Ich habe mir bei Kierdorf mehrere halbe Pullen besorgt zwecks Beschränkung. Die erste ist geöffnet:
2020 Savigny-les-Beaunes Domaine Pavelot
Eher kühle Kirschnoten in der Nase. Am Gaumen zeigen sich Schattenmorellen und dezentes Holz (nichts Vanilliges, eher wie Fudernoten). Trotz des eher warmen Jahrgangs ist der Wein eher kühl-geschmeidig-anspruchsvoll bei mittlerem Körper mit guter Struktur.
90 Punkte. Kostet in der Normalpulle bei Kierdorf 22,50 Euro
Gruß
Ralf
Burgund 2020
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Ralf Gundlach
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Re: Burgund 2020
Die nächste halbe Flasche:
2020 Savigny-Les-Beaunes 1er Cru Aux Guettes Domaine Pavelot
Der ist nochmal deutlich besser als der Village aus gleichem Jahrgang. Konzentrierte, aber feine Kirschfrucht mit dezenten orientalischen Gewürzen in der Nase. Am Gaumen ein charakterstarker, vielschichtiger Pinot Noir mit einer feinen Aromatik. Eher mittlerer Körper mit ordentlich Extrakt. Mit schöner Länge und dezent schmirgelnden Tanninen im Abgang. Gefällt mir richtig gut. Und gefällt mir auch deutlich besser als der letztens getrunkene Tollot-Beaut Chorey-Les-Beaunes aus 2022, der ähnlich viel kostet.
93 Punkte. Kostet in der ganzen Flasche 35,50 Euro. In der halben Flasche 22,50 Euro. Für alleine sind die halben Flaschen klasse. Ich wäre wahrscheinlich nicht auf die Idee gekommen, die ganze Flasche zu kaufen.
Gruß
Ralf
2020 Savigny-Les-Beaunes 1er Cru Aux Guettes Domaine Pavelot
Der ist nochmal deutlich besser als der Village aus gleichem Jahrgang. Konzentrierte, aber feine Kirschfrucht mit dezenten orientalischen Gewürzen in der Nase. Am Gaumen ein charakterstarker, vielschichtiger Pinot Noir mit einer feinen Aromatik. Eher mittlerer Körper mit ordentlich Extrakt. Mit schöner Länge und dezent schmirgelnden Tanninen im Abgang. Gefällt mir richtig gut. Und gefällt mir auch deutlich besser als der letztens getrunkene Tollot-Beaut Chorey-Les-Beaunes aus 2022, der ähnlich viel kostet.
93 Punkte. Kostet in der ganzen Flasche 35,50 Euro. In der halben Flasche 22,50 Euro. Für alleine sind die halben Flaschen klasse. Ich wäre wahrscheinlich nicht auf die Idee gekommen, die ganze Flasche zu kaufen.
Gruß
Ralf
- thvins
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Re: Burgund 2020
Pavelot habe ich in früheren Zeiten auch gern gekauft, weil da für mich das PGV immer stimmte. Und er scheint ja noch nicht gänzlich abgedriftet zu sein.
Allerdings wäre ich wohl zu geizig für den doch deutlichen Mehrpreis für die halbe Flasche, würde eher die ganze kaufen und direkt nach dem Öffnen davon was in meine Apothekenflaschen abfüllen und die dann ein paar Tage später trinken. So werde ich wohl auch mit meinen Mitbringseln aus Rully / Mercurey verfahren, die inzwischen auch in ähnlicher Preisklasse liegen. Da ist auch was auch 2020 bei...
Allerdings wäre ich wohl zu geizig für den doch deutlichen Mehrpreis für die halbe Flasche, würde eher die ganze kaufen und direkt nach dem Öffnen davon was in meine Apothekenflaschen abfüllen und die dann ein paar Tage später trinken. So werde ich wohl auch mit meinen Mitbringseln aus Rully / Mercurey verfahren, die inzwischen auch in ähnlicher Preisklasse liegen. Da ist auch was auch 2020 bei...
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Ralf Gundlach
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Re: Burgund 2020
Der passt gerade sehr gut zu dem nasskalten Tag:
2020 Bourgogne Quintessence Pinot Noir Domaine Alain Jeanniard
Relativ dunkle Farbe für einen Pinot Noir. In der Nase reife Kirschen satt. Am Gaumen viel Frucht und trotzdem hat der Wein überhaupt nichts aufdringliches. Vereint viel Körper und Kraft mit einer gewissen Eleganz. Im langen Abgang wärmt der Alkohol doch etwas. Trotzdem verpackt der Wein die 14% Alkohol erstaunlich gut, auch wenn sich das natürlich in der Stilistik zeigt. Wenn der noch komplexer wäre, dann hätten wir hier einen Power-Pinot des obersten Regals. Aber auch so ist das ein hedonistisches Trinkvergnügen, was ich aber auch nicht jeden Tag brauche.
90 Punkte. Kostet bei Kierdorf 19,90 Euro.
Gruß
Ralf
2020 Bourgogne Quintessence Pinot Noir Domaine Alain Jeanniard
Relativ dunkle Farbe für einen Pinot Noir. In der Nase reife Kirschen satt. Am Gaumen viel Frucht und trotzdem hat der Wein überhaupt nichts aufdringliches. Vereint viel Körper und Kraft mit einer gewissen Eleganz. Im langen Abgang wärmt der Alkohol doch etwas. Trotzdem verpackt der Wein die 14% Alkohol erstaunlich gut, auch wenn sich das natürlich in der Stilistik zeigt. Wenn der noch komplexer wäre, dann hätten wir hier einen Power-Pinot des obersten Regals. Aber auch so ist das ein hedonistisches Trinkvergnügen, was ich aber auch nicht jeden Tag brauche.
90 Punkte. Kostet bei Kierdorf 19,90 Euro.
Gruß
Ralf
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Ralf Gundlach
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Re: Burgund 2020
Heute erschlägt mich der Wein doch etwas mit seiner konzentrierten Art und seinem Alkohol. Weniger Quintessence ist manchmal besserRalf Gundlach hat geschrieben: ↑Mi 23. Apr 2025, 20:42 Der passt gerade sehr gut zu dem nasskalten Tag:
2020 Bourgogne Quintessence Pinot Noir Domaine Alain Jeanniard
Relativ dunkle Farbe für einen Pinot Noir. In der Nase reife Kirschen satt. Am Gaumen viel Frucht und trotzdem hat der Wein überhaupt nichts aufdringliches. Vereint viel Körper und Kraft mit einer gewissen Eleganz. Im langen Abgang wärmt der Alkohol doch etwas. Trotzdem verpackt der Wein die 14% Alkohol erstaunlich gut, auch wenn sich das natürlich in der Stilistik zeigt. Wenn der noch komplexer wäre, dann hätten wir hier einen Power-Pinot des obersten Regals. Aber auch so ist das ein hedonistisches Trinkvergnügen, was ich aber auch nicht jeden Tag brauche.
90 Punkte. Kostet bei Kierdorf 19,90 Euro.
Gruß
Ralf
Heute 88 Punkte.
Gruß
Ralf
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Bernd Schulz
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Re: Burgund 2020
Gestern war Ralf bei mir. Unter anderem hatte er den folgenden Burgunder im Gepäck:

Ich kann mich nicht daran erinnern, jemals eine derartige Wuchtbrumme aus dem Burgund im Glas gehabt zu haben. Blind bin ich zwar relativ schnell auf Spätburgunder/Pinot Noir gekommen, aber wie ich das geschafft habe, ist mir selber ein Rätsel
. Gestern war ich noch bei 90 Punkten (während Ralf den Wein deutlich niedriger bewertet hat), heute gibt es bei der Nachverkostung ein Pünktchen Abzug. Ich habe mal dreist nach dem Preis gegoogelt und 29,90 bei Kierdorf gefunden, was für meinen Geschmack ein schlechtes PLV darstellt, denn vergleichbar komplexe Kraftbolzen gibt es in Frankreichs Süden locker zum halben Kurs....
Herzliche Grüße
Bernd

Ich kann mich nicht daran erinnern, jemals eine derartige Wuchtbrumme aus dem Burgund im Glas gehabt zu haben. Blind bin ich zwar relativ schnell auf Spätburgunder/Pinot Noir gekommen, aber wie ich das geschafft habe, ist mir selber ein Rätsel
Herzliche Grüße
Bernd
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Ostbelgier
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Re: Burgund 2020
Dieser hier ist ein Knüller zur Wildküche. Domaine Seguin: Marsannay en Batayard 2020. Die Farbe deutet auf ein erstes, sehr dezentes Reifestadium hin. Der Duft ist umwerfend, hedonistisch und mehrdimensional. Zunächst Brombeeren, Schwarzkirsche und Waldboden (Moos). Mit der Zeit kommt reglisse (Süssholz), mehr Waldboden und etwas dezent animalisches (warmes Tiefell) dazu. Spannend. Am Gaumen ähnlich komplex. Gutes, geschliffenes Tannin, sehr langer und schöner Nachhall. Leider sind die neueren Jahrgänge sehr teuer geworden.
Viele Grüße
Markus
Viele Grüße
Markus
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Ostbelgier
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Re: Burgund 2020
Hallo zusammen,
Domaine Dufouleur: Hautes Cotes de Nuits -les Dames Huguettes- 2020. Aus dem Hinterland von Nuits Saint Georges. Äusserst kräftige, junge Farbe, starker Duft nach Cassis und Brombeeren. Und eine dezente, aber verräterische Vanillenote, die zeigt, dass der Wein Neuholz gesehen hat und einfach noch zu jung ist. Typisch für diese Lage ist, wie auch hier anzutreffen, eine gewisse Kernigkeit. Hier steckt Potential drin, das aber noch von der Holznote verdeckt wird. Die nächste Flasche vielleicht in 2 Jahren.
Viele Grüße
Markus
Domaine Dufouleur: Hautes Cotes de Nuits -les Dames Huguettes- 2020. Aus dem Hinterland von Nuits Saint Georges. Äusserst kräftige, junge Farbe, starker Duft nach Cassis und Brombeeren. Und eine dezente, aber verräterische Vanillenote, die zeigt, dass der Wein Neuholz gesehen hat und einfach noch zu jung ist. Typisch für diese Lage ist, wie auch hier anzutreffen, eine gewisse Kernigkeit. Hier steckt Potential drin, das aber noch von der Holznote verdeckt wird. Die nächste Flasche vielleicht in 2 Jahren.
Viele Grüße
Markus
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Bradetti
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Re: Burgund 2020
Angetrieben von Markus` Notiz zum "Marsannay en Batayard" von G. Seguin habe ich die eine Flasche vom 2020er, die ich mal als Beifang mitgeordert habe, getrunken und danach den Gevrey-Chambertin "La Justice" aus gleichem Hause und Jahrgang.
Der Marsannay en Batayard war mir am ersten Abend zu kühl anmutend, durchscheinendes Rot, mit recht ordentliche Frische bringende Säure. Neben Brombeere und ebenfalls Kirsche hab ich irgendwie noch Rotfrucht assoziiert (leicht) sowie ebenfalls eine etwas undefinierte Boden-Note und schon recht würzig.
Am zweiten Tag bessere Balance und für diesen aus meiner Sicht ja doch eher zu den Leichtgewichten zählenden PN ein erstaunlich komplexes, sehr intensiv nachhallendes Geschmacksgebilde.
Also nach dem 1 Tag: Kein Nachkauf-Eindruck
Nach dem 2. Tag: "Kann man durchaus wieder kaufen"
Ziemlich umgehauen hat mich aber der 2020 Gevrey-Chambertin "La Justice".
Deutlich dunkler und mit 30min Luft ein tolles elegantes Parfüm, was da aus dem Glase strömt. Waldfrüchte (Walderdbeeren und vor Allem Heidelbeere), etwas Kräuter und erdiger Note. Auch hier Frische, aber nicht so dominant wie (aus meiner Sicht) beim Marsannay.
Am Gaumen softer Eintritt, saftig, gutes aber nicht überstrapazierendes Säuregerüst, gleicher Fruchteindruck, den Mund komplett auskleidend, konzentriert mit Tiefe und süßem Fruchtkern sowie einer ganz leichten Vanille-Note. Sehr balanciert das Ganze. Schöner Nachhall. Toller PN.
Definitiv Nachkauf!
Der Marsannay en Batayard war mir am ersten Abend zu kühl anmutend, durchscheinendes Rot, mit recht ordentliche Frische bringende Säure. Neben Brombeere und ebenfalls Kirsche hab ich irgendwie noch Rotfrucht assoziiert (leicht) sowie ebenfalls eine etwas undefinierte Boden-Note und schon recht würzig.
Am zweiten Tag bessere Balance und für diesen aus meiner Sicht ja doch eher zu den Leichtgewichten zählenden PN ein erstaunlich komplexes, sehr intensiv nachhallendes Geschmacksgebilde.
Also nach dem 1 Tag: Kein Nachkauf-Eindruck
Nach dem 2. Tag: "Kann man durchaus wieder kaufen"
Ziemlich umgehauen hat mich aber der 2020 Gevrey-Chambertin "La Justice".
Deutlich dunkler und mit 30min Luft ein tolles elegantes Parfüm, was da aus dem Glase strömt. Waldfrüchte (Walderdbeeren und vor Allem Heidelbeere), etwas Kräuter und erdiger Note. Auch hier Frische, aber nicht so dominant wie (aus meiner Sicht) beim Marsannay.
Am Gaumen softer Eintritt, saftig, gutes aber nicht überstrapazierendes Säuregerüst, gleicher Fruchteindruck, den Mund komplett auskleidend, konzentriert mit Tiefe und süßem Fruchtkern sowie einer ganz leichten Vanille-Note. Sehr balanciert das Ganze. Schöner Nachhall. Toller PN.
Definitiv Nachkauf!
Viele Grüße
Dirk
Dirk
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Ostbelgier
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Re: Burgund 2020
Hallo Dirk,
es liegt mir fern, jemanden zu etwas antreiben zu wollen. Aber ich freue mich über Deine Reaktion und den ausführlichen Bericht. Zunächst zeigt es mal wieder, dass man über Geschmack nicht streiten kann. Und natürlich auch zwei vollkommen andere Herangehensweisen an diese Weine. Aus gesundheitlichen Gründen trinke ich normalerweise höchstens eine halbe Flasche Wein und mache daher auch immer nur Eine auf. Der wichtigere Punkt ist aber, dass ich solche Weine immer nur zum Essen trinke und nicht solo, was natürlich auch die Wahrnehmung der Aromen beeinflusst. Prinzipiell bin ich kein Fan der Weine von Gevrey, sie sind mir oft zu ruppig als normalerweise bekennendem Cotes de Beaune-Liebhaber. Deine Notiz zum La Justice liest sich allerdings sehr interessant. Marsannay scheint ein interessantes Feld zum Entdecken zu sein, vor kurzem habe ich mir den ersten Weisswein von dort besorgt. Ich werde berichten.
Viele Grüße
Markus
es liegt mir fern, jemanden zu etwas antreiben zu wollen. Aber ich freue mich über Deine Reaktion und den ausführlichen Bericht. Zunächst zeigt es mal wieder, dass man über Geschmack nicht streiten kann. Und natürlich auch zwei vollkommen andere Herangehensweisen an diese Weine. Aus gesundheitlichen Gründen trinke ich normalerweise höchstens eine halbe Flasche Wein und mache daher auch immer nur Eine auf. Der wichtigere Punkt ist aber, dass ich solche Weine immer nur zum Essen trinke und nicht solo, was natürlich auch die Wahrnehmung der Aromen beeinflusst. Prinzipiell bin ich kein Fan der Weine von Gevrey, sie sind mir oft zu ruppig als normalerweise bekennendem Cotes de Beaune-Liebhaber. Deine Notiz zum La Justice liest sich allerdings sehr interessant. Marsannay scheint ein interessantes Feld zum Entdecken zu sein, vor kurzem habe ich mir den ersten Weisswein von dort besorgt. Ich werde berichten.
Viele Grüße
Markus