Ich habe bei Martin Kössler einen interessanten Artikel zum Thema Chemie im Weinkeller gefunden.
https://www.weinhalle.de/themen/die-che ... eller.html
mit Verlinkung auf eine Datenbank, die alle gesetzlich erlaubten Zusatzstoffe (E-Nummern) erläutert.
https://food-detektiv.de/zusatzstoffe/? ... 6#ergebnis
MK stellt aus meiner Sicht die berechtigte Frage: Wer erklärt die Pflicht-Angaben der Zusatzstoffe den Weintrinkerinnen und Weintrinkern so, daß diese verstehen, warum sie angegeben werden? Und - noch viel wichtiger - wer erklärt ihnen, warum das Zeug zugesetzt wird bzw. zugesetzt werden muß?
Beste Grüße
Peter
Inhaltsangaben für Wein werden ab Ende 2023 obligatorisch
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Re: Inhaltsangaben für Wein werden ab Ende 2023 obligatorisch
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Re: Inhaltsangaben für Wein werden ab Ende 2023 obligatorisch
Und ich habe mal kurz recherchiert, wer noch so alles Cellulose in seine 24er gegeben hat. Auf die Schnelle fündig geworden bin ich beim Würzburger Bürgerspital, bei Carl Loewen, bei Alexander Laible und beim Schloss Johannisberg.
In einigen Fällen bin ich auch auf andere merkwürdige Zutaten gestoßen; beim Zehnthof-Luckert findet sich z.b. Milchsäure. Diese ist nun bestimmt nicht gesundheitsschädlich, aber mir stellt sich trotzdem die Frage, was sie als Dreingabe im Wein zu suchen hat (Ulli oder Erich wissen vielleicht eine Antwort darauf)?
Oft waren als Ingredienzien aber auch nur Trauben und Sulfite angegeben, so z.b. bei den meisten 24ern von Dönnhoff, Emrich-Schönleber, Breuer, Fürst, Wehrheim, Rebholz, Knipser, Rings etc. usf... - offenbar ist es doch möglich, alleine damit ganz ordentliche
Weine zu produzieren....
Herzliche Grüße
Bernd
In einigen Fällen bin ich auch auf andere merkwürdige Zutaten gestoßen; beim Zehnthof-Luckert findet sich z.b. Milchsäure. Diese ist nun bestimmt nicht gesundheitsschädlich, aber mir stellt sich trotzdem die Frage, was sie als Dreingabe im Wein zu suchen hat (Ulli oder Erich wissen vielleicht eine Antwort darauf)?
Oft waren als Ingredienzien aber auch nur Trauben und Sulfite angegeben, so z.b. bei den meisten 24ern von Dönnhoff, Emrich-Schönleber, Breuer, Fürst, Wehrheim, Rebholz, Knipser, Rings etc. usf... - offenbar ist es doch möglich, alleine damit ganz ordentliche


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Re: Inhaltsangaben für Wein werden ab Ende 2023 obligatorisch
Milchsäure hat den gleichen Einsatzzweck wie Äpfelsäure und Weinsäure und ist wie diese (zumindest via BSA) auch natürlich im Wein vorkommend. Sensorisch macht es wenig Unterschied, welche der drei man verwendet, allerdings ist sie im Unterschied zur Äpfelsäure nicht als Pulver sondern flüssig im Handel, was manchen bei der Dosierung lieber ist. Beide werden eher im Wein verwendet, Weinsäure eher im Most, sie führt zu zusätzlicher Weinsteininstabilität, weshalb sie im fertigen Wein unpraktischer ist.Bernd Schulz hat geschrieben: ↑Di 19. Aug 2025, 22:37 In einigen Fällen bin ich auch auf andere merkwürdige Zutaten gestoßen; beim Zehnthof-Luckert findet sich z.b. Milchsäure. Diese ist nun bestimmt nicht gesundheitsschädlich, aber mir stellt sich trotzdem die Frage, was sie als Dreingabe im Wein zu suchen hat (Ulli oder Erich wissen vielleicht eine Antwort darauf)?
Säuerung generell dient durch die pH-Wert-Absenkung der mikrobiologischen Sicherheit einerseits (niedrigere pH-Werte begünstigen echte Weinhefen gegenüber unerwünschten Mikroorganismen und verbessert die Wirkung von SO2 gegen Mikroorganismen generell) und andererseits natürlich auch der sensorischen Harmonie im Wein. So wie die Aufbesserung zur Alkoholerhöhung durch den Klimawandel und immer frühere Ernten (=reifere Trauben) weniger wichtig wird, steigt die Bedeutung der Säurezugabe durch die wärmeren Sommer und Herbst (=raschere Säureabnahme in den reifenden Trauben) in den letzten Jahren. Durch frühere Ernte kann man manches davon abfangen, im Interesse aromatischen Reife der Trauben aber nicht alles.
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Re: Inhaltsangaben für Wein werden ab Ende 2023 obligatorisch
Was willst du denn wissen, Peter? Wenn ich es zeitlich schaffe, versuche ich es gerne.niers_runner hat geschrieben: ↑Di 19. Aug 2025, 21:22 MK stellt aus meiner Sicht die berechtigte Frage: Wer erklärt die Pflicht-Angaben der Zusatzstoffe den Weintrinkerinnen und Weintrinkern so, daß diese verstehen, warum sie angegeben werden? Und - noch viel wichtiger - wer erklärt ihnen, warum das Zeug zugesetzt wird bzw. zugesetzt werden muß?
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Re: Inhaltsangaben für Wein werden ab Ende 2023 obligatorisch
...dazu vielleicht auch hilfreich ein Artikel von Christoph Raffelt, zwar aus 2016, dürfte aber nur wenig bis gar nicht an Aktualität eingebüßt haben:
https://www.originalverkorkt.de/2016/11 ... uch-nicht/
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Viele Grüße
Erich
Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
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Re: Inhaltsangaben für Wein werden ab Ende 2023 obligatorisch
Ich habe das mal versucht, bin allerdings auch kein Önologe (Link war auch schon mal irgendwo im Thread) : https://wegezumwein.de/angaben-zu-naehr ... erokratie/niers_runner hat geschrieben: ↑Di 19. Aug 2025, 21:22 MK stellt aus meiner Sicht die berechtigte Frage: Wer erklärt die Pflicht-Angaben der Zusatzstoffe den Weintrinkerinnen und Weintrinkern so, daß diese verstehen, warum sie angegeben werden? Und - noch viel wichtiger - wer erklärt ihnen, warum das Zeug zugesetzt wird bzw. zugesetzt werden muß?
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Re: Inhaltsangaben für Wein werden ab Ende 2023 obligatorisch
Interessanter und sehr praxisnaher Artikel, vielen Dank fürs Teilen!Kleiner_Pirat hat geschrieben: ↑Mi 20. Aug 2025, 08:26Ich habe das mal versucht, bin allerdings auch kein Önologe (Link war auch schon mal irgendwo im Thread) : https://wegezumwein.de/angaben-zu-naehr ... erokratie/niers_runner hat geschrieben: ↑Di 19. Aug 2025, 21:22 MK stellt aus meiner Sicht die berechtigte Frage: Wer erklärt die Pflicht-Angaben der Zusatzstoffe den Weintrinkerinnen und Weintrinkern so, daß diese verstehen, warum sie angegeben werden? Und - noch viel wichtiger - wer erklärt ihnen, warum das Zeug zugesetzt wird bzw. zugesetzt werden muß?
Viele Grüße,
Max
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Re: Inhaltsangaben für Wein werden ab Ende 2023 obligatorisch
Mittlerweile habe ich mit mehreren Winzern gesprochen und erfahren, dass eigentlich alle Winzer, die exportieren CMC einsetzen.
Gesundheitlich unbedenklich bestätigt auch Geisenheim. Des Weiteren wurde berichtet, dass es quasi keinen Joghurt, Quark, Eis oder Ähnliches gibt, das ohne den Zusatz auskommt, auch bei der Wurstbereitung ist es Standard. Der Zusatzstoff wird sicher auch nicht von jedem Winzer deklariert. Ich sehe das Thema sehr entspannt. Aber das mag jeder für sich selber entscheiden.
Beste Grüße
Peter
Gesundheitlich unbedenklich bestätigt auch Geisenheim. Des Weiteren wurde berichtet, dass es quasi keinen Joghurt, Quark, Eis oder Ähnliches gibt, das ohne den Zusatz auskommt, auch bei der Wurstbereitung ist es Standard. Der Zusatzstoff wird sicher auch nicht von jedem Winzer deklariert. Ich sehe das Thema sehr entspannt. Aber das mag jeder für sich selber entscheiden.
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Re: Inhaltsangaben für Wein werden ab Ende 2023 obligatorisch
Also bei Joghurt und Quark (in Ö "Topfen") stimmt das ganz sicher nicht, habe gerade im Kühlschrank nachgesehen.niers_runner hat geschrieben: ↑Mi 20. Aug 2025, 11:49 Des Weiteren wurde berichtet, dass es quasi keinen Joghurt, Quark, Eis oder Ähnliches gibt, das ohne den Zusatz auskommt, auch bei der Wurstbereitung ist es Standard

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Gerald
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Re: Inhaltsangaben für Wein werden ab Ende 2023 obligatorisch
Aus dieser Behauptung würde resultieren, dass Winzer wie Haag, Dönnhoff, Emrich-Schönleber, Breuer, Fürst etc. usf. nicht legal handeln. Insofern glaube ich das erst mal nicht.niers_runner hat geschrieben: ↑Mi 20. Aug 2025, 11:49 Mittlerweile habe ich mit mehreren Winzern gesprochen und erfahren, dass eigentlich alle Winzer, die exportieren CMC einsetzen.
Herzliche
Er muss aber deklariert werden.niers_runner hat geschrieben: ↑Mi 20. Aug 2025, 11:49 Der Zusatzstoff wird sicher auch nicht von jedem Winzer deklariert.
Herzliche Grüße
Bernd