Bordeaux 2024

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la-vita
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Re: Bordeaux 2024

Beitrag von la-vita »

Ein Grund für die trotz der verregneten Saison verhältnismäßig guten Ergebnisse einiger Weingüter, dürfte neben besserer Kellertechnik auch die höhere durchschnittliche Jahrestemperatur dank des Klimawandels sein. Ein ähnlich verregneter Sommer wie in 2024 hätte wahrscheinlich vor 30 - 40 Jahren ein Totalausfall bedeutet. Gut ablesbar an den folgenden Diagrammen für die Region Bordeaux:

https://www.meteoblue.com/en/climate-ch ... hatgpt.com

Gruß
Detlef
bergerOUS
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Re: Bordeaux 2024

Beitrag von bergerOUS »

boromir hat geschrieben: Do 8. Mai 2025, 11:05
Notizen von Quarin findet man am Besten bei Händlern.Wie auch von aneren Bewertern.
Z.Bsp. bei Dubecq usw.
Danke, bei Händlern hatte ich bereits gesucht, Dubecq kannte ich noch nicht.

@ Ulli
DANKE!
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diogenes
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Re: Bordeaux 2024

Beitrag von diogenes »

bergerOUS hat geschrieben: Do 8. Mai 2025, 10:24 Ich bin bezüglich der Kritiker nicht besonders gut informiert.
Schreibt Yohan Castaing auch 2024 für Robert Parker?
Hat jemand von Euch Zugang zu der Seite von Jean-Marc Quarin mich würde da die Beschreibung zu Château La Gaffelière 2024 interessieren, mehrere Online-Shops zitieren seine Bewertung (leider nicht identisch - 90, 94 und 95?!?) aber nirgendwo konnte ich einen Text finden.
Habe ich bei Lobenberg gefunden:


Quarin über: Chateau La Gaffeliere

-- Quarin: Dunkle, intensive, purpurrote Farbe. Sehr aromatische Nase, fein, fruchtig, rein, subtil und komplex. Nuancen von Brombeere und Vanille beim Schwenken des Glases. Die ganze Magie der Berührung dieses Jahrgangs ist hier zu spüren. Der Wein entwickelt sich minutiös, zart fleischig und sehr schmackhaft. Er bewegt sich schmelzend, saftig, subtil und edel in Richtung eines tiefen, unzerstörbaren Abgangs, der von dem Geschmack schwarzer Früchte und minutiösen, feinen Tanninen dominiert wird. Ein großer Erfolg. Assemblage: 60 % Merlot, 40 % Cabernet Franc. Alkoholgehalt: 14°4 - pH-Wert: 3,5. Ertrag: 45 hl/ha. Ausbau in 50 % neuen Barriques, davon 12 % 500-l-Fässer und 2 % Amphoren. 96/100
carpe vinum!
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kimgranz
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Re: Bordeaux 2024

Beitrag von kimgranz »

UlliB hat geschrieben: Do 8. Mai 2025, 11:02
EThC hat geschrieben: Do 8. Mai 2025, 09:34 (...wird ggf. zwischen Händler und Négociant mit Vertragserfüllungsbürgschaften gearbeitet?)
Ja, einer tut das, Unger. Wenigstens sagt er das. Und er behauptet auch, dass er der einzige Anbieter im Markt ist, der das macht (woher will er das wissen?).

Gruß
Ulli
In der Tat ist eine Bankbürgschaft zwischen Händler und Négociant ein übliches Verfahren, das von einigen meiner Händlerkollegen in Anspruch genommen wird. Nun kann ich zwar nichts zu den Prozessen bei Unger sagen, jedoch habe ich seit meiner Übernahme des Subskriptionsgeschäfts von Weinhandel Diehl jeden Jahrgang entsprechend abgesichert.

Beste Grüße,
Kim
bergerOUS
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Re: Bordeaux 2024

Beitrag von bergerOUS »

diogenes hat geschrieben: Do 8. Mai 2025, 12:57
bergerOUS hat geschrieben: Do 8. Mai 2025, 10:24 Ich bin bezüglich der Kritiker nicht besonders gut informiert.
Schreibt Yohan Castaing auch 2024 für Robert Parker?
Hat jemand von Euch Zugang zu der Seite von Jean-Marc Quarin mich würde da die Beschreibung zu Château La Gaffelière 2024 interessieren, mehrere Online-Shops zitieren seine Bewertung (leider nicht identisch - 90, 94 und 95?!?) aber nirgendwo konnte ich einen Text finden.
Habe ich bei Lobenberg gefunden:


Quarin über: Chateau La Gaffeliere

-- Quarin: Dunkle, intensive, purpurrote Farbe. Sehr aromatische Nase, fein, fruchtig, rein, subtil und komplex. Nuancen von Brombeere und Vanille beim Schwenken des Glases. Die ganze Magie der Berührung dieses Jahrgangs ist hier zu spüren. Der Wein entwickelt sich minutiös, zart fleischig und sehr schmackhaft. Er bewegt sich schmelzend, saftig, subtil und edel in Richtung eines tiefen, unzerstörbaren Abgangs, der von dem Geschmack schwarzer Früchte und minutiösen, feinen Tanninen dominiert wird. Ein großer Erfolg. Assemblage: 60 % Merlot, 40 % Cabernet Franc. Alkoholgehalt: 14°4 - pH-Wert: 3,5. Ertrag: 45 hl/ha. Ausbau in 50 % neuen Barriques, davon 12 % 500-l-Fässer und 2 % Amphoren. 96/100
Das ist aber der Jahrgang 2023

Für 2024 sind folgende Kritiker zitiert:
Vinum: 96/100
Alexandre Ma: 95–96/100
Markus Del Monego: 95/100
Galloni: 94–96/100
Gerstl: 18+/20

Da muss ich Lobenberg loben! Zu vielen Weinen werden reichlich Kritiken zitiert, zwar oft die lobenden und nicht die kritischen, aber das hilft definitiv bei der Entscheidungsfindung. Noch besser macht das m.E. nur Herr Hilse. DANKE!
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UlliB
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Re: Bordeaux 2024

Beitrag von UlliB »

bergerOUS hat geschrieben: Do 8. Mai 2025, 13:54 Da muss ich Lobenberg loben! Zu vielen Weinen werden reichlich Kritiken zitiert, zwar oft die lobenden und nicht die kritischen, aber das hilft definitiv bei der Entscheidungsfindung.
Naja, er blendet aber die 90-92 von Castaing/WA aus, und ich unterstelle mal, dass das ganz bewusst geschehen ist. Auch in der Vergangenheit sind bei Lobenberg kritische Stimmen schon mal gerne "verschwunden".

Bei Herrn Hilse ist die Notiz aus dem WA tatsächlich erwähnt, und das gleich an erster Stelle. Nur mit dem falschen Urheber, es war nicht Kelley, sondern wie gesagt Castaing.

Was La Gaffelière betrifft, wäre ich nach dem kürzlichen, moderat enttäuschendem Erlebnis mit dem 21er (siehe dort im Thread) vorsichtig. Der war seinerzeit auch sehr gut bewertet. Den 23er werde ich mir allenfalls mal anschauen, wenn er in zwei Jahren physisch verfügbar ist.

Gruß
Ulli
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Re: Bordeaux 2024

Beitrag von EThC »

kimgranz hat geschrieben: Do 8. Mai 2025, 13:30 In der Tat ist eine Bankbürgschaft zwischen Händler und Négociant ein übliches Verfahren, das von einigen meiner Händlerkollegen in Anspruch genommen wird. Nun kann ich zwar nichts zu den Prozessen bei Unger sagen, jedoch habe ich seit meiner Übernahme des Subskriptionsgeschäfts von Weinhandel Diehl jeden Jahrgang entsprechend abgesichert.
...vielen Dank für die Rückmeldung! Waren das selbstschuldnerische Bürgschaften? Meiner Erfahrung nach werden die nicht von jeder Bank automatisch angeboten (jedenfalls nicht in D), viele behalten sich in ihren Standardbürgschaften die Einrede vor und man kann die Bürgschaft erst ziehen, wenn man einen erfolglosen Versuch der Werteintreibung nachweisen kann, was in der Regel dauert. Manchmal auch zu lange, denn sollte einem in der Zeit die Luft aka Liquidität ausgehen, steht man trotz Bürgschaft dumm da... :cry:
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
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was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.

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Re: Bordeaux 2024

Beitrag von Matthias Hilse »

UlliB hat geschrieben: Do 8. Mai 2025, 14:07 ...

Bei Herrn Hilse ist die Notiz aus dem WA tatsächlich erwähnt, und das gleich an erster Stelle. Nur mit dem falschen Urheber, es war nicht Kelley, sondern wie gesagt Castaing.

...
Gruß
Ulli
Vielen Dank für den Hinweis, der Fehler ist korrigiert. Es spielt für mich keine Rolle, ob ein Wein schlecht bewertet wird oder nicht. Ich möchte ja informieren - und meine eigene Meinung kann ich durch die Bewertung (und im Idealfall natürlich mit einer Beschreibung) kundtun.

Herzliche Grüße,
Matthias Hilse
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Herr S.
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Re: Bordeaux 2024

Beitrag von Herr S. »

UlliB hat geschrieben: Mi 7. Mai 2025, 10:55
Herr S. hat geschrieben: Mi 7. Mai 2025, 10:46
UlliB hat geschrieben: Di 6. Mai 2025, 22:15 Aber mal im Ernst: wie muss ich mir denn einen Porzellanbehälter vorstellen, in dem Wein reift?

Gruß
Ulli
Moin Ulli,

Mal kurz off-Tonic: so in etwa! Ich habe mir letztes Jahr bei einem französischen Hersteller (https://biopythos.fr/) ein solches Ei in klein (25L) bestellt (einer der wenigen Anbieter, der auch derartige Kleingebinde anbietet). Mein Ei ist jetzt nicht das Keramikei da von der chemischen Zusammensetzung etwas anders (25% Ton statt Kaolin).
Danke!

Und in welcher Hinsicht unterscheidet sich jetzt die Reifung darin von der Reifung in Ton-Amphoren?

Porzellan im eigentlichen Sinne wäre übrigens anders als unglasierte Ton-Keramik völlig gasdicht und gegenüber Wein inert, so dass ich mich da fragen würde, was das denn von Edelstahl unterscheidet.

Gruß
Ulli
Moin Ulli,

Ich glaube es ist extrem feinporig, die Keramik noch mehr als mein Ei. Das soll Mikrooxidation erlauben, ansonsten vollkommen inert. Ich habe mich aber weniger um die technischen Details gekümmert um ehrlich zu sein, für mich ging es um ein kleinvolumiges Gefäß ohne Eigengeschmack (siehe Holz).

Viele Grüße,
Björn
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Ollie
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Re: Bordeaux 2024

Beitrag von Ollie »

Sehr interessanter Artikel im Figaro. Wer des Französischen oder DeepL mächtig ist, findet hier einige hübsche Perlen. :mrgreen:

Cheers,
Ollie
Yeah, well, you know, that’s just like, uh, your opinion, man.

Parfois, quand c'est trop minéral, on s'emmerde.

"Souvent, l'élégance, c'est le refuge des faibles." (Florence Cathiard)
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