Bordeaux 2009

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Rotundweiss
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Re: Bordeaux 2009

Beitrag von Rotundweiss »

Vielen Dank Karsten für die schönen Verkostungsnotizen.
Neben der Tatsache, dass mir Batailley 2009 letztes Jahr zweimal ausgesprochen gut gefallen hatte und auch für den damals kaum mehr als € 30
aufgerufenen Kurs ein seltener Schnapper war, hatte ich mir notiert, dass der Wein aktuell schon gut trinkbar ist, jedoch sicherlich noch weitere
10 Jahre zulegen kann. Von daher vermute ich bei deinem Pendant am ehesten eine Flaschenvarianz.

Welcher 2009er bei mir tatsächlich bereits 2024 die Grätsche gemacht hatte, war DdC. Hätte ich nicht unbedingt erwartet.

P.S.: Im Brunello-Faden werden Il Poggione 15 & 16 derzeit zwischen "hinüber" bis "entwickeln sich noch weitere 15 Jahre", bewertet.

Ein Prosit auf die Flaschenvarianz ;)

Viele Grüße,
Georg
port_ellen
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Re: Bordeaux 2009

Beitrag von port_ellen »

Nora hat geschrieben: So 22. Jan 2023, 10:05
Jochen R. hat geschrieben:In den letzten Tagen ...

Cantemerle 2009:
In der gerade so mittelkräftigen Nase florale Noten, Heidelbeeren
und Kirschen. Mit der Zeit gesellen sich Gewürze und feiner
Tabak dazu.
Mittelgewichtig mit trinkanimierender Frucht: Cassis und Heidel-
beeren, auch Sauerkirschen, frische Säure, dezent adstringierend,
auch hier allmählich würzig/tabakig, lang. Schöne Entwicklung mit
schon wenig Luftzufuhr. 91 P.

Viele Grüße,
Jochen
Lieber Jochen, vielen Dank für die Notiz!

Den hatte ich gestern auch im Glas und finde den Wein in deiner Beschreibung gut wieder. Vielleicht hatte ich statt Heidelbeere eher Rotfruchtiges (Himbeere) im Glas und es fiel mir in der Nase und am Gaumen ein schöner Graphitton auf. Das ist sind aber nur marginale Unterschiede.

Letztendlich empfand ich den Wein aber als eher uncharmant. Die Säure war für mich nicht nur frisch, sondern deutlich prägnant, fast störend und die Tannine, obwohl nicht reichlich, eher unangenehm adstringierend. Dies im Verhältnis zu dem eher mittelgewichtigen Körper passte für mich nicht.

Der Wein war so vergraben in meinem Weinkeller, dass das für mich erst die erste Flasche war. 5 gibt es noch, ich werde erst einmal warten, vielleicht wird das ja noch!?

VG, Nora
über die Weihnachts/Silvestertage den Cantemerle aufgezogen, die erste von 4 damals subskibierten:
der hat sich weiterentwickelt:
in der Nase noch etwas floral mit Heidelbeeren, auch rotfruchtig (Kirsche) aber dominiert von Tabak, Gewürzen, Rauch.
am Gaumen weiter mittelgewichtig, die Säure jetzt weniger prägnant, Tannine noch etwas adstringierend, leicht bitter. wirkt insgesamt eher leicht und gar nicht süß (2009er Reife), was mir gefällt.
Zukunft ? der könnte sich noch etwas harmonisieren, aber viel zu gewinnen gibts vermutlich nicht...
...and you may ask yourself - well...how did I get here ?
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Jochen R.
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Re: Bordeaux 2009

Beitrag von Jochen R. »

Erfreulicherweise gibt es bei der aktuellen Flasche überhaupt nichts zu meckern. Für damals 26 EUR ist das einwandfrei und schön gereift.
Tief dunkel. Florale Noten, Zedern, Tabak, Minze, Zwetschgen, Mon Cherie.
Mittelgewichtig mit Sauerkirschen, Brombeeren, würzig/tabakig/adstringierend, nasser Waldboden, so mittellanger Abgang. 90-91 P.

Eine letzte Flasche bleibt übrig, und das ist wohl auch gut so.
Jochen R. hat geschrieben: Di 24. Okt 2023, 18:01 nono´s Eindruck passt gut zu dem meiner letzten Flasche vom Mai ´23.

Viele Grüße,
Jochen
Jochen R. hat geschrieben:Ich habe mir heute mal wieder den damals kontrovers diskustieren
Poujeaux 2009 aufgezogen. Modern/kalifornisch bei 14 %Vol. hatte
ich für mich abgespeichert.

Jung (2012) fand ich den ganz hervorragend, saulecker, auch in der
Folge. 2020 immer noch hervorragend, am Gaumen modern/kalifor-
nisch.
Von Flasche zu Flasche baut das aber merklich ab - hoffe die jetzt auf-
gezogene ist nicht repräsentativ: inzwischen ist das ein kurzes Wein-
chen mit vordergründiger Frucht. Oh je ...

Viele Grüße,
Jochen
"Viele haben eine Meinung, aber keine Ahnung." (Franz Müntefering)
Stephane Franc
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Re: Bordeaux 2009

Beitrag von Stephane Franc »

Lascombes 2009, meine letzte Flasche von ursprünglich ?

Immer noch opakes rot, praktisch keine Aufhellung am Rand.

Im Duft Edelhölzer, Sandelholz dominiert. Leicht balsamisch. Herrliche, zurückhaltende Anklänge von Duftseifen aus Südfrankreich oder Andalusien, die dort gerne mal zu dominant rüberkommen, hier aber sich herrlich zart als Kopfnote einschleichen.

Mittlerer Körper am Gaumen, Aromen nach dunklen Früchten, harmonisch miteinander verwoben, keine Frucht sticht heraus. Etwas kalifornisch anmutend, aber nicht zu fett oder breit, sondern gerade noch elegant. Relativ langer Abgang.

Fazit: Jetzt optimales Trinkfenster, besser wird er nicht mehr. Noch keine Tertiäraromen. Weich und schmeichelnd. Am besten in den nächsten 6 Jahren austricksen. 94 Genußpunkte.

Gruß Stephane
Stephane Franc
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Re: Bordeaux 2009

Beitrag von Stephane Franc »

Herrliche Autokorrektur: austricksen.... natürlich, naja, Ihr könnt es Euch ja denken.....
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Jochen R.
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Re: Bordeaux 2009

Beitrag von Jochen R. »

Hallo Stephane,
danke für die schöne Notiz zum Lascombes!

Um mich bei meiner 2022-Stippvisite etwas breiter - auch mit Weinen, die ich eher selten ins Glas bekomme - aufzustellen, hatte ich kürzlich tatsächlich kurz den Lascombes auf dem Einkaufszettel. Das war mir letztendlich für den Preis aber dann doch etwas zu viel "Katze im Sack" ...

Die Stilistik vor 15+ Jahren war ja bei Lascombes durchaus speziell :mrgreen:
Stephane Franc hat geschrieben: Mo 3. Mär 2025, 23:44 ... Etwas kalifornisch anmutend, aber nicht zu fett oder breit, sondern gerade noch elegant. Relativ langer Abgang.

Fazit: Jetzt optimales Trinkfenster, besser wird er nicht mehr. Noch keine Tertiäraromen. Weich und schmeichelnd. Am besten in den nächsten 6 Jahren austricksen. 94 Genußpunkte.

Gruß Stephane
wie man hört, geht das mittlerweile aber in eine andere Richtung. Wenn das Quatsch sein sollte, bitte korrigieren - jedenfalls wäre ich über Meinungen zu aktuelleren Jahrgängen auch interessiert.

Viele Grüße,
Jochen
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Oberpfälzer
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Re: Bordeaux 2009

Beitrag von Oberpfälzer »

Heute einen herausragenden CB im Glas:

Bild

Dieser preiswerte CB überrascht mich wiederum. Er gefällt mir sehr mit mit seiner tollen Aromatik, Komplexität, frischen Lebhaftigkeit, präsenter Struktur, Harmonie und großer Länge. Träumen darf man von etwas mehr an Eleganz. Doch dann würde er wohl in einer ganz anderen Preisklasse spielen. 93 OpfP habe ich mehrfach hinterfragt, aber ich würde meiner Wertungslogik nicht gerecht, wenn es weniger wären. Wohl dem, der noch etwas im Keller liegen hat.
Servus
Wolfgang
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innauen
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Re: Bordeaux 2009

Beitrag von innauen »

Hallo,

kann ich nur bestätigen. Trinke gerade meinen letzte halben Flaschen leer. Zum Glück habe ich noch ein paar Eintel. Dieser Wein ist auch im Haut Medoc Spektrum ungewöhnlich. Noch dazu ein formidabeler Speisebegleiter. Habe vor Beginn der Fastenzeit einen 2009er und einen 2019er parallel getrunken. Der 2019er war auch gut, nur viel zu jung. Ein Wein der Reife braucht. Würde ich unbedingt nachkaufen, zumal es nicht viele Anbieter dafür gibt.

Grüße,

Wolf
Zuletzt geändert von innauen am Mo 10. Mär 2025, 05:49, insgesamt 1-mal geändert.
„Es war viel mehr.“

Johnny Depp dementiert, 30.000 Dollar im Monat für Alkohol ausgegeben zu haben. (Quelle: „B.Z.“)
pessac-léognan
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Re: Bordeaux 2009

Beitrag von pessac-léognan »

innauen hat geschrieben: Sa 8. Mär 2025, 07:07 Habe vor Beginn der Fastenzeit einen 2009er und einen 2029er parallel getrunken. Der 2019er war auch gut, nur viel zu jung. Ein Wein der Reife braucht. Würde ich unbedingt nachkaufen, zumal es nicht viele Anbieter dafür gibt.
Grüße,
Wolf
Habe noch eine Frage: Wie war denn der 2029er? ;)
Gruß
Jean
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AixWine
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Re: Bordeaux 2009

Beitrag von AixWine »

Habe noch eine Frage: Wie war denn der 2029er?
Potentialtrinken :-)
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