Bordeaux 2024

Medoc und seine Appellationen, Bourg und Umgebung, Fronsac, Pomerol, Saint Emilion und Umgebung, Entre Deux Mers, Graves und Pessac-Leognan, Sauternes und Co.
Kle
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Re: Bordeaux 2024

Beitrag von Kle »

... nicht ganz irrational.
Rotundweiss hat geschrieben: Do 12. Jun 2025, 10:30 Ich weiß aus eigener Erfahrung, warum man der Subskription dennoch erliegen kann: Es ist meist der Herdentrieb, eingehend mit künstlicher Verknappung sowie das "haben wollen", wofür meist die männliche Spezie sehr empfänglich ist. Das Risiko jedenfalls, dass ich bei der Arrivage nicht das bekomme, was ich haben möchte, sehe ich als deutlich geringer an, als das Risiko, dass der Wein mir nicht schmeckt oder gar erst gar nicht geliefert wird.

Jm2C

Beste Grüße,
Georg
Stimmt. Doch wenn das Herdentier mit ein bisschen Grips ausgestattet ist, rennt es nicht unbedingt mit den anderen ins offensichtliche Unglück. Wobei: Die Herde denkt ja gerade um und viele hier sorgen mit ihren Argumentationen für einen Trieb weg von der Sub. Ich überlasse das Denken also wieder anderen, ähnlich wie mich vor Jahren Geschichten von Sub-Schnäppchen beeinflussten, wird nun die relative Sinnlosigkeit der Vorab-Käufe vor Augen geführt. So kann auch die romantische Spannung nicht helfen,einen noch nicht verfügbaren Wein bereits in den letzten Monaten seiner Gestellung zu besitzen, einer Art Geburt beizuwohnen. Tatsächlich überzeugt mich die Herde.

Gruß, Kle
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kristof
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Re: Bordeaux 2024

Beitrag von kristof »

Ich wiederum komme gegen den Wunsch, „mitzusubsen“, auch in diesem Jahr nicht an. Allerdings, das sag ich mir dann immer zur inneren Erbauung, sind es ja jedesmal recht wenig Flaschen, 18 Eintel in diesem Jahr.

Und was braucht das Herdentier? Einen Leithammel!

Der ist bei mir - wieder mal - Adrian van Velsen, weil seine Notizen meine Präferenzen stets recht gut abgebildet haben.
Viele Grüße,

Christoph
Zaccetti
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Re: Bordeaux 2024

Beitrag von Zaccetti »

Kle hat geschrieben: Do 12. Jun 2025, 21:35 ähnlich wie mich vor Jahren Geschichten von Sub-Schnäppchen beeinflussten, wird nun die relative Sinnlosigkeit der Vorab-Käufe vor Augen geführt.
Sehr sehr treffend
Rotundweiss
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Re: Bordeaux 2024

Beitrag von Rotundweiss »

Kle hat geschrieben: Do 12. Jun 2025, 21:35 ähnlich wie mich vor Jahren Geschichten von Sub-Schnäppchen beeinflussten, wird nun die relative Sinnlosigkeit der Vorab-Käufe vor Augen geführt.
ich bin verwirrt, heißt das etwas du hattest auf die Schnäppchen verzichtet und deckst dich anstatt dessen lieber mit 24ern ein ? 😲 (Nicht ganz ernst gemeint)
Kle
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Re: Bordeaux 2024

Beitrag von Kle »

auf gar keinen Fall. Damals lag die Herde richtig und hat mir - obwohl ich es nur sehr oberflächlich verfolgte – schon das eine oder andere Schnäppchen eingebracht. Mir fällt ein, dass ich doch eine recht rationale Sub-Aktion kenne von einem Burgunder-Händler in meiner Nähe, der vergleichsweise gute Preise hat und davon bis knapp 15 % Sub-Abschlag gewährt für Flaschen, die spätestens einige Monate später abgeholt werden können. Die Weine sind trotzdem teuer und oft fragte ich mich, wie rational der Kauf angesichts zahlloser Alternativen ist. Ich liebäugle z. B. mit seinem 6er Savoyen-Probierpaket und könnte mir dazu noch ein Mittagessen leisten, bis ich auf den Preis für eine Flasche Figeac 2024 komme.
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maha
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Re: Bordeaux 2024

Beitrag von maha »

Ich bin bei der ganzen Diskussion immer noch etwas überrascht wie man bei Weinpreisen von 80-100 EUR ++ noch von Schnäppchen sprechen kann. Egal ob Sub oder Arrivage Kauf. Und das meine ich gar nicht despektierlich

Gruß Marko
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Kle
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Re: Bordeaux 2024

Beitrag von Kle »

naja, das ist relativ zur Angebotssituation und nicht als Bewertung an sich gemeint. Schwer aber, sich Preise anders zu denken. Der Begriff passt allerdings nur für die, die begehren. Ein Pfund Kaffee für sechs Euro löst heute bei Koffeinsüchtigen auch eher einen Schnapp-Reflex aus als noch vor einiger Zeit
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Re: Bordeaux 2024

Beitrag von pessac-léognan »

maha hat geschrieben: Sa 14. Jun 2025, 12:57 Ich bin bei der ganzen Diskussion immer noch etwas überrascht wie man bei Weinpreisen von 80-100 EUR ++ noch von Schnäppchen sprechen kann.
Gruß Marko
Da sollte man jetzt doch nicht verallgemeinern, Marko. Ich bin überhaupt kein Verfechter der SUB 2024 (es blieb und bleibt bei einer Kiste LCHB).
Zwei Dinge möchte ich jedoch anmerken:
(1) Es gibt auch und gerade in Bdx zahlreiche Weine, bei denen auch sehr gute Jahrgänge deutlich unter 50€ die Flasche zu haben sind und waren, z.T. um die oder wenig über 20€.
(2) "Schnäppchen" ist ja meistens in Relation (zu anderen Jahrgängen, anderen Weinen ungefähr derselben Qualität oder desselben Renommees) gemeint. So kann man schon zu Recht beim Figeac 2024 (im Vergleich etwa mit 2022, wo man im ersten Jahr als 1er GCC A meinte so richtig zulangen zu können: nach meiner Erinnerung ~ 350€) zu einem Drittel des Preises (bei im Verhältnis zu vergleichbaren Weinen hohen Noten der meisten Profiverkoster) von einem "Schnäppchen" sprechen, auch wenn mich persönlich diese "Schnäppchen"-Preise (gerade bei höher preisigen Weinen) i.U. zu 2019 überhaupt nicht zu einem Kauf animieren konnten (was zugegebenermaßen nicht nur mit den Weinen an sich, sondern auch mit meinem Alter und dem Kellerbestand zu tun hat, den ich kritisch im Auge behalten muss angesichts der Tatsache, dass ich beim 23er noch ein letztes (?) Mal schwach wurde und dessen Abfüllungen in weniger als einem Jahr Dichtestress in den Keller zu bringen drohen...).
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maha
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Re: Bordeaux 2024

Beitrag von maha »

Klar, ist alles ne Frage der Definition. Ich sehe Schnäppchen halt nicht im Verhältnis. Da weicht meine Definition ab (was aber gar nicht so schlimm ist ;)). Ich würde einen Wein für 140 niemals als Schnäppchen definieren, auch wenn der Jahrgang vorher 2000 Euro gekostet hätte.
Aber vielleicht macht das auch den Erfolg von Bordeaux in den letzten Jahren aus.
Wer ohne Sünde ist, der werde die erste Magnum. Ich hab ja bis vor ein paar Jahren auch das nicht ganz so günstige Zeug gesubst. Aber für mich stimmt die Relation von Preis und Leistung bei den größeren Gewachsen im Bordelais schon länger nicht mehr.
Gesten hatte ich Le Reysse 12 für deutlich unter 20 EUR im Glas und war restlos zufrieden :). DAS nenne ich Schnäppchen :lol:
Zuletzt geändert von maha am Sa 14. Jun 2025, 14:49, insgesamt 1-mal geändert.
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Jochen R.
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Re: Bordeaux 2024

Beitrag von Jochen R. »

pessac-léognan hat geschrieben: Sa 14. Jun 2025, 13:26 ...
(2) "Schnäppchen" ist ja meistens in Relation (zu anderen Jahrgängen, anderen Weinen ungefähr derselben Qualität oder desselben Renommees) gemeint. So kann man schon zu Recht beim Figeac 2024 (im Vergleich etwa mit 2022, wo man im ersten Jahr als 1er GCC A meinte so richtig zulangen zu können: nach meiner Erinnerung ~ 350€) zu einem Drittel des Preises (bei im Verhältnis zu vergleichbaren Weinen hohen Noten der meisten Profiverkoster) von einem "Schnäppchen" sprechen, ...
Ich kann mich noch gut an einen St. Emilion + Umgebung Urlaub mit eigentlich wenig Wein-affinen Kollegen erinnern. Das war vor ca. 11 Jahren. Bei einem Besuch auf Chateau Figeac wurde damals u. a. der 2011er ausgeschenkt. Nach einem Probeschluck und die Antwort auf die Frage was kostet das denn? konnte man beim einen oder anderen das Entsetzen im Gesicht ablesen :mrgreen: Dieses "Erlebnis" blieb in Erinnerung, auch heute spricht (und lacht) man noch darüber.
Sorry für diese Anekdote - wollte eigentlich nur anmerken, dass ich Marko´s Einwurf schon ganz gut nachvollziehen kann.

Viele Grüße,
Jochen
"Viele haben eine Meinung, aber keine Ahnung." (Franz Müntefering)
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