Verpasste Winzer?

[Alas]

Guten Morgen allerseits!

Wolfgang hat bei der Diskussion über Mindestpreise für GG's geschrieben:

"mit dem GG haben wir eine neue Bezeichnung auf dem Weinmarkt, die in sich nicht wirklich aussagekräftig im Hinblick auf die Qualität ist, da muß man dann wenigstens den Preis dazu nehmen und verpaßt so evtl. die Winzer, die sich in Preiszurückhaltung üben."

Mich würde interessieren, um welche es sich da handeln könnte.
Gibt es Winzer beim VDP, die unterbewertet sind?

Gruß

Alas

[octopussy]

Mich würde interessieren, um welche es sich da handeln könnte.
Gibt es Winzer beim VDP, die unterbewertet sind?

Wenige. Pfeffingen vielleicht, für die, die es mögen, auch Philipp Kuhn. Dafür gibt es aber viele unterbewertete Winzer außerhalb des VDP.

[C9dP]

Die Frage finde ich wirklich interessant, wobei ich mich da auch eher außerhalb des VdP umschauen würde oder es zumindest nicht auf den VdP begrenzen würde.

Wie sieht es denn aus mit persönlichen Erfahrungen. Welche Weine haben die Qualität eines gerechtfertigten GG? Und welchen Stil? Spröde, Barock oder Finesse?

Ich bin gespannt, wer hier Empfehlungen hat.

[Alas]

Hallo!

Natürlich könnte man die Frage nach den unterbewerteten Winzern außerhalb des VDP auch stellen, aber das gäbe mit Sicherheit eine ellenlange Liste.
Sodann denke ich mir, daß es in den Informationen und Verkostungen zu den einzelnen Regionen sehr gute Hinweise gibt.

Gruß

Alas

[susa]

Bei manch einem frag ich mich ja auch, warum er nicht im VDP ist. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass es für manche Winzer auch eine bewusste Entscheidung ist, weil sie sich an bestimmte Regelungen für ihren Betrieb nicht halten wollten.(Ich kenne auch einige Köche, die den 2. Michelinstern fürchten, wie der Teufel das Weihwasser.)

Zu den für mich etwas unterschätzten Winzern des VDP gehört z.B. Dr.Wehrheim, den ich in der Pfalz als eher "unter ferner liefen" wahrnehme und immer etwas hinter den Granden wie Rebholz, Christmann oder Becker oder nun auch von Winning.

Die gleiche Wahrnehmung habe ich auch bei St. Antony in Rheinhessen, Schloss Neuweier in Baden, Lang im Rheingau, Karl Haidle in Württemberg und vom Erbgrafen Neipperg nennt man ja auch eher nur den Bruder, der eben kein Erbgraf ist.

lieben Gruß
susa

[Bernd Schulz]

Natürlich könnte man die Frage nach den unterbewerteten Winzern außerhalb des VDP auch stellen, aber das gäbe mit Sicherheit eine ellenlange Liste.
Sodann denke ich mir, daß es in den Informationen und Verkostungen zu den einzelnen Regionen sehr gute Hinweise gibt.

In der Tat könnten wir da etliche Winzer aufzählen. Aber Alas hat Recht - in den Regionalthreads gibt es genug Tipps!

Bei manch einem frag ich mich ja auch, warum er nicht im VDP ist. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass es für manche Winzer auch eine bewusste Entscheidung ist, weil sie sich an bestimmte Regelungen für ihren Betrieb nicht halten wollten.

Es gibt ja sogar Weingüter, die den VDP freiwillig verlassen haben, so z.b. R. und C Schneider oder die Trockenen Schmitts, erstere, weil ihnen der VDP Baden nicht konsequent genug war, letztere, weil sie ihren langjährigen Stammkunden keine GG-Preise für die trockenen Spitzenweine zumuten wollten. Beide Betriebe sind mir äußerst sympathisch...

Die Weine von Schloss Neuweier finde ich nicht unterbewertet, sondern einfach nicht besonders dolle (und ich kenne sie relativ gut, weil meine Eltern dort mehrfach eingekauft haben).

Mir fällt auf Anhieb Matthias Müller ein. Dessen Bopparder Rieslinge wirken auf mich vergleichsweise spannend und werden immer noch verhältnismäßig preisgünstig angeboten.

Beste Grüße

Bernd

[Alas]

Hallo!

Immerhin hat Matthias Müller eine ganze Reihe von VKN.
Aber was ist eigentlich mit Acham-Magin? Der hat mit der heutigen gerade mal vier.

Gruß

Alas

[Bernd Schulz]

Versehentliches Doppelposting - bitte löschen!

[Bernd Schulz]

Hallo Alas,

der Traditionsbetrieb Acham-Magin war über einige Zeit ziemlich tief in der Versenkung verschwunden. Erst im 2002er Gault Millau tauchte er mit einer eigenen Seite wieder auf. Und seitdem fällt das Weingut nicht durch besonderes Marketinggedönse auf und wird vom Fachhandel kaum gepusht. Ich muss gestehen, dass ich selber auch noch nie einen Acham-Magin-Wein im Glas hatte - bei meinem Pfalzurlaub 2011 stand der Betrieb auf meiner groben Kandidatenliste, aber angesichts der Preisgestaltung bin ich dann doch zu Weegmüller (halt kein VDP-Mitglied! ) gegangen....-

Ein weiteres unterschätzes VDP-Gut fällt mir gerade noch mit Egon Schäffer in Escherndorf ein. Schäffer ist kein Show-Granaten-Erzeuger mit spektakulären GGs, aber für meine Begriffe zählt er zu den ersten Adressen, wenn es um klassisch durchgegorenen, mineralisch geprägten, langsam ausgebauten und entsprechend langlebigen Frankenwein geht. Schon der Müller-Thurgau zeigt bei ihm ein beeindruckend hohes Niveau. Und interessanterweise hat er unlängst eine Kundenbefragung, bei der es um den vom VDP vorgegebenen "Lagenverbrauch" ging, gestartet. Offenbar steht er dem Lagenverbrauchsschwachfug auch nicht ganz unkritisch gegenüber.

Beste Grüße

Bernd

[Grenache]

Die gleiche Wahrnehmung habe ich auch bei St. Antony in Rheinhessen, Schloss Neuweier in Baden, Lang im Rheingau, Karl Haidle in Württemberg und vom Erbgrafen Neipperg nennt man ja auch eher nur den Bruder, der eben kein Erbgraf ist.

Nun ja, Stephan ist eben nicht der durch Erb- und interner Familienregelung ernannte Erbgraf, das kann immer nur einer sein und der lebt in Schwaigern und ist Mitglied des VDP. Der Vater beider hat das intelligent eingefädelt und der Erfolg beider Weingüter ist sein Pläsier für alte Tage.
Da gibt es aber noch einige, die in dieser Riege mitmischen könnten, es aber auf keinen Fall wollen. Diese zu entdecken, macht mir immer wieder Spaß.

Gruß, Grenache