Medoc und seine Appellationen, Bourg und Umgebung, Fronsac, Pomerol, Saint Emilion und Umgebung, Entre Deux Mers, Graves und Pessac-Leognan, Sauternes und Co.
Eine wunderbare Flasche Bordeaux, die mir der liebe Ostbelgier für wenig Geld überlassen hat verschönert gerade den Abend, danke Markus, der Wein ist der 1996er Chateau Tour Haut-Caussan aus dem Medoc, mit einer klassisch-animlaischen Note mit etwas roten Waldbeeren, am Gaumen genau auf den Punkte gereift, schwarze Johannisbeeren, Brombeeren, die Tannine abgeschliffen, es fehlt etwas Komplexität, aber insgesamt ein lohnenswertes Bordeaux-Vergnügen, 87 Punkte (wobei die Nase mind. 92 Punkte wert ist, sollte ich irgendwann keinen Wein mehr trinken können, kaufe ich mir den Kistenweise und schnupper nur.. ) lecker
Der nächste Vertreter aus Ostbelgiers Keller habe ich gerade im Glas, es ist der 1996er Chateau Verdignan aus dem Haut-Medoc, riecht nich ganz so expressiv wied er Tour H.C. eher leicht unterkühlt mit etwas Pflaume und leichten Röstnoten, am Gaumen zeigt er sich trinkreif, die Tannine feinkörnig und abgeschliffen, dezente Kirsch- und Johannisbeernoten, gut strukturiert, leichte Zedernholznote, ich würde ihn nicht mehr aufheben, das Trinkfenster hält er sicher noch in den nächsten 1-2 Jahren, dann dürfte er aber abbauen, 86 Punkte
Ich habe den Verdignan wieder im Glas, er präsentiert sich ähnlich wie am ersten Tag, ein wirklich schöner Bordeaux, den man mit Freude trinken kann, abgesehen von den absoluten Spitzen der Cru Bourgeois scheint mir die Fraktion dahinter zum momentanen Trinken ohne Reue in der richtigen Verfassung und die sollte man auch nicht mehr überstrapazieren ( die Verfassung, nicht die Reue ), wobei es sicher auch Ausnahmen gibt (ich weiß nur keine)
nach dem öffnen ziegelig-reifer ton und dieses mediterrane kräuterbouquet -immer denke ich sofort an melisse.
am gaumen leichtfüssig und mit speichelfluss-fördernder säure. nach 2std. dann reife, mürbe fruchtsüsse mit amber-kern. trocken harmonisch im abgang, aber doch auch etwas aufrauhende tannine, ergo genug grip für eine längere reifung, potential zu einem sehr harmonisch weichen klassiker.
91 jetzt - pot 92+
ps. am nächsten tag bekam ich auf einem fest den 2006er serviert: ich bin froh dass ich die 12er kiste sub damals ge-cancelled habe...
lg aus wien,
philipp
time flies like an arrow, fruit flies like a banana
Hat jemand von euch den schon mal getrunken: 1996er Segur de Cabanac aus St. Estephe?? Bei mir ist es jedenfalls das erste Mal, in meiner Literatur findet man auch nichts über das Weingut, aber ein St. Estephe ist doch immer ein Versuch wert , riecht nach reifen Kirschen und einer leichten Bauernhofnote, am Gaumen ein schön gereifter Bordeaux ohne Altersnoten mit schöner Kirschfrucht, die Tannine feinkörnig, für einen St. Estephe sehr rund und angenehm zugänglich, es fehlt etwas an Komplexität, aber für einen unbekannten, 16 Jahre alten Bordeaux verdammt lecker, nach einer Stunde dreht der Wein immer mehr auf, wird komplexer und länger, ich hatte ihn absichtlich nicht dekantiert, weil ich nicht viel erwartet habe 88 Punkte, klasse Bordeaux
den 96er kenne ich nicht aber drei andere Jahrgänge vom örtlichen Dealer. Wird als klassicher St. Estephe von "altem Schrot und Korn" angepriesen. Habe sowas wie einen älteren Meney erwatet, vom Stil her wars aber eher wie von Dir beschrieben. Ganz nett aber für mein Gefühl zu teuer (ca. 25 EUR)
Grüße
Martin
Military justice is to justice what military music is to music [Groucho Marx]
gerade mal für das Abendessen heute Abend Chateau Poujeaux 1996 aufgemacht. Braucht Luft, dachte ich. Stimmt auch, denn am Gaumen ist da viel - allerdings mürber - Paprika. Aber die Nase war schon jetzt zum Reinknien. Altmodisch, englisches Kaminzimmer, alte Konfitüre zum Toastbrot, wahlweise etwas Rauchspeck. Ein Klassiker . Warten wir ab, wie das heute Abend wird.
Grüße,
wolf
„Es war viel mehr.“
Johnny Depp dementiert, 30.000 Dollar im Monat für Alkohol ausgegeben zu haben. (Quelle: „B.Z.“)
da ich bezüglich der Themenwoche nichts, aber auch absolut nichts im Keller habe (ich erinnere mich lediglich an einen tschechischen Wein, den ich vor Jahren mal getrunken habe, ansonsten sind diese Rebsorten wirklich böhmische Dörfer für mich), habe ich mir den Wein geschnappt, der hier auch von Wolf grad angerissen worden war.
Château Poujeaux; Cru Bourgeois; Moulis en Médoc; 1996 rot;
recht dunkel nach wie vor und - ja Wolf hat recht, der Wein giert nach wie vor noch nach Luft und wird immer besser, je leerer die Flasche wird. Klassisches und typisches Bordeaux - Bukett, zum Schluß schon Gas gebend (die erste Flaschenhälfte eher langweilig). Am Gaumen erste Reife und rund, sehr harmonisch und sich im Lot zeigend, ich hatte schon deutlich Schlechteres für mehr Geld aus 1996 im Glas, aber eine wahre Offenbarung ist es auch nicht. Solide und sehr gut gemacht, mit der Note Sehr guter Wein bei 92/100 Th. nicht der Schlechteste aus dem Bordelais, aber wenn man bedenkt, dass ab 93 bei mir die emotionalen Weine losgehen, dann stimmt das wieder. Emotionen weckt diese Flasche nicht, sie ist sehr gut, nicht mehr, nicht weniger.
Allerdings hatte ich auch schon 2 oder 3 Mal Emotionen beim 1996er Poujeaux, bislang brachte der Wein immer zwischen 92 und 94 Punkte zustande.
Woran liegt es, dass die heutige Flasche eher am unteren Rand der Bewertungen liegt? Der 2012er Mondkalender für das Trinken von Wein sagt, heute wäre ein durchschnittlich guter Tag (Regular) - vielleicht liegt es daran... Morgen und übermorgen sind sehr gute Tage zum Weintrinken. Mal sehen, was ich da aus dem Keller ziehe...