Am Samstag Abden und Sonntag Mittag im Glas....
Château Pédesclaux 2015
5ème GGC Pauillac
52% CS / 42% Merlot / 6% PV
Naturkork
direkt nach dem öffnen ins Glas
Nase: dezent fast schon schwach und undiffernziert rotfruchtig
Mund: frischer Antritt, schöne Frucht Brombeere und rote Johannisbeere dezent im Hintergrund nicht ganze reife Süßkirsche
Abgang: sehr vom Holz geprägt
Sehr vielversprechend, mit etwas Luft tritt die Frucht zurück und er bekommt eine schön Würze hinzu, das Holz verliert seine Dominanz und der mittellange Abgang gewinnt an Kompelxität. Ein schöner Begleiter zu Käse und Gespräch…
Tag zwei – zur Pizza OK, aber wo ist die Frucht? Dünn und grünholzig von Johannisbeere und unreifer Kirsche ist nur noch die Säure geblieben auch der Abgang ist grün und traubenkernbitter.
91-89-/100 P - Nachkauf 0/3
Nach dem öffnen schnell trinken, dann macht er Freude.
Gruß Armin
Bordeaux 2015
Re: Bordeaux 2015
als erstes Wunder verwandelte Jesus Wasser in Wein - na das nenne ich mal einen lebensfrohen Gott
Re: Bordeaux 2015
Letzten Freitag die angekündigte 2015 Verkostung in einem Linzer Restaurant mit 13 Weinfreunden, Weine alle aus meinem Keller, die meisten seit Sub/ Arrivage gelagert.
Vorab beim Öffnen zu Hause, am Morgen ein schwerer Verdachtsfall - der Beausejour Duffau (Oxi Noten, Liebstöckl). Flasche trotzdem verblindet und mitgenommen jedoch mit einer Konterflasche (ungeöffnet als backup).
Nachdem ich als "Gastgeber" auch den Ausschank weitgehend übernahm nur recht dürftige eigene Notizen, daher eher aus der Erinnerung und gemischt mit dem Gruppenurteil pro Wein.
Zum Start der Triumvirat Grande Cuvee aus ebenfalls 2015 von Raumland, sehr schön - noch jugendlichst / sehr frisch und auf dem Niveau ähnlich bepreister Champagner.
Zur Vorspeise (Gusental Saibling mit Rhabarber, Zitronenverbene & Sauerrahm) parallel aus Sizilien 2020 Tenuta delle Terra Nere, Etna Bianco Calderara Sottana sowie der 2.Wein der Domaine de Chevalier, Esprit de Chevalier blanc 2021. Beide sehr fein, der Etna noch stärker auf der mineralischen Seite, der Pessac L. Weisse doch deutlich Sauv.B. - fruchtgeprägt und beide mit noch schönem weiteren Potenzial.
Dann gings mit der Hauptspeise (2erlei vom Rind & Kalb mit Trüffel-Püree und Rosmarinjus) mit den Roten los (alle blind):
D´Issan, nominell (preislich) der Einstieg ins Geschehen, wie erwartet konnte der sehr gut gefallen, nicht umsonst gerade in diesem Jahr mit hohen Bewertungen. Landete zwar im hinteren Drittel, aber keinesfalls abgeschlagen (fantastisches PGV).
Pirat - der Comondor (Merlot mit BF) von John Nittnaus, Gols. Auch er wußte zu bestehen und das weitere Reifepotenzial ist hier absolut noch gegeben, 10 Jahre mindestens. Auch die Komplexität war beachtlich (kein überpowerter Holzwein) und die Struktur - Länge auch auf Augenhöhe mit den Bordeaux Kollegen. Als Nicht-Bordo wurde er aber schon erkannt, gab auch Vermutungen die Richtung Italien/ Toskana gingen.
Trottevieille - sehr interessant mit seinem höheren CF Anteil, kannten nur wenige am Tisch und auch er sehr bemerkenswert. Guter Körper, Würze - schöne Struktur.
Weiter mit Haut Bailly - den ich als sehr klassisch, auch noch relativ tanninig in Erinnerung habe. Die Feinheit ist wohl nur ein Frage der Zeit. Grundsätzlich großer Wein mit allen Anlagen aber einer der noch am längsten brauchen wird zur vollen Entfaltung.
Parallel dann der Smith HL, völlig (!) anders, eigentlich unerwartet - wirkte sehr frisch, fast noch fruchtig, hat etwas polarisiert (auf hohem Niveau, ich hatte den aus eine Halbflasche anders - noch besser in Erinnerung). Hat aber letztlich gewonnen da er die meisten Erstplatz- Nennungen erhielt! Ich hatte ihn eher hinter dem HB (und anderen) an diesem Abend.
Rauzan Segla - ganz fantastisch, vereint die Margaux Eleganz sehr schön mit ordentlich Struktur (da steht er einfach klar über dem d´Issan) - auch hier noch Riesenentwicklungspotenzial, belegte gesamt den 3. Platz.
Leoville Poyferre - sehr dicht (erwartungsgemäß), aber durchaus antrinkbar, wurde blind als Pauillac / P. Baron vermutet. Chateau typisch im besten Sinne (wenn man eben das mag wie ich und dem eher kantigeren Barton vorzieht, Barton hatten wir aber nicht dabei).
Dann Clinet - super fein, Pomerol - Merlot Eleganz vom Feinsten; schöne Tiefe - fast kühle Nase, gute Länge auf Feinheit (irgendwie der Kontrapunkt zum Leo P.).
Und dann die für mich 3 Besten des Abends hintereinander:
Canon, ohne Worte, der ist ohnehin mehrfach 100 P. Legende, ich hatte ihn "nur" an 3. Stelle aber das lag da vorne super knapp beisammen, in der Gruppe der 2. Platz, aber mit den meisten Top3 Platzierungen, der SHL hatte einfach nach der olympischen Zählweise eine Erstnennung mehr.
Dann der Eingangs erwähnte Beausejour DHL; die Erstflasche definitiv hinüber /siehe auch cellartracker, da berichten einige zuletzt von ähnlichen Erfahrungen !
. 2. Flasche (zum Glück, puh ...) fantastisch. Für mich 2. des Abends und knapp vor Canon. Dicht, frisch und beginnende große Komplexität - weit weg von den anstrengenden (überextrahierten) 11 & 12 aus selbigem Haus. Wer hier hat - nicht zuletzt wegen der Flaschenvarianzen (offensichtlich) - einfach mal einen riskieren.
Pichon Baron - für mich in 2015 eigentlich überraschend - mein WOTN, richtig großartig und Pauillac typisch, der warme Jahrgang mit den abgeschmolzenen Tanninen macht ihn bereits sehr verführerisch (ja!). Dass 2015 im nördlichen Medoc etwas schwieriger war (mehr Regen vor der Lese) kann der Wein zumindest einmal widerlegen. Gruppen 5.er am Ende.
Pontet Canet - Gruppen 6., auch ich hatte ihn im Mittelfeld, sehr schön, auch hier bereits gute Trinkbarkeit, er ist irgendwie anders aber gefällt sehr (bin aber auch nicht der uneingeschränkt größte PC- Fan, der passte an dem Abend).
Zuletzt - und einfach nicht "mein" Wein(-gut) - der von R. Gabriel 2x mit 20 Punkten bedachte Pape Clement. Für mich ist er einfach zu gemacht, die Frucht überbetont mit sehr viel Saft&Kraft. Klar, kann und wird sich weiter verfeinern. Der Gruppe hat er deutlich besser gefallen - 4. Platz. (komisch aber wahr für mich - die Stilistik erinnert mich mit der herausgearbeiteten Frucht- Säure in Verbindung mit full-power immer wieder an die Silvia Heinrich Top-BFs).
Dann als würdigen Abschluss aus der Magnum noch von Ökonomierat Rebholz ein 2016 GG Riesling Im Sonnenschein, schien nahezu zu verdampfen, der ideale Nachgangswein (relativ milde Säure, trotz Magnum eigentlich schon recht entwickelt).
Insgesamt Top - Probe, kein Wein abgefallen und als Resümee - 2015er machen bereits jetzt sehr viel Trinkspass. Nachdem es im Keller noch viele andere 15er gibt (wäre einfach an einem Abend zu viel gewesen ...) a la Comtesse, Ducru, LCHB, Clos Fourtet und anderes Zeugs ist ein Teil 2 im Herbst gut möglich.
LG
Manfred
Vorab beim Öffnen zu Hause, am Morgen ein schwerer Verdachtsfall - der Beausejour Duffau (Oxi Noten, Liebstöckl). Flasche trotzdem verblindet und mitgenommen jedoch mit einer Konterflasche (ungeöffnet als backup).
Nachdem ich als "Gastgeber" auch den Ausschank weitgehend übernahm nur recht dürftige eigene Notizen, daher eher aus der Erinnerung und gemischt mit dem Gruppenurteil pro Wein.
Zum Start der Triumvirat Grande Cuvee aus ebenfalls 2015 von Raumland, sehr schön - noch jugendlichst / sehr frisch und auf dem Niveau ähnlich bepreister Champagner.
Zur Vorspeise (Gusental Saibling mit Rhabarber, Zitronenverbene & Sauerrahm) parallel aus Sizilien 2020 Tenuta delle Terra Nere, Etna Bianco Calderara Sottana sowie der 2.Wein der Domaine de Chevalier, Esprit de Chevalier blanc 2021. Beide sehr fein, der Etna noch stärker auf der mineralischen Seite, der Pessac L. Weisse doch deutlich Sauv.B. - fruchtgeprägt und beide mit noch schönem weiteren Potenzial.
Dann gings mit der Hauptspeise (2erlei vom Rind & Kalb mit Trüffel-Püree und Rosmarinjus) mit den Roten los (alle blind):
D´Issan, nominell (preislich) der Einstieg ins Geschehen, wie erwartet konnte der sehr gut gefallen, nicht umsonst gerade in diesem Jahr mit hohen Bewertungen. Landete zwar im hinteren Drittel, aber keinesfalls abgeschlagen (fantastisches PGV).
Pirat - der Comondor (Merlot mit BF) von John Nittnaus, Gols. Auch er wußte zu bestehen und das weitere Reifepotenzial ist hier absolut noch gegeben, 10 Jahre mindestens. Auch die Komplexität war beachtlich (kein überpowerter Holzwein) und die Struktur - Länge auch auf Augenhöhe mit den Bordeaux Kollegen. Als Nicht-Bordo wurde er aber schon erkannt, gab auch Vermutungen die Richtung Italien/ Toskana gingen.
Trottevieille - sehr interessant mit seinem höheren CF Anteil, kannten nur wenige am Tisch und auch er sehr bemerkenswert. Guter Körper, Würze - schöne Struktur.
Weiter mit Haut Bailly - den ich als sehr klassisch, auch noch relativ tanninig in Erinnerung habe. Die Feinheit ist wohl nur ein Frage der Zeit. Grundsätzlich großer Wein mit allen Anlagen aber einer der noch am längsten brauchen wird zur vollen Entfaltung.
Parallel dann der Smith HL, völlig (!) anders, eigentlich unerwartet - wirkte sehr frisch, fast noch fruchtig, hat etwas polarisiert (auf hohem Niveau, ich hatte den aus eine Halbflasche anders - noch besser in Erinnerung). Hat aber letztlich gewonnen da er die meisten Erstplatz- Nennungen erhielt! Ich hatte ihn eher hinter dem HB (und anderen) an diesem Abend.
Rauzan Segla - ganz fantastisch, vereint die Margaux Eleganz sehr schön mit ordentlich Struktur (da steht er einfach klar über dem d´Issan) - auch hier noch Riesenentwicklungspotenzial, belegte gesamt den 3. Platz.
Leoville Poyferre - sehr dicht (erwartungsgemäß), aber durchaus antrinkbar, wurde blind als Pauillac / P. Baron vermutet. Chateau typisch im besten Sinne (wenn man eben das mag wie ich und dem eher kantigeren Barton vorzieht, Barton hatten wir aber nicht dabei).
Dann Clinet - super fein, Pomerol - Merlot Eleganz vom Feinsten; schöne Tiefe - fast kühle Nase, gute Länge auf Feinheit (irgendwie der Kontrapunkt zum Leo P.).
Und dann die für mich 3 Besten des Abends hintereinander:
Canon, ohne Worte, der ist ohnehin mehrfach 100 P. Legende, ich hatte ihn "nur" an 3. Stelle aber das lag da vorne super knapp beisammen, in der Gruppe der 2. Platz, aber mit den meisten Top3 Platzierungen, der SHL hatte einfach nach der olympischen Zählweise eine Erstnennung mehr.
Dann der Eingangs erwähnte Beausejour DHL; die Erstflasche definitiv hinüber /siehe auch cellartracker, da berichten einige zuletzt von ähnlichen Erfahrungen !

Pichon Baron - für mich in 2015 eigentlich überraschend - mein WOTN, richtig großartig und Pauillac typisch, der warme Jahrgang mit den abgeschmolzenen Tanninen macht ihn bereits sehr verführerisch (ja!). Dass 2015 im nördlichen Medoc etwas schwieriger war (mehr Regen vor der Lese) kann der Wein zumindest einmal widerlegen. Gruppen 5.er am Ende.
Pontet Canet - Gruppen 6., auch ich hatte ihn im Mittelfeld, sehr schön, auch hier bereits gute Trinkbarkeit, er ist irgendwie anders aber gefällt sehr (bin aber auch nicht der uneingeschränkt größte PC- Fan, der passte an dem Abend).
Zuletzt - und einfach nicht "mein" Wein(-gut) - der von R. Gabriel 2x mit 20 Punkten bedachte Pape Clement. Für mich ist er einfach zu gemacht, die Frucht überbetont mit sehr viel Saft&Kraft. Klar, kann und wird sich weiter verfeinern. Der Gruppe hat er deutlich besser gefallen - 4. Platz. (komisch aber wahr für mich - die Stilistik erinnert mich mit der herausgearbeiteten Frucht- Säure in Verbindung mit full-power immer wieder an die Silvia Heinrich Top-BFs).
Dann als würdigen Abschluss aus der Magnum noch von Ökonomierat Rebholz ein 2016 GG Riesling Im Sonnenschein, schien nahezu zu verdampfen, der ideale Nachgangswein (relativ milde Säure, trotz Magnum eigentlich schon recht entwickelt).
Insgesamt Top - Probe, kein Wein abgefallen und als Resümee - 2015er machen bereits jetzt sehr viel Trinkspass. Nachdem es im Keller noch viele andere 15er gibt (wäre einfach an einem Abend zu viel gewesen ...) a la Comtesse, Ducru, LCHB, Clos Fourtet und anderes Zeugs ist ein Teil 2 im Herbst gut möglich.
LG
Manfred
Zuletzt geändert von Alba am Mo 19. Mai 2025, 20:31, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Bordeaux 2015
Vielen Dank, Manfred, für deine Notizen!
Ich hatte bisher so meine Probleme mit den 2015ern, werde aber aufgrund deines Berichts wohl in Kürze wieder etwas öffnen.
Über deine Eindrücke bzgl. Pichon Baron bin ich auch verwundert und dankbar dafür! Ich dachte eigentlich, das wäre kein Pauillac-Jahrgang
. Eher Margaux....aber PB liefert halt eigentlich fast immer ab - man lässt es sich ja auch bezahlen...einer meiner Lieblingsweine!
Ich hatte bisher so meine Probleme mit den 2015ern, werde aber aufgrund deines Berichts wohl in Kürze wieder etwas öffnen.
Über deine Eindrücke bzgl. Pichon Baron bin ich auch verwundert und dankbar dafür! Ich dachte eigentlich, das wäre kein Pauillac-Jahrgang

Schöne Grüße, Markus
Re: Bordeaux 2015
Hallo Manfred,
auch von mir vielen Dank. Da werde ich jetzt wohl den einen oder anderen 15er antesten.
Wie hast du die Weine für die Verkostung vorbereitet? Karaffiert, oder nur Korken raus und Probeschluck?
Gruß
Ulli
auch von mir vielen Dank. Da werde ich jetzt wohl den einen oder anderen 15er antesten.
Wie hast du die Weine für die Verkostung vorbereitet? Karaffiert, oder nur Korken raus und Probeschluck?
Gruß
Ulli
Re: Bordeaux 2015
Hallo Ulli,
Vormittag Korken raus - nur geschnüffelt, nix Probeschluck

Den SHL hätte ich gerne noch länger verfolgt bzw. nachverkostet, aber der hatte ein paar Freunden so gut gefallen - da war ich zu spät. Blieb übrigens so gut wie nix übrig, 14 Leute - 16 Eintel und 1 Magnum - sauber, sauber denke ich gerade mal

@ Markus, ich hatte mit den 15ern eigentlich von Anfang an keine Probleme (gut sooo viele waren es nicht aber doch immer wieder mal), bei den wenigsten richtigen Verschluss festgestellt (oder Glück gehabt), im Gegensatz zu 14 und 16 beispielsweise.
LG
Manfred
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- Registriert: Fr 11. Jan 2019, 10:57
Re: Bordeaux 2015
Danke auch von meiner Seite für die ermutigenden VKN zu den 15ern, Manfred!
Was den RS betrifft, bin ich ganz bei dir (vgl. meine VKN vom 22.02.25). Ich halte den Wein bereits jetzt für hochklassig und habe ihm entsprechend 95 Punkte vergeben, mit Potenzial nach oben. Ich bin zuversichtlich, dass da in 5 Jahren die Post abgeht, und halte die gelegentlich geäußerten Zweifel an der Langlebigkeit trotz 14.5% ABV für übertrieben. Ich habe entsprechend nachgekauft und werde den Wein so etwa im 2-Jahresrhythmus verfolgen. Auch eine 2015 Margaux-Vergleichsprobe wäre wohl spannend. Brane C hat momentan sogar (m.E.) die Nase leicht vorn, Giscours (noch nicht im Glas) und Cantenac B (vor einem guten Jahr bereits gut genießbar) erhoffe ich mir nicht weit dahinter.
Gruß
Jean
Re: Bordeaux 2015
Hallo Jean,pessac-léognan hat geschrieben: ↑Mo 19. Mai 2025, 19:33.
…Ich bin zuversichtlich, dass da in 5 Jahren die Post abgeht, und halte die gelegentlich geäußerten Zweifel an der Langlebigkeit trotz 14.5% ABV für übertrieben. Ich habe entsprechend nachgekauft und werde den Wein so etwa im 2-Jahresrhythmus verfolgen. Auch eine 2015 Margaux-Vergleichsprobe wäre wohl spannend….
Gruß
Jean
Noch nie vernommen dass es zB zu RS 2015 Zweifel an der Langlebigkeit geben soll, meiner bescheidenen Meinung nach völliger Blödsinn, sorry (Ergänzung – natürlich nicht persönlich gemeint

Und auch das ewige Säure / ph Wert Thema halte ich bezüglich Langlebigkeit als nur zum Teil zutreffend – klar frischer bleiben die „Sauren“ (somit oft kühleren Jahrgänge) das ist aber deswegen auch noch lange kein Fixbaustein für eine schöne lange und harmonische Alterung. Glücklicherweise ist Wein da einfach etwas komplexer gestrickt als die Summe einzelner Bauteile – zurück zum RS 15, völlige Entwarnung

LG
Manfred
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Re: Bordeaux 2015
Das denke ich auch, Manfred! Aus meiner Sicht zeigt zB der Jahrgang 2003, dass Eigenschaften, die Kurzlebigkeit indizieren könnten, nicht automatisch auch dazu führen müssen. Dieser Jahrgang ist nach über 20 Jahren aus meiner Sicht (natürlich alles Geschmacksache!) derzeit zumeist wunderbar zu trinken (außer jene, die es leicht übertrieben haben). Was wurde diesem Jahrgang einst nicht alles unterstellt!? Time will tell, auch beim 2015er! Mich freut es, dass es sich deinem Bericht zufolge schon jetzt lohnt, die eine oder andere Flasche zu öffnen. Das werde ich zB mit dem Rauzan-Ségla jetzt bald auch machen
Ich hatte da, so wie Jean, auch meine Bedenken, denn meine letzte 2015er-Erfahrung hat mich etwas abgeschreckt: ein Cantenac Brown 2015 war da gegenüber einem Reihburg von Kopfensteiner 2015 viel weiter fortgeschritten, fast schon ein Hauch Liebstöckel. Könnte aber natürlich auch eine fehlerhafte Flasche gewesen sein...

Schöne Grüße, Markus
Re: Bordeaux 2015
Den Pape Clement hatte ich im Februar probiert. Sehr viel Depot. Den Wein hatte ich karaffiert. Probeschluck: etwas würzig und Zedernholz im Geruch, am Gaumen viel weiches Tannin, mittlerer Körper, gute Länge nach schwarzen Beeren. Zwei Tage später war der Wein im Geruch relativ schwach aber am Gaumen massiver Beerenkorb, Tannine sehr weich, sehr langer Nachgeschmack nach Beeren.Alba hat geschrieben: ↑Mo 19. Mai 2025, 14:04 ...
Zuletzt - und einfach nicht "mein" Wein(-gut) - der von R. Gabriel 2x mit 20 Punkten bedachte Pape Clement. Für mich ist er einfach zu gemacht, die Frucht überbetont mit sehr viel Saft&Kraft. Klar, kann und wird sich weiter verfeinern. Der Gruppe hat er deutlich besser gefallen - 4. Platz. (komisch aber wahr für mich - die Stilistik erinnert mich mit der herausgearbeiteten Frucht- Säure in Verbindung mit full-power immer wieder an die Silvia Heinrich Top-BFs)...
LG
Manfred
Der Wein hat mir tatsächlich gut gefallen, aber für 20 von 20 Punkten darf's schon a bisserl mehr sein.

Aus 2015 habe ich nicht mehr viel. DdC und LCHB könnte ich mal antesten...
Grüße
AmonA (aka Volker)
AmonA (aka Volker)
Re: Bordeaux 2015
Vor ein paar Wochen hatten wir eine kleine Horizontale mit DdC, Pape Clement, Haut Bailly und Malartic Lagraviere. Leider habe ich keine Notizen gemacht, daher etwas verschwommen aus der Erinnerung. Sowohl PC als auch ML waren sehr zugänglich und haben mir mir ihrer vollen Frucht und ausgewogenen Struktur extrem gut gefallen. Beide hatte ich so bei ca. 95 P. Haut Bailly war ziemlich jugendlich, das Tannin hat die Frucht noch überlagert. Insgesamt potenziell ein großer Wein, der aber noch ordentlich Zeit braucht. Enttäuscht hat mich dagegen Domaine de Chevalier. Hier driftete die Frucht in die Überreife ab. Kein Wein, der mir in der Vollreife gefallen wird.AmonA hat geschrieben: ↑Mi 21. Mai 2025, 23:02Den Pape Clement hatte ich im Februar probiert. Sehr viel Depot. Den Wein hatte ich karaffiert. Probeschluck: etwas würzig und Zedernholz im Geruch, am Gaumen viel weiches Tannin, mittlerer Körper, gute Länge nach schwarzen Beeren. Zwei Tage später war der Wein im Geruch relativ schwach aber am Gaumen massiver Beerenkorb, Tannine sehr weich, sehr langer Nachgeschmack nach Beeren.Alba hat geschrieben: ↑Mo 19. Mai 2025, 14:04 ...
Zuletzt - und einfach nicht "mein" Wein(-gut) - der von R. Gabriel 2x mit 20 Punkten bedachte Pape Clement. Für mich ist er einfach zu gemacht, die Frucht überbetont mit sehr viel Saft&Kraft. Klar, kann und wird sich weiter verfeinern. Der Gruppe hat er deutlich besser gefallen - 4. Platz. (komisch aber wahr für mich - die Stilistik erinnert mich mit der herausgearbeiteten Frucht- Säure in Verbindung mit full-power immer wieder an die Silvia Heinrich Top-BFs)...
LG
Manfred
Der Wein hat mir tatsächlich gut gefallen, aber für 20 von 20 Punkten darf's schon a bisserl mehr sein.![]()
Aus 2015 habe ich nicht mehr viel. DdC und LCHB könnte ich mal antesten...
Grüße
Hartmut