Ich verfüge natürlich nicht über so profunde Kenntnisse was die Bewertung von Weinen angeht wie Armin aber sehe das Trinkfenster für den Fontbonau optimistischer.
Da das mein erster Wein von Fontbonau war, ist meine Aussage nicht von Erfahrung geprägt. Bisher war es nur bei anderen Weinen so, dass ich die Erfahrung gemacht habe, dass Alkohol sich nicht sehr oft mit Reife einbindet, eher stehen bleibt, was mich immer etwas skeptisch macht, wenn ein Wein schon in der Jugend likörige Noten zeigt, bzw. eine leichte Alkoholschärfe im Abgang bleibt. Ich bin da aber auch ein wenig sensibel. Wie oben schon erwähnt, meiner Frau hat der Wein sehr gut gefallen, auch alkoholisch fand sie ihn nicht.
Da ich aber trotzdem denke, dass der Wein jung mehr Spaß machen wird, habe ich gestern gleich meine zweite und letzte Falsche geköpft, diesmal bewusst nicht dekantiert und dazu gab es ein Rinderfilet mit Wirsinggemüse. Und gestern hat mir der Wein auch besser gefallen als beim ersten Mal. Die Flasche war etwas kühler und die Röstnoten des Filets, beides hat dem Wein geholfen, der Alkohol erschien mir besser eingebunden, die Frucht zeigte sich expressiver, viel dunkle Beeren.
Trotzdem so ganz überzeugt mich der Wein nicht, ist mir einfach von allem etwas zu viel, macht auf mich den Eindruck, dass der Winzer ganz viel wollte, vielleicht etwas zu viel, es fehlt für mich an Harmonie und Eleganz, obwohl ich die kraftvolle Art der südlichen Rhone durchaus mag. Vor allem zum regulären Preis für mich nicht interessant.