Straka

Neusiedlersee-Hügelland, Neusiedlersee, Mittelburgenland, Südburgenland
Bernd Schulz
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Re: Straka

Beitrag von Bernd Schulz »

...ja, es war ein 21er (diese Flasche hatte ich noch)....puh.... :oops: :oops:

Auf mich ist einfach kein Verlass mehr. :oops: :oops: :oops:

Herzliche Grüße

Bernd
Chrysostomus
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Re: Straka

Beitrag von Chrysostomus »

Und als kleine Ergänzung meinerseits: Ja, der ist aus meiner Sicht tatsächlich eine Klasse besser als 2020, Erich. Vor allem Frische und Komplexität sind mehr ausgeprägt! Diese Art des Weins wird halt von den Prüfern quasi nicht mehr als Qualitäts-Welschriesling erkannt (und da steht Straka nicht alleine da!), daher "nur" Landwein. Ob das mehr über den Wein, oder über den Prüfer/die Prüfkriterien aussagt, sei dahin gestellt...
Schöne Grüße, Markus
Ralf Gundlach
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Re: Straka

Beitrag von Ralf Gundlach »

Chrysostomus hat geschrieben: Do 3. Jul 2025, 22:09 Und als kleine Ergänzung meinerseits: Ja, der ist aus meiner Sicht tatsächlich eine Klasse besser als 2020, Erich. Vor allem Frische und Komplexität sind mehr ausgeprägt! Diese Art des Weins wird halt von den Prüfern quasi nicht mehr als Qualitäts-Welschriesling erkannt (und da steht Straka nicht alleine da!), daher "nur" Landwein. Ob das mehr über den Wein, oder über den Prüfer/die Prüfkriterien aussagt, sei dahin gestellt...
Hallo Markus,

die sind schon bekloppt, die Prüfer. Bei Weninger und seinem Welschriesling kann ich das ja noch nachvollziehen, aber bei dem hier.. Bernd hat zuerst auf einen Chardonnay getippt, und ich vermute mal aus Burgund, was man vollkommen nachvollziehen kann. Aber der ist ja nicht ansatzweise „schräg“ ausgebaut. Ich mag auch die Welschrieslinge von Stubits und Schiefer. Und da ist auch nichts, was irgendwie stark Richtung Naturwein geht. Man könnte eher sagen, dass die Weine ambitioniert ausgebaut sind. Manche Prüfer sind halt Korinthenkacker und leben in ihrer eigenen, kleinen Welt.

Gruß

Ralf
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EThC
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Re: Straka

Beitrag von EThC »

...ich denke nicht, daß das an einzelnen Prüfern liegt. Laut Eisenberg DAC-Heimseite heißt es:

Welschriesling aus der Region Eisenberg besticht durch Eleganz, Charakter, Struktur und Länge. Die einzigartige Bodenbeschaffenheit und das spezielle pannonisch-illyrische Klima schaffen perfekte Bedingungen für diese Sorte. Besonders in den höhergelegenen Weingärten um Rechnitz und am Csaterberg entfaltet der Welschriesling sein volles Potenzial. Trotz der unterschiedlichen Bodenmosaike und Kleinklimata ist die regionale Herkunft unverkennbar: Die Weine präsentieren sich mit einer typischen würzigen Mineralität, Frische und außergewöhnlichem Reifepotenzial.

Was da nicht steht, ist, daß das "DAC" dem Verbraucher ja eine recht eng abgegrenzte Typizität gewährleisten soll und die definiert dann halt die Masse, leider nicht mehr die Klasse. Wenn Du von der relativ engen Typizitätsspur abweichst (ungeachtet der Qualität), bist Du halt raus. Es gibt ja auch mittlerweile genügend Spitzenweine, die früher mal die Gallionsfigur der Lage waren und jetzt in die Landweinebene verbannt wurden, zugunsten uniformer Weine mit geringerem Anspruch, Weningers "Dürrau" ist so ein Beispiel.

Das DAC-System ist nicht für Nerds wie uns gemacht, sondern für die Mehrheit der weniger nerdigen Weintrinnker, denen man damit ein relativ eng umrissenes Produkt nahebringen will. Für Leute wie mich / uns sind in A mittlerweile in sehr vielen Fällen die Landweine die deutlich attraktiveren, spannenderen Weine.

Es soll ja in absehbarer Zeit für die Querschläger der Weinszene in A auch eine gesetzliche Lösung gefunden werden, da bin ich mal gespannt, wie die aussieht und was die den innovativer arbeitenden Winzern bringt...
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
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amateur des vins
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Re: Straka

Beitrag von amateur des vins »

tl;dr
Des Trouvailles!

Schon ein Weile las ich mit Interesse mit, was hierzugegen von Strakas Weinen berichtet wurde. Eine unwiderstehliches Rabattangebot eröffnete die Möglichkeit, qua Beifang endlich diese Bildungslücke zu schließen.

Den Anfang machte

Straka, Rosengarten 2019
        BF


"Nur" mitteldichte (= relativ helle/transparente) Robe fast ohne Blauanteil.
Nase kühl und transparent, mit deutlicher Würze: Brombeere, Wacholder, ein paar Kräuter. Holz dezent.
Gaumen dicht, aber garnicht schwer: kühl, seidig. Hier mehr Schwarzkirsche und Cranberry, aber weiterhin auch dunkle Beeren. Sehr feinkörnige reife Tannine.
Lang. Im Abgang leicht hefige und noch etwas weniger rauchig.

Toller Wein!
(...und nach den beiden 2022er Bdx klar vorne!)

Stilistisch ein bißchen "roter Riesling", d.h. mit präsenter Säure, aber auch der nötigen Substanz, dieser ein Gegengewicht zu bieten. Am zweiten Tag ist der Wein kaum verändert, aber die Säure in meiner Perzeption weniger auffällig.


Am zweiten Tag öffnete und probierte ich parallel:

Straka, Prandtner 2019
        BF


Etwas heller als der Rosengarten, und im Ggs. zu jenem auch dtl. trüb.
In der Nase etwas VA, die sich zum Großteil wegschwenken läßt, aber nie ganz verschwindet. Dann setzt sich Schieferwürze durch.
Am Gaumen karger/kühler/würziger als der Bruder: Wacholder und ein Hauch Rauch neben roter(er) Frucht wie Cranberry und Preisselbeere. Deutlich fester als jener.
[+1h] Nun nochmal deutlich strukturierter/kantiger/würziger, Frucht tritt in den Hintergrund, Rappen und Wacholder nach vorne.


Zwischenfazit:
Beides sind richtig tolle Weine!
Der Rosengarten ist gemäß Beschreibung auf der Homepage "von der einzigen Riede in Rechnitz, wo tiefgründiger Lehmboden zu finden ist". Und das schmeckt man, gerade im Vergleich, denn der Wein ist fruchtiger und charmanter als sein Bruder.
Der Prandtner stammt demzufolge von kargen Schieferböden, und auch das schmeckt man!
Ob das nun wirklich Bodenexpression ist, oder im Keller nachgeholfen wurde, ist mir gerade gleich, auch wenn ich dazu neige, ersteres anzunehmen.


Um heute noch von allen drei Weinen berichten zu können, zog ich danach noch auf:

Straka, Welschriesling 3330 2022
        WR


Sehr blasses Fahlgelb.
In der Nase etwas VA, dann verschämt weißfruchtig. Das macht erstmal nicht viel her...
Aber am Gaumen dann die Überraschung! Voll und intensiv, weißfruchtig (Lychee, Pfirsich), etwas süße Mandarine (der Wein ist trocken) und ein Soupçon Amalfi-Zitrone und Thymian. Frische, aber unauffällige Säure.
Im Abgang leicht hefig.

Das ist mit Abstand der ausdrucksstärkste (und arguably beste) WR, den ich kenne. Und das schließt Tements Weinstock ein.


Fazit:
Alle Weine sind richtig gut!
Da ich auf VA inzwischen ziemlich empfindlich reagiere, ist zwangsläufig der Rosengarten mein Favorit. Es bewegt sich aber bei den beiden anderen Weinen auf einem für mich tolerablen Niveau, und ergo finde ich diese auch richtig klasse zumindest aber spannend. Ein bißchen habe ich die Hoffnung, daß sich das "auswachsen" könnte. Wie dem auch sei: Straka ist erstmal weiterzuverfolgen!

Danke, Forum, mich auf das Weingut aufmerksam gemacht zu haben.
Zuletzt geändert von amateur des vins am So 2. Nov 2025, 22:12, insgesamt 2-mal geändert.
Besten Gruß, Karsten
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EThC
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Re: Straka

Beitrag von EThC »

...freut mich ehrlich, daß Dir das gefällt! Ich war ja mal vor Ort und konnte mich recht lange mit Thomas Straka unterhalten, demzufolge würde ich hinsichtlich Deiner Aussage
amateur des vins hat geschrieben: So 2. Nov 2025, 21:57 Ob das nun wirklich Bodenexpression ist, oder im Keller nachgeholfen wurde, ist mir gerade gleich, auch wenn ich dazu neige, ersteres anzunehmen.
stark bezweifeln, daß da im Keller exzessiv Hand angelegt wurde. Ich muß auch mal wieder an meine Fläschchen ran...
Viele Grüße
Erich

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