Wein selber machen

[Ingo]

Leider weiß ich nicht, ob es schon einen Thread zum Wein selber machen gibt. Wenn ja, dann bitte verschieben, liebe Admins.

Es geht um Folgendes:
Ich möchte aus den Trauben unseres Gartens selber Wein herstellen. Wird zwar ein saurer Tropfen, aber egal
Es handelt sich um rote Trauben, Sorte XYunbekannt. Hat jemand eine Anleitung, was man zum Selberherstellen benötigt, wie vorzugehen ist etc?

Bin für jeden sachdienlichen Hinweis dankbar

[aufgemerkt]

Hallo Ingo,

guckst Du da:
http://www.dasweinforum.de/viewtopic.php?p=22616#p22616
Da steht im Wesentlichen alles drin, im Thread gibst an verschiedenen Stellen noch weitere Hinweise.

Ich habe am Wochenende selbst einen Stock mit weißen Traube abgeräumt.
Die Trauben habe ich dann als echter Banause nicht zerdrückt oder abgepresst sondern mit einem Pürierstab zerkleinert und die Grobanteile (Schale und Kerne) mit einem entsprechenden Sieb abgetrennt. Dann in einen Glasballon, geschwefelt und mit Hefe versetzt (Weinhefe und Kaliumsulfit kriegt man z.B. in der Apotheke).
Ob´s funktioniert?
Kann ich dann in ein paar Wochen erzählen. Vor zwei Jahren ist dabei ein durchaus brauchbarer einfacher Wein rausgekommen, wobei ich damals mit Schale und allem Drum und Dran vergoren habe.

Wenn Du´s wirklich gut machen willst, dann besser meine Anleitung ignorieren und jemand fragen, der was davon versteht z.B. Gerald.

Viel Spaß beim Ausprobieren.
Bernhard

PS: Ein saurer Tropfen dürfte meiner eigentlich nicht werden, die Trauben waren zuckersüß. Vor zwei Jahren habe ich damit so 10 - 11% Alkohol erhalten.

[Gerald]

Danke für das Lob, aber wirklich davon verstehen wird vermutlich nur ein Winzer oder sonstiger Kellertechnik-Experte. Ich kann nur beschreiben, wie ich es bisher immer gemacht habe (trockener Weißwein oder Rosé, mit Rotwein/Maischegärung habe ich leider keine Erfahrung):

Beeren von den Trauben ablösen (geht bei kleinen Mengen problemlos per Hand), Einmaischen (z.B. in einem großen Topf mit dem Boden einer Flasche), Schwefeln (1 g Kaliumdisulfit pro 10 l Maische) und ein paar Stunden stehen lassen.

Dann abpressen (geht auch ohne richtige Weinpresse) und durch ein sauberes Geschirrtuch filtrieren. Wenn möglich Mostgewicht bestimmen und - falls nötig - auf den gewünschten Alkoholgehalt mit normalem Kristallzucker aufzuckern (1 kg Zucker ergibt ca. 0,67 l Alkohol). Reinzuchthefe nach Anleitung zusetzen und in ein Gefäß füllen, das mit einem Gärspund verschlossen ist. Der Ansatz sollte nicht wärmer als 25 - 30°C werden, bei hohen Außentemperaturen (Sommer) evtl. mit Wasser kühlen (ich habe den Glasballon einfach in ein Kunststoffschaff mit kaltem Wasser gestellt).

Etwa 2-3 Wochen, nachdem die Gärung sichtbar zum Ende gekommen ist, vorsichtig in ein anderes Gefäß umziehen (ohne Bodensatz). Das neue Gefäß sollte - wenn möglich - ganz voll sein (keine oder ganz wenig Luft darüber) und wird ebenfalls mit einem Gärspund verschlossen. Wenn der Wein ganz klar ist, kann man ihn dann endgültig in Flaschen füllen, ich würde da nocheinmal mit 1 g Kaliumdisulfit pro 10 Liter Wein schwefeln.

Soweit die einfachste Variante. Man kann natürlich vorher noch vor dem Pressen Pektinasen zusetzen, um die Mostausbeute zu erhöhen (habe ich nicht gemacht).

Grüße,
Gerald

[Ingo]

Hallo Bernhard und Gerald,

danke für die Antworten. Ich versuchs nach Euren Hinweisen und werde berichten.

[Tannat]

wenns etwas Tiefer in die Materie gehen darf ist auch diese Seite sehr gut
http://www.fruchtweinkeller.de/
und wenn ich auch noch was dazu sagen darf immer sauber arbeiten