So konnte man lesen, dass in einer Veranstaltung zum Thema am Vortag der diesjährigen Prowein erklärt wurde, dass man von einem biologisch (oder war es biodynamisch?) erzeugten Wein beliebig viel trinken könne, ohne am nächsten Tag mit Kopfschmerzen aufzuwachen. Ob in einem solchen Wein der Alkohol durch kosmische und/oder feinstofflichen Kräfte auch so verändert wurde, dass er der Leber keinen Schaden zufügt, das wurde nicht näher ausgeführt.
Auf der Webseite des Wachauer "Vorzeigebetriebs" für biodynamischen Weinbau (Nikolaihof in Mautern) findet man eine äußerst skurrile Urkunde, die einem Wein des Weingutes aufgrund des Redoxpotentials gesundheitsfördernde Wirkung zuschreibt.
http://www.nikolaihof.at/upload/file/Urkunde-DGUHT.pdf
Nun kann ein solches Redoxpotential sicherlich mit einem hohen Gehalt an Polyphenolen zusammenhängen. Genausogut kann es aber durch andere reduzierende Substanzen bedingt sein, die möglicherweise alles andere als gesundheitsfördernd sind.
Aber noch skurriler geht es weiter, wenn man auf der Webseite des Vereins nachliest, die die Urkunde ausgestellt hat:
http://www.dguht.de/
Da findet man hochwissenschaftliche Ausführungen wie
Es sind primär die Elektronen, die ein Lebensmittel wertvoll für den Verbraucher und dessen Gesundheit machen. Je optimaler die Wachstumsvoraussetzungen für Pflanzen sind, umso mehr Inhaltsstoffe bilden sich und umso mehr elektronenreiche Verbindungen sind in ihnen enthalten.
oder
Mit Hilfe von Elektroden und einer entsprechenden Meßapparatur kann man den Elektronengehalt in Lebensmitteln messen und als Redoxwert dokumentieren.
Je niedriger der Redoxwert ist, umso mehr Elektronen sind in einem Lebensmittel enthalten und stehen dem Körper zur Aufrechterhaltung seiner Lebensfunktionen zur Verfügung.
Zur Erklärung: jedes biologische Material enthält praktisch exakt dieselbe Anzahl von Elektronen pro Kilogramm, nämlich 3 mal 10 hoch 26. Wenn dem nicht so wäre, müsste es nämlich negativ oder positiv geladen sein (Anzahl der Elektronen ungleich Anzahl der Protonen) und man würde einen massiven Stromschlag abbekommen, wenn man sich dem Material nur nähert
Grüße,
Gerald