Einmal ins Priorat und zurück - Fira 2011

[thvins]

Hallo,

bezüglich meiner Verkostungsnotizen vom Tast professional de anada hier:
http://www.torsten-hammer-priorat-guide ... rathammer/ ist gefühlte Halbzeit (ohne eventuelle Nachspielzeiten) - bislang gibt es zu 24 Weinen nachzulesen, inzwischen auch zu den Weinen von Terroir Al Limit.

Hier aber gab es wie auch am Vortag auf der Verkostung in Torroja (siehe weiter unten im Blog) nur Minischlücke ins Glas, die eine finale und verläßliche Einschätzung nicht zulassen.

Ich gehe mal davon aus, dass Chriz als in diesem Falle privilegierterer Verkoster bessere Notizen dazu abgeben kann, kann aber auch verstehen, dass z.B. Klaus-Peter absichtlich den Terroir Al Limit Stand ausgelassen hat.

Vielleicht klinkt sich Chriz ja hier an der Stelle mal ein...

[moc]

Hallo Torsten!

Was heißt den privilegierter Verkoster? Bekommt Chris mehr in Glas als Du oder Klaus-Peter. Was privilegiert ihn den gerade? Zwei Klassengesellschaft auf einer Jahrgangspräsentation

Heftiges Kopfschüttel und Unverständnis

Weiß der Mann den nicht das Du der Priorathammer bist

[thvins]

Hallo Jens,

klar weiß Dominik Huber, wer Klaus-Peter oder/und ich sind.

Aber Chriz hatte als Einkäufer und Importeur dieser Weine seit Neuestem sicher mehr ins Glas oder sogar Probeflaschen bekommen, die ihn zum Import der Weine bewogen haben. Das macht ihn automatisch zu einem privilegierten Verkoster.

Ich wäre bei den Minischlücken seit dem letzten Jahr nicht auf die Idee gekommen, über einen Einkauf der Weine für meine Selektion nachzudenken...

[Chris]

Hallo zusammen,
nur ganz kurz da ich momentan auf dem Sprung bin. Es gibt oder gab meines Wissens nach keine priviligierten Verkoster was Terroir al Limit angeht. Meine Schlücke auf der Jahrgangspräsentation waren genauso winzig, auch wenn ich sie nicht mit Torstens Glas 1:1 verglichen habe. Also ruhig Blut und einen Gang runterschalten

Insgesamt kommt es aber schon vor das nicht jeder jeden Wein bekommt. Hier und da ist des öfteren schon einmal eine Spezial Cuvee unterm Tisch. Das muss jeder Winzer so machen wie er für richtig hält. Da möchte ich keinem reinreden. Dies ist vor allem auf den Ständen an der Burg gängig. Hier von einer Zweiklassengesellschaft zu sprechen halte ich dennoch übertrieben. Verständlich das der Freak/Profi hier vor der Masse bevorzugt wird.

[thvins]

Hallo Chris,

sicher wirst du auf den offiziellen Verkostungen auch nicht unbedingt mehr im Glas gehabt haben, aber ich traue dir auch nicht zu, dass du nach einer solchen Pfütze eine gänzlich weitreichende Kaufentscheidung triffst. Also wirst du schon im Gegenzug zu Klaus-Peter oder mir das Privileg gehabt haben, diese Weine ausführlich und eingehend zu verkosten. Das ist ja auch völlig normal.

Anders war es von mir an der Stelle auch nicht gemeint. Verbunden mit dem Wunsch an dich, die ausführlichen Verkostungsergebnisse hier für die Interessierten einzubringen. Sprich als Empfehlung an die nach Terroir Al Limit Fragenden, sich in der Sache besser auf dich zu verlassen, als auf mich...

Vielleicht gibt es ja auch irgendwann zu einer Gelegenheit wieder ausführlichere Proben beim Dominik oder wie bei den 2006ern gar Musterflaschen, nur so lang das nicht der Fall ist, muss ich halt auch sagen, dass ich mich nicht imstande sehe, Dominiks Weine optimal zu bewerten. Er ist aber auch der bislang einzige Winzer im Priorat, den ich kenne, der das seit etwa 2 jahren so handhabt. Bei anderen ist mehr im Glas, wenn es nur um das Avinieren des Glases geht...

[hendrik]

Die Name ist doch LIMIT?

Hendrik

[Chris]

Hallo Torsten,

ich hatte deinen Kommentar dazu auch so aufgefasst und nicht in den falschen Hals bekommen. Ich wollte nur sagen, das Dominik mich auf der Fira nicht bevorzugt hat, was die Mengen anging. So wie ich es mitbekommen habe, hat er konsequent allen gleich wenig eingeschenkt . Man mag jetzt darüber diskutieren ob es besser ist, die hochwertigen Weine unterm Tisch zu verstecken, oder jedem nur eine Pfütze einzuschenken. Ich denke irgendwo dazwichen sollte es sein. Ich habe aber schon mit Dominik darüber gesprochen, das diese geringen Mengen nicht überall gut ankamen und wer weiss, vielleicht kommt ja bald mal eine Kiste aus Torroja nach Bernburg zur Verkostung. Versprechen möchte ich hier aber nichts.

Auf das posten meiner VKNs und Bewertungen möchte ich momentan verzichten, da ich mir seinerzeit zum Ziel gesetzt hatte, Weine die ich selber führe, nicht im redaktionellen Teil dieses Forums zu bewerten. Da kann man drüber streiten ob das sinnvoll ist oder nicht, aber vorerst möchte ich es so handhaben.

Am besten wäre es aber, wenn wir hier mit dem eigentlichen Thema der Jahrgangverkostung weiter machen.

Grüße,
Chris, der gerade an einem Glas Montsalvat Selectum 2001 schlürft (und mir besser gefällt als vor kurzem noch in Bodenheim)

[thvins]

Hallo Chris,

ich hätte auch nicht vermutet, dass du auf der Jahrgangsprobe mehr ins Glas bekommen hast, sondern eben vorher oder hinterher - auf jeden Fall solltest du aussagekräftige Notizen dazu haben, da du ja die Weine führst.

Wenn du damit nicht hier rausrücken magst, okay - ich respektiere das, aber zum anderen, wer, wenn nicht du, sollte uns hier und jetzt "aufklären" können. Gut, wenn sich die Weine nach Bernburg bewegen (ich würde mich ehrlich drüber freuen), baue ich sie wie gehabt in eine Verkostung ein und berichte darüber - ganz gleich, ob der Wein sich früher oder später in meiner Selektion wiederfinden wird oder nicht - das sehe ich unaufgeregt...

Über das "Unterm Tisch" oder andere Nebenspielplätze müssen wir hier tatsächlich nicht en detail diskutieren - ich sehe zu, dass ich morgen noch einen weiteren Teil Notizen (u.a. Mogador und Co.) in meinem Blog einpflege und dann werden wir uns ja schon bald in Geisenheim begegnen.

Ich trinke grad immer noch an den Resten der Flaschen vom letzten Sonnabend mit Matze - für den Ausguss oder den Kochweinsammler war noch nix dabei, grade musste ich mit Yvonne den Rest Pardelasses 2006 teilen, eher 50/50 als brüderlich...

Mal sehen, TINA 41 verlangt nach Leeren der Flasche - nach dieser hier jetzt hätte ich eher nicht nachgekauft... Aber auch das gehört dazu - Irrungen und Wirrungen.

[Chris]

Hallo Torsten,

ich werde zur gegebenen Zeit gerne noch etwas über Terror al Limit einstellen(habe ich da etwa ein i vergessen? ). Nur so viel vorweg: Der 2009er Jahrgang ist dort sicher einer der Besten. Nicht das 2008 schlecht war, aber 2009 ähnelt stark 2007, vielleicht noch einen Tick besser. Der frischere elegante Stil ist eine Bereicherung für die Gegend und zeigt das es auch anders geht.

Durch den Kundenkontakt höre ich immer wieder die Kritik an der überreifen und teils überkonzentrierten Frucht vieler Weine der Gegend. Aber zum Glück gibt es ja nicht nur Vall LLach und Doix. Dieses marmeladige Früchtekompott ist nicht jedermanns Sache. Ich habe mich vorgestern noch mit Jürgen Kling über die Entwicklung dieser Kandidaten unterhalten. Diese Weine verlieren im Alter oft, weil die Primärfrucht mehr und mehr abtaucht und dafür sehr überreife teils pflaumige Noten hinzukommen.

Aber jeder Wein hat seine Zielgruppe, letztendlich auch der von dir oben erwähnte Tina41. Schön den Wein mal getrunken zu haben, aber mehr auch nicht. Der Wein hat seit unserer Verkostung bei dir immer weiter abgebaut. Einen Blender oder eine Eintagsfliege möchte ich hier nicht unterstellen. Vielleicht ist dieser Wein einfach für den zeitigen Konsum gedacht.

[thvins]

Hallo Chris,

ich denke schon, dass Dominik und Eben auch einen Umdenkprozeß in Gang gesetzt haben, der eine oder andere nimmt sich ja dort auch schon ein gutes Beispiel. Generell ist ja ein Stilwandel fest zu stellen, auch wenn es immer mal wieder fette Wuchtbrummen gibt. Dennoch kann man so viel Neues und Neu Interpretiertes finden - vielleicht haben auch kühlere Jahre wie 2006 oder 2008 ihren Teil dazu beigetragen, dass man inzwischen weg vom Überüppigen und Überkonzentrierten strebt.

Wie ich jetzt so nach Sichtung und Einstellen der Notizen sehe, ist da ein noch größerer Qualitätsverdichtungsprozeß im Gange. Klar haben wir in Marca zumeist die großen Dinger probiert, aber ich finde, dass das Feld noch enger zusammengerückt ist als in 2007. Welcher der beiden Jahrgänge letztlich die Nase vorn haben wird, muss sich zeigen.

Selbst wenn ich sagen muss, dass der Manyetes beispielsweise in 2009 für mich wieder mehr hinterm Mogador hängt als in den letzten Jahren zuvor, so ist dies doch ein absolutes Edeljammern - denn wir reden hier auch beim Manyetes wieder von einem richtig großen Wein...

Aber auch 2006 und 2008 sind nicht zu unterschätzen. Ich hatte ja jetzt wieder einige 2006er offen und bin erneut schwer begeistert, was sich da so tut. Und es wird ja demnächst nochmals eine 2006er Probe geben.

Was den TINA41 angeht, so scheint es so zu sein, wie du schreibst (dann war mein Kauf allerdings eine Fehlinvestition, denn für schnellen Konsum brauch ich keinen Wein mehr. Im Gegenteil). Letztlich kam aber keine Flasche mehr an die des letzten Sommers ran, wenn ich es so überblicke. Schaun wir mal, was draus wird. Das finanzielle Risiko hält sich ja noch in engen Grenzen. Letztlich war auch diese Flasche den damaligen Sonderpreis von knapp
10 € wert, der Wein war auch stabil bis zum letzten Schluck nach 5 Tagen. Ich hab schon Schlimmeres erlebt. Aber das Aschenputtel für die Traumhochzeit ist die Tina nicht mehr...

@all: Für mich geht diese Diskussion hier und auch das Weiterschreiben an den Notizen und am Tagebuch dann erst nächste Woche so richtig weiter, jetzt stürzen wir uns erst mal ins VinoCamp. Bin schon auf die vielen neuen Gesichter gespannt.