Gestern ist ein Paket mit einigen 2010ern von Martin Müllen bei mir eingetroffen. Und da ich ein ebenso ungeduldiger wie neugieriger Mensch bin, konnte ich mich heute abend nicht bremsen:
Für mich als Säurefanatiker ist das einer der schönsten Kabinette überhaupt! Der Würzgarten, der gerne etwas breitere, vergleichsweise säuremilde Rieslinge hervorbringt, zählt ansonsten nicht zu meinen Lieblingslagen, aber in 2010 war offenbar alles anders. Die funkelnde Säure lässt den Wein auch im Babystadium hochgradig animierend und vergleichsweise herb erscheinen - hier handelt es sich genau um den Typ von Kabinett, mit dem ich mir die berühmte Badewanne volllaufen lassen könnte.
Sehr gut gefällt mir neben dem Schrauber (!) auch das neue, auf der Clotten-Karte basierende Etikett. Rein optisch handelt es sich um einen (längst überfälligen) Quantensprung.
Beste Grüße
Bernd
Martin Müllen
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Re: Martin Müllen
Liest sich gut ... nur anscheinend - wie befürchtet - wieder nichts für mich, dieser Jahrgang
Betrübte Grüße - Allegro
Betrübte Grüße - Allegro
Viele Grüße - Allegro
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Re: Martin Müllen
Hallo Allegro,
der Würzgarten-Kabinett kann Menschen mit einem säureempfindlichen Magen definitiv nicht empfohlen werden!
Martin Müllen hat aber nach eigener Aussage diesmal drei oder vier Weine entsäuert/entsäuern müssen. Vielleicht ist da ja was für dich dabei.
Herzliche Grüße
Bernd
der Würzgarten-Kabinett kann Menschen mit einem säureempfindlichen Magen definitiv nicht empfohlen werden!
Martin Müllen hat aber nach eigener Aussage diesmal drei oder vier Weine entsäuert/entsäuern müssen. Vielleicht ist da ja was für dich dabei.
Herzliche Grüße
Bernd
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Re: Martin Müllen
Der nächste 2010er von Müllen:
Ein kompromiss-, ja beinahe gnadenloser Wein. Mein Ding ganz klar, aber sicher nicht jedermanns Sache.
Mir gefällt besonders gut, dass Müllen in den letzten Jahren immer wieder trockene Hühnerberg-Kabinette mit viel Charakter, aber wenig Alkohol auf die Flasche gebracht hat. Trotz der nur 10,5% hat man hier einen trockenen Riesling von einigem Format im Glas. Die Winzer, die Vergleichbares hinbekommen, muss man in Deutschland inzwischen mit der Lupe suchen.
Beste Grüße
Bernd
Ein kompromiss-, ja beinahe gnadenloser Wein. Mein Ding ganz klar, aber sicher nicht jedermanns Sache.
Mir gefällt besonders gut, dass Müllen in den letzten Jahren immer wieder trockene Hühnerberg-Kabinette mit viel Charakter, aber wenig Alkohol auf die Flasche gebracht hat. Trotz der nur 10,5% hat man hier einen trockenen Riesling von einigem Format im Glas. Die Winzer, die Vergleichbares hinbekommen, muss man in Deutschland inzwischen mit der Lupe suchen.
Beste Grüße
Bernd
Re: Martin Müllen
Aber hattest Du vor einiger Zeit nicht berichtet, Martin Müllen sei mit dem Reifeverlauf seiner Weine mit „Nicht-Kork-Verschlüssen“ so gar nicht zufrieden?Bernd Schulz hat geschrieben:Sehr gut gefällt mir neben dem Schrauber (!)
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Re: Martin Müllen
Hallo Frank,
Martin Müllen hat mal vor etlichen Jahren versuchsweise eine Reihe von Flaschen mit stainless cap (System Querbach) verschlossen und später einen Vergleich mit identischen Weinen unter Naturkork angestellt. Das Ergebnis sprach aus seiner Sicht für den Naturkork.
Beim Literwein (der in 2010 ausfiel) verwendet er inzwischen Schrauber, weil er der Ansicht ist, dass solch ein Gutsriesling nicht unbedingt 10 oder 20 Jahre reifen muss. Warum es bei ihm jetzt auch einzelne Kabinette mit Schraubverschluss gibt, muss ich ihn noch mal fragen.
Für mich selber ist der Schrauber (egal, ob in lang oder kúrz) bis auf weiteres die beste Verschlussmöglichkeit. Wenn ich Winzer wäre, würde ich nach dem jetzigen Stand meiner Erfahrungen (Änderung nicht ausgeschlossen!) alle meine Weine verschrauben.
Beste Grüße
Bernd
Martin Müllen hat mal vor etlichen Jahren versuchsweise eine Reihe von Flaschen mit stainless cap (System Querbach) verschlossen und später einen Vergleich mit identischen Weinen unter Naturkork angestellt. Das Ergebnis sprach aus seiner Sicht für den Naturkork.
Beim Literwein (der in 2010 ausfiel) verwendet er inzwischen Schrauber, weil er der Ansicht ist, dass solch ein Gutsriesling nicht unbedingt 10 oder 20 Jahre reifen muss. Warum es bei ihm jetzt auch einzelne Kabinette mit Schraubverschluss gibt, muss ich ihn noch mal fragen.
Für mich selber ist der Schrauber (egal, ob in lang oder kúrz) bis auf weiteres die beste Verschlussmöglichkeit. Wenn ich Winzer wäre, würde ich nach dem jetzigen Stand meiner Erfahrungen (Änderung nicht ausgeschlossen!) alle meine Weine verschrauben.
Beste Grüße
Bernd
Re: Martin Müllen
Ich will keine Debatte um das Führ und Wider von Verschlüssen anzetteln, ich wundere mich nur, dass Müllen mit der Einführung des Schraubers dann doch irgendwie eine Kehrtwende vollzieht.
Entweder er hält den Schrauber für genau so sinnvoll für seinen Wein wie den Korken oder er macht einen Kompromiss zu Lasten der Qualität (des nicht korkenden Weines ).
Entweder er hält den Schrauber für genau so sinnvoll für seinen Wein wie den Korken oder er macht einen Kompromiss zu Lasten der Qualität (des nicht korkenden Weines ).
- Gerald
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Re: Martin Müllen
Hallo Bernd,
Aber da sind wir uns - einmal - ja sogar einig
Grüße,
Gerald
gerade wenn ein Wein 10 oder 20 Jahre reifen soll, ist der NK doch die schlechteste Wahl. Da braucht gar kein TCA oder so auftreten, es genügen schon die enormen Varianzen in der Sauerstoffdurchlässigkeit. Bei zwei gleich alten Flaschen ist die eine dann wohl noch fast jugendlich, die andere komplett hinüber (bei Wachauer Smaragden nach 10 Jahren schon sehr oft erlebt).Beim Literwein (der in 2010 ausfiel) verwendet er inzwischen Schrauber, weil er der Ansicht ist, dass solch ein Gutsriesling nicht unbedingt 10 oder 20 Jahre reifen muss.
Aber da sind wir uns - einmal - ja sogar einig
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Gerald
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Re: Martin Müllen
Gerald, keine Sorge : Wir sind uns nicht wirklich einig!Da braucht gar kein TCA oder so auftreten, es genügen schon die enormen Varianzen in der Sauerstoffdurchlässigkeit. Bei zwei gleich alten Flaschen ist die eine dann wohl noch fast jugendlich, die andere komplett hinüber
Das von dir geschilderte Phänomen erlebe ich - ordentlich sitzende Korken vorausgesetzt - bei Altweinen eher selten bis nie. Von Müllens 92er Spätlese aus der Wolfer Goldgrube zum Beispiel habe ich 6 Flaschen gekauft und inzwischen alle vernichtet - jede davon war völlig intakt, Varianzen gab es so gut wie keine. Und unter den mehr als 100 Altweinen, die ich bislang von KaJo Christoffel getrunken habe, fand sich - von ganz seltenen TCA-Fällen abgesehen - nicht ein einziger, bei dem größere Ermüdungserscheinungen feststellbar waren. Nicht einer! Nix mit für die Qualität signifikanten Varianzen in der Sauerstoffdurchlässigkeit!
In der Wachau klappt ja offensichtlich gar nix! Mal ganz abgesehen davon, dass die Winzer dort einen Höllenbammel vor der Vergärung mit wilden Hefen haben, bekommen sie noch nicht einmal ihre Flaschen ordentlich zugekorkt....(bei Wachauer Smaragden nach 10 Jahren schon sehr oft erlebt).
Beste Grüße
Bernd
- Gerald
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Re: Martin Müllen
Da müssen die Winzer eine sehr gute Hand bei der Auswahl ihrer Korklieferanten gehabt haben, Glückwunsch!
Die enormen Varianzen dürften aber nicht nur in der Wachau auftreten, wenn man manchen Profiverkostern (die tausende Flaschen pro Jahr öffnen) glauben kann. Aber mag sein, dass das Problem in Ö größer als anderswo war, daher ist die Umstellung auf Schrauber bei uns wahrscheinlich am weitesten fortgeschritten (CH eventuell ausgenommen). Inzwischen werden auch vielfach die Top-Weißweine verschraubt.
Grüße,
Gerald
Die enormen Varianzen dürften aber nicht nur in der Wachau auftreten, wenn man manchen Profiverkostern (die tausende Flaschen pro Jahr öffnen) glauben kann. Aber mag sein, dass das Problem in Ö größer als anderswo war, daher ist die Umstellung auf Schrauber bei uns wahrscheinlich am weitesten fortgeschritten (CH eventuell ausgenommen). Inzwischen werden auch vielfach die Top-Weißweine verschraubt.
Grüße,
Gerald