Nach so vielen, auf der Jagd nach Bordeaux bedingten Jahren der Abstinenz, wünsche ich dir im Namen aller hier viel Spaß in der Genuss-Phase.Bordelaiser hat geschrieben: ↑Mo 5. Mai 2025, 08:32
Also, für mich ist für Bordeaux die Kauf-Phase beendet, jetzt beginnt die Genuss-Phase. Ich freue mich drauf!
Beste Grüße
Jens
Bordeaux 2024
Re: Bordeaux 2024
carpe vinum!
Re: Bordeaux 2024
Hallo Jens!Bordelaiser hat geschrieben: ↑Mo 5. Mai 2025, 08:32 Liebe Bordeaux-Subskription,
auch wenn es mir schwerfällt nach unserer langen, leidenschaftlichen Beziehung, so ist jetzt doch der Zeitpunkt gekommen, "Au revoir" zu sagen.
Wir hatten über all die Jahre viele schöne Momente, ganz besonders mit LCHB, Canon, Rauzan Segla, Clinet, etc. Schon für 2023 wollte ich unsere Beziehung beenden, doch ich bin mit einem guten Preis für den LCHB noch einmal Deinen Reizen erlegen. Jetzt aber kann uns selbst der LCHB 2024 zu einem Schnäppchen-Preis nicht mehr retten. Ich muss mir eingestehen, es ist vorbei! Andere Winzer haben ja auch schöne Töchter, im Rioja, Toskana, Piemont etc.
Kleiner Scherz, aber im Ernst, der Keller ist voll mit Bordeuax sehr guter Qualität aus 15, 16, 18, 19, 20 und 22. Die Benchmark liegt also sehr hoch, selbst der nächste "Jahrhundertjahrgang" würde da seinen Reiz verlieren, vor allem bei den immer noch viel zu hohen Preisen.
Also, für mich ist für Bordeaux die Kauf-Phase beendet, jetzt beginnt die Genuss-Phase. Ich freue mich drauf!
Beste Grüße
Jens
Das ist auch genau mein Problem. Der zu volle Keller. Wie Du ja geschrieben hast, gab es genügend Qualität die letzten Jahre. Als ich Deine Auflistung der guten Jahre gesehen habe, dachte ich, eigentlich sollte es um Bordeaux nicht schlecht stehen.
Viele Grüße
Rainer
"Nein, Alkohol trinke ich nicht. Ich trinke hier einen Schoppen Winzerwein!"
Rainer
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Re: Bordeaux 2024
Es sei doch einmal angemerkt, dass Ch. La Lagune mit seinem 2024er Preis Neuland betritt; soweit meine Aufzeichnungen zurückreichen (bis 2005) hat es keinen niedrigeren ex-negoce-Preis hier gegeben. 15% weniger als 2019 sind schon markant.
Damit wird zum ersten Mal in dieser Kampagne die Frage aufgeworfen, wieviel weniger gut ein Wein sein darf, der beträchtlich weniger kostet. La Lagune ist wie eigentlich immer in den letzten Jahren der beste Haut-Medoc.
Herzliche Grüße,
Matthias Hilse
Damit wird zum ersten Mal in dieser Kampagne die Frage aufgeworfen, wieviel weniger gut ein Wein sein darf, der beträchtlich weniger kostet. La Lagune ist wie eigentlich immer in den letzten Jahren der beste Haut-Medoc.
Herzliche Grüße,
Matthias Hilse
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Re: Bordeaux 2024
Habt ihr denn den Eindruck, dass es um Bordeaux innerhalb der Klassifikation schlecht stünde? Ein schwieriger Jahrgang verzerrt die Wahrnehmung ja etwas und Bereinigungen am Markt und die Rücknahme exzessiver Preisentwicklungen nach Hype-Phasen hat es schon immer gegeben. Persönlich finde ich die Kontinuität bei der Qualität aus Bordeaux beeindruckend und mache mir im Allgemeinen keine Sorgen um die bekannten Châteaux. Vielleicht alles doch eine Frage der Menge an Wein, die in den Markt gebracht wird?
Den Weg einzelner Châteaux hin zum Ausbau von Einzellagen finde ich für Bordeaux fragwürdig, da gerade die handwerkliche Kunst des Verschnitts für mich die Faszination Bordeaux ausmacht. Setzt sich langfristig nicht hohe Qualität und Tradition durch, anstatt das Aufspringen auf Säue, die anderswo durchs village getrieben werden?
Re: Bordeaux 2024
Kelley bewertet ihn exklusiv mit 84-86 und damit mit bis zu 9 Punkten niedriger, als der Rest der Weinjournalisten.Matthias Hilse hat geschrieben: ↑Mo 5. Mai 2025, 14:41 Es sei doch einmal angemerkt, dass Ch. La Lagune mit seinem 2024er Preis Neuland betritt; soweit meine Aufzeichnungen zurückreichen (bis 2005) hat es keinen niedrigeren ex-negoce-Preis hier gegeben. 15% weniger als 2019 sind schon markant.
Damit wird zum ersten Mal in dieser Kampagne die Frage aufgeworfen, wieviel weniger gut ein Wein sein darf, der beträchtlich weniger kostet. La Lagune ist wie eigentlich immer in den letzten Jahren der beste Haut-Medoc.
Herzliche Grüße,
Matthias Hilse
Für mich stellt sich dabei die Frage, ab wieviel Punkten, Exklusivität sich selbst delegitimiert?
Zuletzt geändert von diogenes am Mo 5. Mai 2025, 16:05, insgesamt 1-mal geändert.
carpe vinum!
Re: Bordeaux 2024
La Lagune 2024. Der niedrigste Preis seit 20 Jahren. Das ist schon eine Ansage. Die haben das Glockenleuten gehört und wollen ihren Wein verkaufen.Matthias Hilse hat geschrieben: ↑Mo 5. Mai 2025, 14:41
... die Frage aufgeworfen, wieviel weniger gut ein Wein sein darf, der beträchtlich weniger kostet.
Herzliche Grüße,
Matthias Hilse
Alexandre Ma 92-93/100
Jane Anson 91
Colin Hay 92-94+
Falstaff 92
Kelley 84-86
JM Quarin : 93 /100
THE WINE CELLAR INSIDER 90-92
Jeff Leve 91
Adrian vV 89-90
Markus del Monego : 94 /100
William Kelley bemüht anscheinend gerne das Image des Besserwissenden. Kann erfrischend sein aber auch erschöpfend.
Sociando Mallet hat auch einen gütlichen Preisabschlag auf ca. 26 Euro.
Viele Grüße
Rainer
"Nein, Alkohol trinke ich nicht. Ich trinke hier einen Schoppen Winzerwein!"
Rainer
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Re: Bordeaux 2024
Na ja,
wenn man sich nicht nur die Punkte sondern auch die Kommentare anschaut, dann hat man sich bei La Lagune wohl dazu entschieden aus dem 2024er Jahrgang einen fruchtbetonten, jung zu trinkenden Wein zu machen (LOB: "...Ein angenehmer Wein, in drei Jahren wird das mal ganz große Freude machen." vvWine: "... Für den jungen Konsum gebaut." Anson: "...Earlier drinking than recent vintages at La Lagune, this…"). Und den will man dann natürlich auch schnell unter die Leute bringen, was man mit einem günstigen Preis vielleicht schafft und die Lagerkapazitäten für die besseren Jahrgänge schont, die man gereift wohl teurer verkaufen kann. Und 28 Eur für La Lagune ist ja schon eine deutliche Preissenkung.
Für mich stellt sich die Frage, ob ich für die aufgerufenen 28 Eur nicht was Besseres (Belgrave, Labégorce, Sociando Malet, Clos Manou, Carmenere oder vielleicht sogar einen Retout) aus den Jahrgängen 2019/20/22/23 bekomme. Oder ist der 2024er La Lagune so gut, dass er die anderen Weine trotzdem alle toppt. Da muss man in der Arrivage mal eine Flasche probieren und dann selbst entscheiden (sofern die Preise bis dahin nicht erhöht werden).
wenn man sich nicht nur die Punkte sondern auch die Kommentare anschaut, dann hat man sich bei La Lagune wohl dazu entschieden aus dem 2024er Jahrgang einen fruchtbetonten, jung zu trinkenden Wein zu machen (LOB: "...Ein angenehmer Wein, in drei Jahren wird das mal ganz große Freude machen." vvWine: "... Für den jungen Konsum gebaut." Anson: "...Earlier drinking than recent vintages at La Lagune, this…"). Und den will man dann natürlich auch schnell unter die Leute bringen, was man mit einem günstigen Preis vielleicht schafft und die Lagerkapazitäten für die besseren Jahrgänge schont, die man gereift wohl teurer verkaufen kann. Und 28 Eur für La Lagune ist ja schon eine deutliche Preissenkung.
Für mich stellt sich die Frage, ob ich für die aufgerufenen 28 Eur nicht was Besseres (Belgrave, Labégorce, Sociando Malet, Clos Manou, Carmenere oder vielleicht sogar einen Retout) aus den Jahrgängen 2019/20/22/23 bekomme. Oder ist der 2024er La Lagune so gut, dass er die anderen Weine trotzdem alle toppt. Da muss man in der Arrivage mal eine Flasche probieren und dann selbst entscheiden (sofern die Preise bis dahin nicht erhöht werden).
Man muss immer etwas haben, worauf man sich freut. (Eduard Mörike)
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Re: Bordeaux 2024
Ich denke, alle in Bordeaux wollen ihre Weine verkaufen. Das Problem der Erzeuger ist aber (zumindest im System "place de Bordeaux"), dass sie zwar ihre Kontraktpartner kennen (die Negociants), nicht aber ihre eigentlichen Kunden. Der "eigentliche" Kunde des Weinguts ist der Händler, denn er hat ein Verständnis (so darf man es zumindest annehmen) von seinem Markt.
Für viele Betriebe gab es auch lange Zeit überhaupt keinen Grund, sich um die Implikationen der Inverkehrbringung ihrer Weine zu kümmern: der Markt in seiner globalen Spannweite hat die Mengen aufgesogen.
Man sieht recht deutlich an den aufgerufenen Preisen (Dauzac z.B. mit € 32,- ex negoce ziemlich nah am Mond), wer verstanden hat und wer nicht.
Insofern ist diese Kampagne nun für mich zumindest so spannend wie lange keine. Nimmt man den "Konsens" der Kritikermeinungen z.B. beim La Lagune, erkennt man schnell, dass es da einen Punkt geben wird, an dem Bordeaux wieder einen "fair value" liefert.
Bei vielen Weinen wird natürlich dennoch die Evidenz gegen eine Subskription sprechen, trotz im Schnitt kleiner Ernte 2024 sind ja nicht nur die Keller der Kunden voll, sondern auch die der Negociants.
Dann gibt es aber die Weine, die eben auch in den großen (und damit teuren) Jahrgängen gut in die Kundschaft diffundieren, wie Montrose, die Comtesse oder auch der Pontet Canet. Die sind dann eine Sache für die Subskription.
Herzliche Grüße,
Matthias Hilse
Für viele Betriebe gab es auch lange Zeit überhaupt keinen Grund, sich um die Implikationen der Inverkehrbringung ihrer Weine zu kümmern: der Markt in seiner globalen Spannweite hat die Mengen aufgesogen.
Man sieht recht deutlich an den aufgerufenen Preisen (Dauzac z.B. mit € 32,- ex negoce ziemlich nah am Mond), wer verstanden hat und wer nicht.
Insofern ist diese Kampagne nun für mich zumindest so spannend wie lange keine. Nimmt man den "Konsens" der Kritikermeinungen z.B. beim La Lagune, erkennt man schnell, dass es da einen Punkt geben wird, an dem Bordeaux wieder einen "fair value" liefert.
Bei vielen Weinen wird natürlich dennoch die Evidenz gegen eine Subskription sprechen, trotz im Schnitt kleiner Ernte 2024 sind ja nicht nur die Keller der Kunden voll, sondern auch die der Negociants.
Dann gibt es aber die Weine, die eben auch in den großen (und damit teuren) Jahrgängen gut in die Kundschaft diffundieren, wie Montrose, die Comtesse oder auch der Pontet Canet. Die sind dann eine Sache für die Subskription.
Herzliche Grüße,
Matthias Hilse
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Re: Bordeaux 2024
Cheval Blanc folgt dem pricing von Lafite und bringt seinen 2024er @ € 276,- heraus. Beide sind für mich auf Augenhöhe.
Herzliche Grüße,
Matthias Hilse
Herzliche Grüße,
Matthias Hilse
Re: Bordeaux 2024
Smith Haut Lafitte für 76.- Fr resp. 86 Euro