Riesling Grand Cru Rangen "Clos Saint-Théobald" Vendanges Tardives 2015 (Domaine Schoffit) 12,5%Vol. Mittleres Gelb. Moderat intensive Riesling-Nase, Pfirsich und Zitrus, etwas Rauch, ohne Botrytis. Der Wein ist süß, etwa so wie eine "unbesternte" Auslese aus den nördlichen deutschen Anbaugebieten, aber der Alkohol ist mit deklarierten 12,5% deutlich höher - der Wein macht einen deutlich dichteren, kräftigeren Eindruck, ist aber nicht schwerfällig. Die Säure ist für Riesling eher mild, aber völlig ausreichend, alles ist harmonisch und stimmig, auch im Gaumen ohne Botrytis, sauber und lang haftend.
Wer keine grundsätzliche Abneigung gegen restsüße Weine hat, findet hier eine anders strukturierte Alternative zu deutschen Riesling-Prädikaten. Gefällt mir.
Gruß
Ulli
Alsace Riesling
Re: Alsace Riesling
Habe dieses Wochenende nochmals einen Versuch gestartet:TroisLacs hat geschrieben: ↑So 11. Mai 2025, 12:54Ich bin dir dankbar für diesen Beitrag, auch wenn dieser schon etwas älter ist.LaVo hat geschrieben: ↑So 3. Jan 2021, 17:17 Riesling Grand Cru Rosacker, Domaine Mittnacht Frères (Hunawihr), 2012, 13,5%, biodynamisch
Habe den Wein sehr jung in seiner ersten Fruchtphase getrunken und war total begeistert. Nachdem ich den Wein ein paar Jahre liegen gelassen habe, dachte ich schon, dass er komplett "hinüber" ist. Anfang 2018 hat er total nach Muff gerochen und geschmeckt, keinerlei Frische und Frucht.
Habe zuhause den 19-er und 20-er Rosacker. Beide im 22 und 23 auf dem Weingut degustiert und gekauft. Schmeckte immer, typisch Riesling mit etwas Steinobst, auch etwas Mineralik. Etwas „saftiger“ als Moselriesling (nicht wertend gemeint).
Und neulich habe ich den 19-er geöffnet und war enttäuscht: der kann/darf nicht hinüber sein. Zwar ohne Fehler, aber wenig Frucht, die Frische fehlte.
Grand Cru Rosacker, Riesling, 2020, Domaine Mittnacht Frères, Hunawihr
Erneut kaum Fruchtnoten in der Nase, irgendwie sogar fast beissend. Am Gaumen nichts Riesling-typisches, weder Steinfrucht, Apfel noch irgendwie etwas anderes. Eine störende Note. So kommt überhaupt kein Trinkfluss geschweige denn ein Trinkspass zu Tage. Eine grosse Enttäuschung. Ich hoffe auf das von LaVo gepostete Wunder, dass der nach 8-9 Jahren nochmals Leben entwickelt. Die Flasche gestern ist im Ausguss gelandet, 15/20 Punkten.
In Kürz erwarte ich einige Flaschen Westhofener von Wittmann ... da freue ich mich schon jetzt darauf
Gruss, Sascha
„Riesling geht immer“!
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- Dominik Mueller
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Re: Alsace Riesling
Irgendwie bekomme ich deine Beschreibung und die von dir vergebenen Punkte nicht in Einklang. Das heißt doch, du hast ein Spektrum von 15 Punkten, um noch schlechtere Weine als diesen zu bewerten, aber nur 5 Punkte Spielraum nach oben, obwohl da laut deinen Worten noch viel Luft nach oben sein sollte.
-
bordeauxlover
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Re: Alsace Riesling
Ich grätsche hier mal kurz dazwischen: Die internationale 20 Punkte-Skala beginnt meines Wissens erst bei 10, nicht bei 0, die 100 Punkte-Skala ja auch erst bei 50. Trotzdem passen 15 und für den Ausguss auch für mich nicht zusammen, wäre nach dieser Skala für mich 10 bis maximal 11.
Besserwissermodus aus.
Schöne Grüße
Armin
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Re: Alsace Riesling
[KI]
Bewertung nach Punkten
18-20 Punkte: Absolut herausragend, Spitzenqualität
16-17 Punkte: Ausgezeichnet, mit viel Charakter
14-15 Punkte: Gut bis sehr gut
12-13 Punkte: Einfach guter Wein, mittelmäßig
10-11 Punkte: Nett, für die breite Masse; schwach mit Mängeln
Unter 7 Punkte: Sehr schlecht
[/KI]
Bewertung nach Punkten
18-20 Punkte: Absolut herausragend, Spitzenqualität
16-17 Punkte: Ausgezeichnet, mit viel Charakter
14-15 Punkte: Gut bis sehr gut
12-13 Punkte: Einfach guter Wein, mittelmäßig
10-11 Punkte: Nett, für die breite Masse; schwach mit Mängeln
Unter 7 Punkte: Sehr schlecht
[/KI]
Viele Grüße
Erich
Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.
https://ec1962.wordpress.com/
Erich
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Re: Alsace Riesling
Das ist halt etwas das Problem von Ratings / Skalen, ein Stück weit sind die vielleicht objektivierbar, bleiben aber immer irgendwie subjektiv geprägt.Dominik Mueller hat geschrieben: ↑So 16. Nov 2025, 12:58Irgendwie bekomme ich deine Beschreibung und die von dir vergebenen Punkte nicht in Einklang. Das heißt doch, du hast ein Spektrum von 15 Punkten, um noch schlechtere Weine als diesen zu bewerten, aber nur 5 Punkte Spielraum nach oben, obwohl da laut deinen Worten noch viel Luft nach oben sein sollte.![]()
Ein wesentlicher Teil der Skala wird nie gebraucht, ich - in Anlehnung an andere 20-er-Skalen - gebe einem Wein 14 Punkte wenn er nicht trinkbar ist und offensichtlich fehlerhaft ist. Ob das dann 14, 12 oder 7 sind, ist irrelevant, schlecht ist schlecht und weit von einer Empfehlung weg.
Einen offensichtlichen Fehler hat der Elsässer Riesling nicht, aber er macht keinen Spass, für mich kein Vergleich zu anderen Rieslingen, insbesondere von der Mosel. Daher die 15 Punkte.
Die meisten Weine bewegen sich bei mir zwischen 16 und 19 Punkten. Aber da bin ich nicht alleine, wenn ich eine Skala nicht voll ausschöpfe. Wenn ein bekannter Kritiker einem Wein 87 Punkte gibt, klingt das zumindest für mich nach einem Wein, den ich nicht unbedingt verkosten oder gar kaufen muss, wenn ich tonnenweise Top-Weine mit 92-95 Punkten bekomme.
Gruss, Sascha
„Riesling geht immer“!
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Re: Alsace Riesling
Hier eine deutsche Version der 20-er-Skala von Jancis Robinson:
20 – Ausnahmewein
19 – Spitzenklasse
18 – besser als ausgezeichnet
17 – ausgezeichnet
16 – sticht aus der Masse heraus
15 – durchschnittlich
14 – dumpf und langweilig
13 – grenzwertig fehlerhaft oder unbalanciert
12 – fehlerhaft oder unbalanciert
15 löst bei mir keinen Wunsch aus, etwas zu verkosten.
20 – Ausnahmewein
19 – Spitzenklasse
18 – besser als ausgezeichnet
17 – ausgezeichnet
16 – sticht aus der Masse heraus
15 – durchschnittlich
14 – dumpf und langweilig
13 – grenzwertig fehlerhaft oder unbalanciert
12 – fehlerhaft oder unbalanciert
15 löst bei mir keinen Wunsch aus, etwas zu verkosten.
Gruss, Sascha
„Riesling geht immer“!
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Re: Alsace Riesling
Das "internationale" 20er-System basiert auf dem französischen Schulnotensystem (20 das beste), bei dem man über 12/20 kommen muss, um überhaupt zu bestehen.
Das "internationale" 100er-System basiert nicht auf Schulnoten, sondern auf dem nordamerikanischen (lies: US-)Bewertungssystem von Tests (sehr oft multiple choice, aber nicht nur), bei denen man eine Mindestzahl aller Punkte erreichen muss, um nicht durchzufallen. Typischerweise sind das 70%, aber diese Untergrenze kann je nach Klassenqualität, Studienniveau (undergraduate oder graduate bzw. Selbstverständnis der Universtät (Ivy League etc.) verschoben werden.
Die Schulnoten gehen von A bis F, wobei das beste Punkteergebnis ein A (oder A+) bekommt und das schlechteste, gerade noch nicht durchgefallene ein D. Mit einem F ist man durchgefallen (fail). Die Noten A bis D beziehen also ein bißchen den "mittleren Erreichungsgrad der Klasse" ein. Ursächlich ist das auch der Grund, weshalb es in Nordamerika so irre wichtig ist, von welcher Uni man das A+ hat. Eines von Harvard ist sehr viel mehr wert als eines von der University of Iowa Sioux City.
Der "Peer-Group"-Ansatz, den es im 20er-System nicht gibt, folgt also zwingend aus dem zweiteiligen 100er-System à la US-Publikationen.
Cheers,
Ollie
Das "internationale" 100er-System basiert nicht auf Schulnoten, sondern auf dem nordamerikanischen (lies: US-)Bewertungssystem von Tests (sehr oft multiple choice, aber nicht nur), bei denen man eine Mindestzahl aller Punkte erreichen muss, um nicht durchzufallen. Typischerweise sind das 70%, aber diese Untergrenze kann je nach Klassenqualität, Studienniveau (undergraduate oder graduate bzw. Selbstverständnis der Universtät (Ivy League etc.) verschoben werden.
Die Schulnoten gehen von A bis F, wobei das beste Punkteergebnis ein A (oder A+) bekommt und das schlechteste, gerade noch nicht durchgefallene ein D. Mit einem F ist man durchgefallen (fail). Die Noten A bis D beziehen also ein bißchen den "mittleren Erreichungsgrad der Klasse" ein. Ursächlich ist das auch der Grund, weshalb es in Nordamerika so irre wichtig ist, von welcher Uni man das A+ hat. Eines von Harvard ist sehr viel mehr wert als eines von der University of Iowa Sioux City.
Der "Peer-Group"-Ansatz, den es im 20er-System nicht gibt, folgt also zwingend aus dem zweiteiligen 100er-System à la US-Publikationen.
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Ollie
Yeah, well, you know, that’s just like, uh, your opinion, man.
Parfois, quand c'est trop minéral, on s'emmerde.
"Souvent, l'élégance, c'est le refuge des faibles." (Florence Cathiard)
Parfois, quand c'est trop minéral, on s'emmerde.
"Souvent, l'élégance, c'est le refuge des faibles." (Florence Cathiard)
Re: Alsace Riesling
Das mit dem Peer Group Ansatz ist zumindest in Harvard Geschichte. Da spielt sich heutzutage fast alles zwischen A+ und A- ab. So ungefähr wie die Sucklingskala beim Wein. 90 trinkbar, 93 sehr ordentlich, 95 der schmeckt richtig gut.Ollie hat geschrieben: ↑So 16. Nov 2025, 17:37 Das "internationale" 20er-System basiert auf dem französischen Schulnotensystem (20 das beste), bei dem man über 12/20 kommen muss, um überhaupt zu bestehen.
Das "internationale" 100er-System basiert nicht auf Schulnoten, sondern auf dem nordamerikanischen (lies: US-)Bewertungssystem von Tests (sehr oft multiple choice, aber nicht nur), bei denen man eine Mindestzahl aller Punkte erreichen muss, um nicht durchzufallen. Typischerweise sind das 70%, aber diese Untergrenze kann je nach Klassenqualität, Studienniveau (undergraduate oder graduate bzw. Selbstverständnis der Universtät (Ivy League etc.) verschoben werden.
Die Schulnoten gehen von A bis F, wobei das beste Punkteergebnis ein A (oder A+) bekommt und das schlechteste, gerade noch nicht durchgefallene ein D. Mit einem F ist man durchgefallen (fail). Die Noten A bis D beziehen also ein bißchen den "mittleren Erreichungsgrad der Klasse" ein. Ursächlich ist das auch der Grund, weshalb es in Nordamerika so irre wichtig ist, von welcher Uni man das A+ hat. Eines von Harvard ist sehr viel mehr wert als eines von der University of Iowa Sioux City.
Der "Peer-Group"-Ansatz, den es im 20er-System nicht gibt, folgt also zwingend aus dem zweiteiligen 100er-System à la US-Publikationen.
Cheers,
Ollie