Hatte vor wenigen Tagen diesen fantastischen Champagner. Definitiv einer, den man auf die Insel mitnehmen kann...

Champagne Dufour Ligne 39 1988 Brut Nature
Wie schön kann gereifter Winzerchampagner sein?
Die Antwort ist relativ leicht. So schön, wie diese Flasche der sich an der Côte des Bar befindlichen Champagne Dufour.
Bei diesem Champagner handelt es sich um einen reinsortigen Chardonnay, der nicht nur gigantisch lange auf der Hefe gereift ist, sondern auch Zeit im Keller des Endverbrauchers verbracht hat. Der 1988er Jahrgangschampagner bekam seine Tirage am 1. August 1989, und reifte bis zum 26. August 2008 auf der Hefe. Das sind fast 20 Jahre!
Heute, Oktober 2012 kann man den Champagner als goldgelb und mit dezenter Perlage aus ultrafeinen Bläschen beschreiben.
Die wahre Offenbarung zeigt sich in der Nase, als mir ein ultrakomplexes und intensives Bukett reiferer Noten entgegenströmt. Neben der dominanten und verführerischen Note an buttrigem Brioche und viel Hefearomatik, zeigt sich das üppige Bukett mit Aromen von Honig, die mit dem leichten Schwenken noch intensiver werden. Dazu kommt etwas Pumpernickel, Toast und eine leichte Note von Zitronat und Orangeat.
Am Gaumen hat der Champagner noch eine vibrierende Säure, die überrascht und den Champagner sehr lebendig macht. Neben Zitrusaromatik und leichter Kalkigkeit, zieht sich die Säure bis zum Ausklang wunderbar durch den geradlinigen Stil, der im Kontrast zum blumigen und verlockenden Bukett steht. Durch die allenfalls mittelstarke Perlage, gewinnt der Champagner auch an “weiniger” Note.
Wenn manche von “großem Kino” sprechen, dann ist das hier Oper!