli
- Gerald
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Re: Pestizideinsatz im Médoc
Hallo Ulli,
Also vielleicht gar nicht so schlechte Voraussetzungen für die Anpflanzung.
Grüße,
Gerald
ich wage nur zu behaupten, dass diese Fragen für die Konsumenten von 95% der produzierten Rieslingflaschen wenig Relevanz haben. Da geht es doch nur um "schmeckt der Wein?" (jung natürlich) und "was kostet er?" ...Selbst wenn der Donauriesling dem Riesling geschmacklich gleichwertige Produkte ergibt, bleiben hier eine Fülle von Fragen, die sich nicht von jetzt auf gleich beantworten lassen:
- wie reifen die Weine?
- ist der Donauriesling in gleicher Weise wie echter Riesling in der Lage, eine Herkunft in den fertigen Wein zu portieren?
- kommt der Donauriesling mit der gleichen Bandbreite von Böden genauso gut klar wie der Riesling, der so ziemlich auf jeder Bodenformation charaktervolle Weine ergeben kann, oder hat er engere Präferenzen?
Also vielleicht gar nicht so schlechte Voraussetzungen für die Anpflanzung.
Grüße,
Gerald
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Re: Pestizideinsatz im Médoc
Na dann mach doch 

wenns läuft, dann läufts. Aber bis es läuft, dauerts...
Re: Pestizideinsatz im Médoc
Da bin ich auch hier wieder voll bei Dir, Gerald. Denn so, wie es jetzt läuft, ist es eben nicht gut.
Ich bewirtschafte irgendwo an Mosel-Saar-Ruwer einen Weinberg in Steillage mit Riesling. Hobbymäßig. Links und rechts und unterhalb von mir sind ausschließlich Profi-Winzer. Alles recht unbekannte Winzer, die für ihre Flaschen Riesling Pi mal Daumen 5 Euro erlösen. Das sind Weine für eine Kundenklientel, die in der Tat hauptsächlich danach kaufen/urteilen, ob der Wein schmeckt oder nicht. In deren Parzellen werden neben den üblichen Pestiziden auch durch die Bank Herbizide gespritzt. Totalherbizide, da wächst kein einziges Kraut mehr zwischen den Rebstöcken. Auch einige Spitzenwinzer von Weltruf in direkter Nähe handhaben das so (nicht alle). Da käme niemand auch nur ansatzweise auf die Idee, daran etwas zu ändern. Wer dort auch nur einen kleinen Deut' von der vorherrschenden Praxis abweicht, wird kritischst beäugt. Aber gerade für solche Winzer böten sich PiWis an. Trotzdem wird da nix passieren, der Preisdruck bzw. die Angst vor dem Neuen ist zu groß. Nachhaltiges Denken steht da nicht im Vordergrund, Diskussionen darüber werden gar nicht erst zugelassen.
Ich bewirtschafte irgendwo an Mosel-Saar-Ruwer einen Weinberg in Steillage mit Riesling. Hobbymäßig. Links und rechts und unterhalb von mir sind ausschließlich Profi-Winzer. Alles recht unbekannte Winzer, die für ihre Flaschen Riesling Pi mal Daumen 5 Euro erlösen. Das sind Weine für eine Kundenklientel, die in der Tat hauptsächlich danach kaufen/urteilen, ob der Wein schmeckt oder nicht. In deren Parzellen werden neben den üblichen Pestiziden auch durch die Bank Herbizide gespritzt. Totalherbizide, da wächst kein einziges Kraut mehr zwischen den Rebstöcken. Auch einige Spitzenwinzer von Weltruf in direkter Nähe handhaben das so (nicht alle). Da käme niemand auch nur ansatzweise auf die Idee, daran etwas zu ändern. Wer dort auch nur einen kleinen Deut' von der vorherrschenden Praxis abweicht, wird kritischst beäugt. Aber gerade für solche Winzer böten sich PiWis an. Trotzdem wird da nix passieren, der Preisdruck bzw. die Angst vor dem Neuen ist zu groß. Nachhaltiges Denken steht da nicht im Vordergrund, Diskussionen darüber werden gar nicht erst zugelassen.
Re: Pestizideinsatz im Médoc
Das ist genau die Einstellung der Winzer dazu. Sie haben ihre Gründe dafür, keine Frage. Aber die bestehenden Probleme werden völlig ausgeblendet. Selektive Sichtweise.MichaelWagner hat geschrieben:Na dann mach doch