Wir sind also dabei angekommen, wie wir uns von Guigal erholen. Ich habe mich heute auch mit einem Weißwein erholt, aber dazu mehr an anderer Stelle. Geralds Guigal hatte ja die Nase noch nicht zugemacht. Hoffentlich hat er ihn rechtzeitig ausgetrunken. Dann wird jetzt ein neuer Thread aufgemacht.
Wir sind also dabei angekommen, wie wir uns von Guigal erholen.
Ihr Ärmsten müsst ja wirklich grausam gelitten haben! Ich empfehle in diesem Fall ein garantiert weinfreies Sanatorium auf den ebenso garantiert weinfreien Eifelhöhen!
Gerade überlege ich mir, inwieweit man mich für die noch nicht genau absehbaren Guigal-Folgeschäden haftbar machen könnte....
Bernd Schulz hat geschrieben:Gerade überlege ich mir, inwieweit man mich für die noch nicht genau absehbaren Guigal-Folgeschäden haftbar machen könnte....
Geralds Guigal hatte ja die Nase noch nicht zugemacht. Hoffentlich hat er ihn rechtzeitig ausgetrunken.
nein, der hat jetzt gerade den letzten Rest in der Flasche probiert. Von "verschlossen" keine Spur, die Aromatik geht jetzt ein bisschen in Richtung Rumtopf, es macht sich also langsam Oxidation bemerkbar. Zwar eher eindimensionale Frucht, aber ansonsten durchaus ansprechend. Die Bitternote ist auch weitgehend verschwunden, also auch am Gaumen OK. Aus meiner Sicht jedenfalls weit besser als sonst hier im Thread beschrieben.
Gerald hat geschrieben: Aus meiner Sicht jedenfalls weit besser als sonst hier im Thread beschrieben.
ich glaube, hier sollte man aus drastischen formulierungen von einem teil der verkoster nicht auf die gesamtheit schließen.
nachdem ich mir gerade den gesamten thread nochmals durchgelesen habe, kann man feststellen, dass insgesamt wohl deutlich weniger als 50% derjenigen, die den wein wirklich verkostet haben, diesen wirklich negativ sehen. was man aber wohl festhalten kann ist, dass dieser wein erstaunlicherweise doch sehr polarisiert.....
Bernd Schulz hat geschrieben:Nachdem ich gerade nach Hause gekommen bin, habe ich auch schon mal den Zapfen gezogen, um dem Wein etwas Luft zu geben. Und natürlich ist ein erster Probeschluck fällig.
Assoziationen an Spätburgunder ergeben sich für mich nicht, im würzigen Duft finde ich weißen Pfeffer, Kräuter und rote Beeren. "Kühl" als Attribut kann ich aber nachvollziehen, der Wein springt einen auch nicht im ersten Augenblick an, sondern wirkt etwas zurückhaltend; Überreife und Überextraktion wurden erfolgreich vermieden. Die Gerbstoffe machen einen qualitativ hochwertigen Eindruck; sie bilden ein Gerüst von ordentlicher Tragfähigkeit, ohne grob oder agressiv zu wirken. Der Abgang ist verhälnismäßig lang, allerdings fällt auch mir ein ganz leicht alkoholischer Touch auf.
Beste Grüße
Bernd
dem möchte ich mich weitgehend anschließen.
der korken war in exzellentem zustand, keinerleit alterserscheinungen, höchstens 1 millimeter feucht. der wein hat eine dunkle tiefrote farbe, die nase ist tatsächlich etwas zurückhaltend, etwas alkoholischer, als ich es in erinnerung hatte. am gaumen spätreife sauerkirschen, etwas pfeffer, angenehme, zur kühlen stilistik beitragende säure. im abgang ein leichter bitterton (torsten würde von zartbitterschokolade sprechen).
erinnert mich eher an den gigondas und einige der in der letzten zeit verkosteten prioratos, spätburgunder würde ich hier ebenfalls nicht assoziieren.
Hallo allerseits,
nachdem ich nun nach grippalem Infekt und Margen-Darm-Geschichte dem Krankenbett wieder entflohen bin , hier meine Anmerkungen zum 2007er CDR von Guigal. Im Wesentlichen kann ich mich Bernd und Marko anschließen. Der Wein ist in der Nase nicht sonderlich präsent, vielleicht ein wenig würzig, am Gaumen dann leichte Kirscharomen ebenfalls etwas pfeffrige Würze - in der Summe aber sehr verhalten, Abgang dito. Kein Wein den ich unbedingt nachkaufen müsste. Kann im Sommer zu Gegrilltem ganz gut passen. Assoziationen zu Spätburgunder kann ich bei meiner Flasche definitiv nicht feststellen!
Gruß,
Jochen
„Eine Magnum-Flasche? Genau die richtige Größe für einen schönen Abend. Vorausgesetzt, man beginnt mit einem Champagner, man endet das Menu mit einem Sauternes, und man ist allein daheim…“
(Anthony Barton)
Assoziationen zu Spätburgunder kann ich bei meiner Flasche definitiv nicht feststellen!
Das war ja auch ein Allegro Spezielthema. Der Rest Deiner Beschreibung ist wohl eher zwischen Bernd/Marko und der Horror Version. Deine Erkrankung ist ja glücklicherweise vor dem Genuss des Weins aufgetreten. Finde ich aber richtig gut, dass Du nachträglich noch probiert hast. Ich habe mich noch ein wenig nachträglich informiert und glaube mittlerweile, dass das, was ich erlebt habe, für so einen "Fuderwein" nicht untypisch ist.