Hallo,
was die Reife von 2010 anbelangt bin ich sehr optimistisch, aber es wird lange, sehr lange dauern diese Masse an Tanninen zu verarbeiten. Die Punkte, die Litwar vergeben hat waren aber immer noch recht ordentlich. Ok "nur" 96 für Pontet Canet.
Ein schönes Schlusswort zur Primeurkampagne hat übrigens Bruno Eynard, Direktor von Lagrange in der Vinum gesprochen:
"2010 hätten wir die Möglichkeit gehabt, umsere Preise stabil zu halten. Wir haben diese Chance leider verpasst" aber "Hätten wir unsere Preise nach unten bewegt oder stabil gehalten, wäre uns das als Schwäche ausgelegt worden, und wir hätten nicht mehr sondern weniger verkauft"
Das Zitat sagt viel aus:
Es bestätigt meine persönliche Einschätzung während der Kampagne das einige Preise speziell der Cru Classé zu hoch angesetzt waren und insbesondere die Mittelklasse grosse Probleme bekommen würde. Das die Preise spekulativ getrieben waren und sich auch die Chateaus diesem Trend nicht entziehen konnten weil sie - das habe ich unterschätzt - nicht autonom, sondern als Gruppe handeln. Im Nachhinein war es vielleicht der frühe und sehr hohe Preis für Beychevelle, dem ein Lagrange oder Kirwan meint folgen zu müssen, weil man qualitativ doch auf Augenhöhe ist. Die alte Klassifikation ist eben nicht nur eine der Qualität, sondern auch des Preises.
Dennoch reue ich die Subskription von Senejac, Clos de Jauguyeron, Chasse Spleen, Poujeaux, Segiun etc nicht. Diese Weine kosten immer gleich viel und werden in 2010 viel, viel Genusswert bringen. Aber Giscours, Clerc Millon, Du Tertre und erst recht die viel zu teuren Superseconds sind zu hoch bepreist (was nicht heisst, dass es sie je billiger geben wird). Eine einzige Ausnahme mache ich auch hier für Pontet Canet.
Grüsse,
Wolf