2009 Chianti Rufina Riserva Castello di Nipozano - Frescobaldi
Dieser Wein ist für mich immer eine sichere Bank, trotz großem Haus doch immer typisch. Auch der 2009er konnte gestern wieder gut gefallen, wir hatten ihn zu Tagliatelle mit Wildschwein Sugo. Den Wein haben wir kurz gekühlt und ca. 2h dekantiert.
Olifant hat den Wein ja am 28. Mai auch schon beschrieben, für mich war die Vanillenote nicht ganz so präsent, dafür war mir die Säure zu Beginn etwas zu dominant, mit etwas mehr Luft, vielleicht auch Temperatur und dem Essen passte es dann aber wieder sehr gut. Klassische Sangiovese Frucht viel Kirsche, auch Sauerkirsche und ein Hauch dunkle Beeren. Der mittlere Körper passt zu einem Chianti sehr gut und machte gestern an einem schönen, aber nicht mehr ganz heißen Sommerabend auf der Terrasse viel Spaß. Gutes PLV, den Wein gab es in der Ringeltaube mit 10% Rabatt, damit knapp unter € 10,00.
Chianti (in allen Variationen)
Re: Chianti (in allen Variationen)
Hallo Armin,BuschWein hat geschrieben:2009 Chianti Rufina Riserva Castello di Nipozano - Frescobaldi
...
Olifant hat den Wein ja am 28. Mai auch schon beschrieben, für mich war die Vanillenote nicht ganz so präsent, dafür war mir die Säure zu Beginn etwas zu dominant, mit etwas mehr Luft, vielleicht auch Temperatur und dem Essen passte es dann aber wieder sehr gut. ...
ich denke derartige Wahrnehmungen hängen auch bei mir immer von der Tagesform, und auch v. ggf. begleitenden Essen ab. Der Konsens lautet schliesslich 'recht sichere Bank, recht typischer Wein (trotz grossem Haus)' - das passt schon.
Grüsse
Ralf
Die Zukunft war früher auch besser.
Karl Valentin
Ralf
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Re: Chianti (in allen Variationen)
Ralf
Sehe ich genauso, ich wollte nicht sagen, dass Deine Eindrücke falsch wären oder so etwas. Gerade was Säure beim Rotwein betrifft sind die Wahrnehmungen ja sehr unterschiedlich, siehe auch Pinot Noir.
Ich denke auch, dass unsere Eindrücke recht ähnlich sind, kenne den Nipozano jetzt seit fast 20 Jahren, enttäuscht hat er mich nie, würde aber so aus dem Gedächtnis den 2009er nicht als den besten Nipozano einschätzen. Ich glaube, dass die Rufinas in reifen Jahren etwas besser sind, 2009 war wohl eher klassisch. Ich würde auch nicht unbedingt die 90P von Parker et. al. vergeben, eher so 88P, aber das ist natürlich auch wieder Geschmacksache.
Alles egal, der Wein war gestern einfach perfekt für die Terrasse und zum Wildschwein Sugo. So schmeckt der Sommer.
Sehe ich genauso, ich wollte nicht sagen, dass Deine Eindrücke falsch wären oder so etwas. Gerade was Säure beim Rotwein betrifft sind die Wahrnehmungen ja sehr unterschiedlich, siehe auch Pinot Noir.
Ich denke auch, dass unsere Eindrücke recht ähnlich sind, kenne den Nipozano jetzt seit fast 20 Jahren, enttäuscht hat er mich nie, würde aber so aus dem Gedächtnis den 2009er nicht als den besten Nipozano einschätzen. Ich glaube, dass die Rufinas in reifen Jahren etwas besser sind, 2009 war wohl eher klassisch. Ich würde auch nicht unbedingt die 90P von Parker et. al. vergeben, eher so 88P, aber das ist natürlich auch wieder Geschmacksache.
Alles egal, der Wein war gestern einfach perfekt für die Terrasse und zum Wildschwein Sugo. So schmeckt der Sommer.
Re: Chianti (in allen Variationen)
Armin, habe ich auch nicht so verstanden.BuschWein hat geschrieben:...Sehe ich genauso, ich wollte nicht sagen, dass Deine Eindrücke falsch wären oder so etwas. Gerade was Säure beim Rotwein betrifft sind die Wahrnehmungen ja sehr unterschiedlich, siehe auch Pinot Noir.....
Eben, d'rum.BuschWein hat geschrieben:Alles egal, der Wein war gestern einfach perfekt für die Terrasse und zum Wildschwein Sugo. So schmeckt der Sommer.
Grüsse
Ralf
Die Zukunft war früher auch besser.
Karl Valentin
Ralf
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Re: Chianti (in allen Variationen)
Nicht wirklich begeistert hat mit der 2009er CC von Castello di Ama:

Frühere Jahrgänge hatten da meiner Meinung nach schon eine ganz andere Klasse. Übrigens ist ab diesem Jahrgang der Wein als "Riserva" deklariert, obwohl es sich - soweit ich erkennen kann - um denselben Wein wie vorher als "Chianti Classico" handelt. Vermutlich da es inzwischen einen neuen Chianti Classico eine Stufe darunter (nur "Ama") gibt?
Grüße,
Gerald

Frühere Jahrgänge hatten da meiner Meinung nach schon eine ganz andere Klasse. Übrigens ist ab diesem Jahrgang der Wein als "Riserva" deklariert, obwohl es sich - soweit ich erkennen kann - um denselben Wein wie vorher als "Chianti Classico" handelt. Vermutlich da es inzwischen einen neuen Chianti Classico eine Stufe darunter (nur "Ama") gibt?
Grüße,
Gerald
Re: Chianti (in allen Variationen)
... gestern im Glas ...
Santedame Chianti Classico 2005, Ruffino - Pontessieve, 80% Sangiovese, 10% Merlot, je 5% Canaiolo und Cabernet
mittleres an den Rändern leicht gereiftes Rubinrot; würzige Beerenfrucht, Sauerkirsche, leichte florale Anklänge, trockene erdige Würze; am Gaumen gute Konzentration, dichte würzige rote, angereifte Fruchtnoten (Zwetschke, Preiselbeeren, Morellen), warme erdig-würzige Noten, angeschmolzenes Tannin, stimmige Säure, angenehme Tiefe, guter Trinkfluss, Alkohol z.T. leicht spürbar; mittellanger bis langer Abgang mit typischer angereifter Frucht und stimmigen Säure/Tanninkomplex - 16,5/20 op
Trotz 15% internationaler Sorten ein gelungener Chianti Classico, da die Internationalität geschmacklich nicht negativ durschlägt - jetzt in bester Trinkreife.
Mir hat der Wein mehr subjektiven Trinkspass geboten als ich dafür objektiv Punkte vergebe! In der Trinkspassbewertung 17,5-18/20 op
Santedame Chianti Classico 2005, Ruffino - Pontessieve, 80% Sangiovese, 10% Merlot, je 5% Canaiolo und Cabernet
mittleres an den Rändern leicht gereiftes Rubinrot; würzige Beerenfrucht, Sauerkirsche, leichte florale Anklänge, trockene erdige Würze; am Gaumen gute Konzentration, dichte würzige rote, angereifte Fruchtnoten (Zwetschke, Preiselbeeren, Morellen), warme erdig-würzige Noten, angeschmolzenes Tannin, stimmige Säure, angenehme Tiefe, guter Trinkfluss, Alkohol z.T. leicht spürbar; mittellanger bis langer Abgang mit typischer angereifter Frucht und stimmigen Säure/Tanninkomplex - 16,5/20 op
Trotz 15% internationaler Sorten ein gelungener Chianti Classico, da die Internationalität geschmacklich nicht negativ durschlägt - jetzt in bester Trinkreife.
Mir hat der Wein mehr subjektiven Trinkspass geboten als ich dafür objektiv Punkte vergebe! In der Trinkspassbewertung 17,5-18/20 op

Grüsse
Ralf
Die Zukunft war früher auch besser.
Karl Valentin
Ralf
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Re: Chianti (in allen Variationen)
... am WE im Glas ...
Setriolo Chianti Classico Riserva 2006, Az. Agr. Setriolo - Castellina in Chianti, 80% Sangiovese, 20% Merlot, Ausbau in Barriques, 2/3 neu
sehr dunkles Rubinrot; dunkle Beeren, Powidl (Zwetschkenröster), würzige Noten; am Gaumen recht fett, dichte uncharmante Frucht, Waldbeeren und Zwetschkenröster, etwas Lakritz, holzwürzige Noten, reifes samtiges aber trocknendes Tannin, stimmige balanzierte Säure, uncharmant und nicht wirklich chiantilike; langer Abgang auf rel. fette reife Lakritz-Frucht, nachtrocknend - 15,5-16/20 op ... zur teilweisen Ehrenrettung zeigte sich der am ersten Tag recht unflüssig Geselle am zweiten Tag aus der halbgeleerten Flasche deutlich zugänglicher, mit deutlich duftigerer Frucht - reichlich Belüftung hätte also gut getan, die trocknenden Noten störten jedoch nach wie vor den jetzt wesentlich besseren Gesamteindruck 16-16,5/20.
Zu viel Holz tut den meisten Chianti, auch den Riserva, nicht gut. Ebenso scheint ein hoher Merlotanteil die Frucht zwar dichter zu machen, aber auch unvorteilhaft, was typizität betrifft, zu verändern.
Im 2009er Jahrgang wurde der Merlotanteil de Riserva zwar auf 5% reduziert, dafür wird jetzt amerikanische Eiche (Tonnaux) statt franz. Barriques verwendet. Ob dies letzendlich den Wein hebt bleibt ab zu warten. Falls ein Forumianer ein solches Exemplar sein Eigen nennt (wovon ich eigentlich nicht wirklich ausgehe
), bitte ich um Feldforschung.
Setriolo Chianti Classico Riserva 2006, Az. Agr. Setriolo - Castellina in Chianti, 80% Sangiovese, 20% Merlot, Ausbau in Barriques, 2/3 neu
sehr dunkles Rubinrot; dunkle Beeren, Powidl (Zwetschkenröster), würzige Noten; am Gaumen recht fett, dichte uncharmante Frucht, Waldbeeren und Zwetschkenröster, etwas Lakritz, holzwürzige Noten, reifes samtiges aber trocknendes Tannin, stimmige balanzierte Säure, uncharmant und nicht wirklich chiantilike; langer Abgang auf rel. fette reife Lakritz-Frucht, nachtrocknend - 15,5-16/20 op ... zur teilweisen Ehrenrettung zeigte sich der am ersten Tag recht unflüssig Geselle am zweiten Tag aus der halbgeleerten Flasche deutlich zugänglicher, mit deutlich duftigerer Frucht - reichlich Belüftung hätte also gut getan, die trocknenden Noten störten jedoch nach wie vor den jetzt wesentlich besseren Gesamteindruck 16-16,5/20.
Zu viel Holz tut den meisten Chianti, auch den Riserva, nicht gut. Ebenso scheint ein hoher Merlotanteil die Frucht zwar dichter zu machen, aber auch unvorteilhaft, was typizität betrifft, zu verändern.
Im 2009er Jahrgang wurde der Merlotanteil de Riserva zwar auf 5% reduziert, dafür wird jetzt amerikanische Eiche (Tonnaux) statt franz. Barriques verwendet. Ob dies letzendlich den Wein hebt bleibt ab zu warten. Falls ein Forumianer ein solches Exemplar sein Eigen nennt (wovon ich eigentlich nicht wirklich ausgehe

Grüsse
Ralf
Die Zukunft war früher auch besser.
Karl Valentin
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Re: Chianti (in allen Variationen)
... am Wochenende im Glas ...
Chianti Classico Le Trame 1999, Giovanna Morganti (Podere La Boncie) - Castelnuovo Berardenga
dunkles Rubingranat, ziegelrote Reifezeichen; reife dunkelrote Steinobst-/Beerenfrucht, wild-würziger Fond; am Gaumen angenehme Dichte, deutlich gereifte Frucht korrespondierend zur Nase, trockenwürzige Macchianoten, gereiftes leicht sehniges Tannin, sehr gute Säure, sehr gut balanziert, angenehme Tiefe; langer Abgang mit reifer wild-würziger Frucht - 16,5-17 /20 op
Sollte jetzt wohl ausgetrunken werden, deutlich reifer als sein '97 Pendant. Dennoch immer wieder ein Genuss einen gereiften Le Trame im Glas zu haben.
Chianti Classico Le Trame 1999, Giovanna Morganti (Podere La Boncie) - Castelnuovo Berardenga
dunkles Rubingranat, ziegelrote Reifezeichen; reife dunkelrote Steinobst-/Beerenfrucht, wild-würziger Fond; am Gaumen angenehme Dichte, deutlich gereifte Frucht korrespondierend zur Nase, trockenwürzige Macchianoten, gereiftes leicht sehniges Tannin, sehr gute Säure, sehr gut balanziert, angenehme Tiefe; langer Abgang mit reifer wild-würziger Frucht - 16,5-17 /20 op
Sollte jetzt wohl ausgetrunken werden, deutlich reifer als sein '97 Pendant. Dennoch immer wieder ein Genuss einen gereiften Le Trame im Glas zu haben.
Grüsse
Ralf
Die Zukunft war früher auch besser.
Karl Valentin
Ralf
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Re: Chianti (in allen Variationen)
... diese Tage im Glas ...
Chianti Classico 2010, Isole e Olena - Barberino Val d'Elsa
mittleres glänzendes Rot mit leicht Rubinroten Reflexen; Waldbeeren und Holundernoten, Sauerkirsche, etwas Wald-Würze; am Gaumen gutes Mittelgewicht, fruchtige Beeren-/Fruchtnoten korrespondierend zur Nase, angenehm würzige Noten im Hintergrund, gewissen Mineralität, alles gut verwoben, recht straffes aber sehr gute Tannin, hervorragend balanzierte Säure, recht zupackend und fordernd, Tiefe und Komplexität, blüht mit Belüftung (ein Tag in geöffneter Flasche) enorm auf; langer Abgang auf komplexe Frucht mit gewisser angenehmer Herbe - 17/20 op
Ein sehr klassischer fordernder Chianti Classico, für Liebhaber eines direkten unverfälschten hochklassigen Sangiovesegenusses, nix für Weicheier
Chianti Classico 2010, Isole e Olena - Barberino Val d'Elsa
mittleres glänzendes Rot mit leicht Rubinroten Reflexen; Waldbeeren und Holundernoten, Sauerkirsche, etwas Wald-Würze; am Gaumen gutes Mittelgewicht, fruchtige Beeren-/Fruchtnoten korrespondierend zur Nase, angenehm würzige Noten im Hintergrund, gewissen Mineralität, alles gut verwoben, recht straffes aber sehr gute Tannin, hervorragend balanzierte Säure, recht zupackend und fordernd, Tiefe und Komplexität, blüht mit Belüftung (ein Tag in geöffneter Flasche) enorm auf; langer Abgang auf komplexe Frucht mit gewisser angenehmer Herbe - 17/20 op
Ein sehr klassischer fordernder Chianti Classico, für Liebhaber eines direkten unverfälschten hochklassigen Sangiovesegenusses, nix für Weicheier

Grüsse
Ralf
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Karl Valentin
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