
Ein fast schon "klassischer" Verkostungswein, der durch wunderschöne Aromatik, viel Körper und Alkohol und deutlichem Restzucker in einer Verkostungsreihenfolge ohne Frage beeindruckend wirken dürfte (hat im Falstaff auch 93-95 Punkte bekommen). Zuhause macht aber das zweite Glas schon viel weniger Spaß, und das dritte will gar nicht mehr leer werden. Ganz besonders wenn der Wein im Glas schon ein bisschen wärmer geworden ist. Vielleicht sollte man diese Art Weine besser "on the rocks servieren"

Ich habe schon länger keine Weine von Alzinger probiert, aber irgendwie assoziiere ich mit dem Weingut eine eher schlanke Stilistik. Wenn das tatsächlich so war (und nicht nur mir mein Gedächtnis einen Streich gespielt hat), dann hat sich da wohl einiges verändert. Vielleicht ist der Wein auch nur ein Kind seines Jahrganges, denn gerade bei den kräftigen Veltlinern aus 2009 ist mir diese satt machende Art schon öfters vorgekommen, auch wenn es löbliche Ausnahmen gibt.
Für mich bestärkt sich wiederum auch der Eindruck, dass gerade in solchen Jahren die Bewertungen von Weinguides - wo ja viele Weine hintereinander am Tag verkostet werden müssen - in einer Verkostungssituation gut nachvollziehbar sein mögen, nicht aber, wenn man den Wein wirklich trinken möchte ...
Grüße,
Gerald