Unbekannte Winzer in der Pfalz

[Weinzelmännchen]

Ich habe überhaupt nichts gegen Mehrfachnutzungen, aber ganz, ganz viel gegen pure Verlinkungen. Gerald wünscht sich (zumindest) einen Teaser. Ich wünsche mir (i) den Volltext und (ii) auch Berichte über negative Erlebnisse.

[Barrique-Haus]

Wir werden sehen, wie wir eure Wünsche besser einbeziehen können. Negative/kritische Berichte gab es schon. Die meisten Weine, die wir momentan beschreiben, stammen aus unserem persönlichen Keller. D.h. viele Weine haben wir vor dem Kauf zumindest kurz probiert oder kauften sie auf Empfehlungen. Daher sollte das Positive überwiegen.

Hier nur kurz Links auf ein paar Beispiele, da sie nichts mit dem Thread zu tun haben.
Enttäuschender roter Burgunder: http://barriquehaus.de/2013/03/barrique ... ng-zum-14/
Zu viel Holz im Chenin Blanc: http://barriquehaus.de/2013/03/barrique ... ng-zum-13/
Mehr als schwieriger Chianti: http://barriquehaus.de/2013/01/barrique ... ung-zum-5/
Spanien wie wir es nicht brauchen: http://barriquehaus.de/2013/04/barrique ... ng-zum-19/
Zu viel Alkohol im Spätburgunder: http://barriquehaus.de/2012/12/barrique ... hof-pfalz/

[Ralf Gundlach]

Sucht man einen richtig unkomplizierten, aber saftigen und sortentypischen Spätburgunder zum Grillen und Wegsaufen für wenig Geld, Möwes hat da den 2011er Spätburgunder für 4,50 Euro, kein Superheld, kein Philolosoph, sondern eher der nette Kiosktyp um die Ecke mit dem besonderen Extra, den man immer wieder gerne freudig besucht und nicht nur etwas braucht, man kauft etwas, geht nach Hause und mag ihn, er ist kein Frauen- oder Männertyp, er oder sie hat auch nicht eine geheime Undergroundbotique, sondern maximal ein paar leckere Senfsorten, oder auch Kechtupsorten, egal, ein Roter für Alltagstrinker, die Pflicht und nicht die Kür, nicht denken..trinken abeeer auf hohem Niveau, 83 Punkte,

Gruß

Ralf

[Allegro]

Nach Bernds Schwärmerei für den Ziegler-Wein fand ich sogar auch einen Weinladen in erreichbarer Nähe, der Weine von dort führt ... gestern nun war ich dort - leider gab es keine Scheurebe ... mitgenommen habe ich dann einen Gewürztraminer und einen Grauburgunder.

Und neugierig wie ich bin, musste ich heute natürlich gleich kosten ... und zwar den

Gewürztraminer Kabinett feinherb 2010 Maikammer Mandelhöhe von August Ziegler

Schon die Farbe ist ein strahlendes tiefes Gold ... der Duft wunderbar nach Blüten, ohne parfümiert zu wirken ... ein Hauch Firniß ist noch dabei ... dann im Mund wunderbar komplex und vielschichtig: fruchtig, buttrig, kräuterig, langer Abgang. Durchaus kräftige, aber verträgliche und gut eingebundene Säure; der Wein wirkt keineswegs feinherb. Klar, knochentrocken auch nicht gerade ... Einziges Manko: 13 % Alkohol, die man leider auch schmeckt ... Aber ansonsten wirklich ein feines Tröpfchen

[Allegro]

Heute im Glase:

Grauburgunder trocken 2011 von August Ziegler

In der Nase: Apfel
Im Mund: überraschend vollmundig und vielschichtig. Kräuterig-würzig.
Solch einen dichten und geschmackvollen Grauburgunder hatte ich noch nie

[Allegro]

Gestern gekauft und eben aus purer Neugier aufgemacht:

August Ziegler, Riesling Kabinett feinherb 2008 Maikammer Mandelhöhe

Wie vom Weinhändler prophezeit: schon mit deutlichen, aber sehr angenehmen Altersnoten (sowohl in der Nase, als auch im Mund). Wunderbar vollmundig fruchtig, knackige, aber noch verträgliche Säure. "Nur" 11,5 % Alk., den man aber doch deutlich schmeckt Ein nettes Tröpfchen; aber mit fast 13,-- EUR doch recht teuer.

[Barrique-Haus]

Heiner Sauer - Riesling "Zinkler" Kabinett trocken 2009

Eine pfälzer-Type wie aus dem Bilderbuch. Bioland zertifiziert noch dazu. Exzellenter Stoff.

http://barriquehaus.de/2013/07/barrique ... ng-zum-38/

[BuschWein]

2012 Riesling "Setzer" - Weingut Hohlreiter
Einer der Bio-Pioniere der Pfalz, schon 1979 stellte der Vater das Weingut auf Bio um, allerdings wurde damals und noch lange danach hauptsächlich Fassware vermarktet. Mit dem Eintritt von Sohn Fritz legte man mehr wert auf die Eigen- bzw. Flaschenvermarktung. Allerdings Glöcklingen liegt nicht wirklich im Zentrum des südpfälzischen Weintourismus, insofern tut man sich hier immer noch schwer ausreichend Kundschaft zu finden. Die verwundert schon etwas, wenn man den Topwein von Hohlreiter den oben genannten Setzer probiert.

Eine echte VKN habe ich leider nicht, der Wein wurde von mir während eines hemmungslosen Gelages im Gasthaus Wolsel getrunken, ein genial guter Abend mit phantastischen Menschen, unter anderem der Jungwinzer Fritz Hohlreiter. Aber der Wein hat mir spontan sehr gut gefallen, man muss schon einen etwas kräftigeren Stil mögen, auch einen leichten Eindruck von Gerbstoff, der Wein hat richtig Gripp am Gaumen, bleibt aber mit fester Säure immer noch typisch Riesling, dazu schmeckt er richtig trocken und hat eine große Länge. Wahrscheinlich spielt er seine Klasse am besten mit Essen aus. Der Preis um die €8,00 ist fast schon ein Witz, wenn es nicht so traurig für den Winzer wäre. Absolute Kaufempfehlung.

[octopussy]

Hallo zusammen,

so langsam gehen meine Einkäufe von 2008er Weinen des Weinguts Faubel zur Neige. Schade eigentlich. Von den drei verschiedenen, gekauften Weinen hat mich jeder überzeugt, so auch der 2008 Gimmeldinger Kapellenberg Riesling Spätlese Trocken. Der Gimmeldinger Kapellenberg ist eine VDP Erste Lage (also unter der Großen Lage in der Pfalz) mit Sandstein- und Kalkböden. VDP Präsident Christmann erzeugt aus der Lage einen "VDP Erste Lage" Riesling, den ich aber noch nie probiert habe. Der Faubel ist jedenfalls jahrgangstypisch säurebetont und schlank (12% Vol. bei Spätlese Mostgewicht), hat kein Zuckerschwänzchen und trinkt sich wirklich gut. Vielleicht sollte ich bei Faubel doch öfter mal bestellen, die Preise sind gut und jedenfalls in 2008 hat man viel Wein für seine Euros bekommen.

[octopussy]

Für die nächsten Wochen habe ich mir vorgenommen, mal meine Bestände an liegengebliebenen 2008er und 2009er Gutsrieslingen und kleineren Rieslingen unbekannterer Erzeuger zu dezimieren. Nach dem Faubel Kapellenberg 2008 ging es gestern meiner letzten Flasche 2008 Riesling Spätlese Trocken "Terassensand" vom Weingut Immengarten-Hof an den Kragen. Ein 2008er Riesling Buntsandstein hatte im Gault-Millau 2010 damals 91 Punkte abgegriffen. Soweit ich mich erinnern kann, gab es den aber nicht mehr, als ich bestellte. Den Terassensand fand ich noch nie so richtig überzeugend und auch Flaschenreife hat ihm nicht auf die Beine verholfen. Für 6,30 Euro ist das schon ok, aber eine positive Überraschung ist der Wein auch nicht.