Südtirol - die Rotweine

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EThC
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Re: Südtirol - die Rotweine

Beitrag von EThC »

...leider schon im Sinkflug:

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Erich

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olifant
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Re: Südtirol - die Rotweine

Beitrag von olifant »

Nun ja,

der Mason PN kommt halt weder von den Mazoner Osthängen, noch von Mitterberger Kalkschotter-Lagen, dafür hat er's in den rel. tief gelegenen Kalterer Lagen auch wärmer. Halt alles so Rahmenbedingungen ... und bei PN bin ich mittlerweile der Überzeugung, dass neben der Winzerkunst vorallem die Lage zählt.
Falls du den Vergleich hast, gleicher Jahrgang von Hofstätter, Gottardi, Haas, Brunnenhof ... oder Nidrist, Stroblhof, Schloss Englar ..., aus den vergleichbaren Basis- oder Mittellinien aufziehen ;)
Grüsse

Ralf

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olifant
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Re: Südtirol - die Rotweine

Beitrag von olifant »

... die Tage im Glas ...

PN19 Pinot Nero Riserva 2019, Pitzner Weingut - Kardaun (BZ), NK, 14%, Ausbau 14 Mon. Tonneaux (30% neu / 70% 2- u- 3- Passage)

glänzendes helles Rubin-Granat; Waldbeeren, Wildkirschen, Unterholz/Trockenkräuter, etwas kalter Kamin; mittelgewichtig, ebenfalls wieder wilde Beeren und -Kirschen, feine Trockenkräuternote, schön eingebundenes feinrauchiges Holz, insgesamt schön verwoben noch etwas sehniges griffiges Tannin, mit Luft in die seidige Richtung gehend, sehr schön mit "frischer" Säure ausbalanziert, fein, in gewisser Weise komplex, kein Powerwein, eher leise; langer Abgang mit schöner frischer Frucht und angenehmen Tannin - 17,5/20

Adhoc hätte ich den Wein nicht für eine Riserva gehalten, so fröhlich und schwingend kam der aus dem Glas. Es stellt sich dann die Frage nach dem Reifepotential - für mich keine Frage, jetzt mit grossem Genuss trinken!
Grüsse

Ralf

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icedtea
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Re: Südtirol - die Rotweine

Beitrag von icedtea »

Liebe Weinfreunde,

im ersten inhaltlichen Beitrag hier greife ich auf meinen eben in meinem Skifahrerforum geposteten Bericht zurück, was ich auch in Zukunft so halten werde.

Bei mir ist also heute Südtirol im Glas; 2018er Pinot Noir Schwarze Madonna vom Weingut Klosterhof des Andergassen Oskar & Hannes in Kaltern-Oberplanitzing mit 14 Vol%.

Wie oft etwas kräftiger in der Farbe als deutsche Gewächse mit leicht violetten Reflexen.

In der Nase ein Hauch Mon-Cherie, mit der Zeit etwas würziger, Waldboden vielleicht.

Am Gaumen ist von Mon-Cherie wenig zu spüren; klare Sauerkirschfrucht dominiert nach meinem Eindruck. Eine frische Säure hält den Wein trotz des Alkohols trinkig. Ein Wein aus der Kategorie gehobene Südtiroler Mitteklasse von einem sehr sympathischen Erzeugerbetrieb; war beim Kauf vor Ort.

Jetzt Daumen drücken für die ersatzgeschwächten DHB-Jungs.

Ich hoffe das passt so als Einstand.
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Grüße
Sascha
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EThC
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Re: Südtirol - die Rotweine

Beitrag von EThC »

icedtea hat geschrieben:Ich hoffe das passt so als Einstand.
...klar! Mach nur einfach so weiter, es gibt hier keine Vorgaben, wie Du Deine Gedanken zu den Weinen formulierst, formatierst etc.

Nur bei Kabbeleien, die unter die Gürtellinie zu rutschen drohen, greift Gerald auch mal moderierend ein, aber das trifft hier wohltuend selten zu.

Ich kannte das Gut gar nicht, hab gleich mal im Netz nachgeforscht, brachte also schon einen Erkenntnisgewinn für mich :!: :D
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Re: Südtirol - die Rotweine

Beitrag von icedtea »

EThC hat geschrieben:
icedtea hat geschrieben:Ich hoffe das passt so als Einstand.
...klar! Mach nur einfach so weiter, es gibt hier keine Vorgaben, wie Du Deine Gedanken zu den Weinen formulierst, formatierst etc.

Nur bei Kabbeleien, die unter die Gürtellinie zu rutschen drohen, greift Gerald auch mal moderierend ein, aber das trifft hier wohltuend selten zu.

Ich kannte das Gut gar nicht, hab gleich mal im Netz nachgeforscht, brachte also schon einen Erkenntnisgewinn für mich :!: :D
Perfekt, das freut mich. Gerade in Südtirol kann ich hoffentlich einiges beitragen. Das Thema Moderation kenne ich ganz gut; bin im Skifahrerforum selbst als Moderator unterwegs;-)
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Südtirol - die Rotweine - Klosterhof Pinot Noir die Zweite

Beitrag von icedtea »

Dem gestrigen "klassischen" Pinot Noir vom Klosterhof lasse ich heute Abend den nicht in jedem Jahrgang produzierten großen Bruder, den Schwarze Madonna Riserva, ebenfalls aus 2018 mit 14,5 Vol% folgen.

Da beide Pinots preislich eher in meinem Grenzbereich angesiedelt waren (€ 28 bzw. € 38) habe ich damals nur je drei Flaschen gekauft, die ich dafür aber in einer schönen Holzkiste mit nach Hause nehmen durfte.

Für den Riserva habe ich auch mal wieder mein Goldfischglas ausgepackt; zu Beginn (traditionell eher kühl mit 14 Grad zu Beginn) noch zurückhaltend im Duft bei etwas kräftigerer Farbe als der kleine Bruder. Beim schwenken im Glas bilden sich breite Kirchenfenster; da ist einiges an Volumen enthalten. Dennoch sind die ersten Schlucke nicht überkonzentriert. Der Holzeinsatz (lt. Website Akazie) ist spürbar, aber nicht dominant. Im Nachklang empfinde ich einen Anklang von Mandelbutter, was ich schon hin und wieder bei Spätburgundern aus dem großen Holzfass hatte. Diese Weine haben mir eigentlich immer gefallen. Insgesamt bis dato ein Wein, der jetzt schon gut trinkbar ist, aber sicher noch ein paar Jahre reifen kann.

Ich gebe dem ganzen jetzt mal etwas Luft und Temperatur.

Mit der Zeit gewinnt der Wein wenig überraschend an Format. In der Grundstruktur ist alles dem kleinen Bruder ähnlich, wobei das Mon-Cherie im Duft überhaupt nicht da ist eher rote Beeren und wieder Waldboden. Die Sauerkirsche ist konzentrierter und insgesamt haben alle Aromen ein Stück mehr Konzentration, ohne aufdringlich zu sein. Insgesamt erkennt man glaube ich gut die Abstufung zwischen dem klassischen und dem Riserva und so soll es ja auch sein.

In Sachen Essen kann ich mir hier übrigens sehr gut geschmortes vorstellen; Lamm oder Ossobuco z.B.

Insgesamt ein für mich sehr positives Fazit, wobei ich mich preislich an meiner Grenze befinde und beim Kauf das Urlaubsfeeling zusammen mit der sehr gastlichen Betreuung vor Ort den Euro schon ein wenig lockerer sitzen ließ.

Grüßt euch und Gesundheit
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Re: Südtirol - die Rotweine

Beitrag von olifant »

Willkommen im Forum!

Das Weigut Klosterhof war mir nicht unbekannt ;) , im Gegenteil würde ich sagen, dass im Besonderen die Pinot Nero und der Kalterersee / Vernatsch, schon seit geraumer Zeit als sehr gute Weine bekannt sein dürften.
Für die Herkunft aus dem Kalterer Gebiet kann man die Klosterhof PN gerne zu den geschätzteren Exemplaren zählen und im Vergleich zu bspw. den Mason-PN des biodyn Manincor Grafen Enzenberg sind diese sogar noch vergleichsweise preiswert ... die Preise für den "einfachen" Mason fangen dort an, wo die Preise der Schwarzen Madonna Riserva aufhören :lol: ... verstecken müssen sich die Klosterhof-Weine keinesfalls! Die Produktionsmengen durch das ganze Portofolio sind vergleichsweise gering.
Grüsse

Ralf

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Re: Südtirol - die Rotweine

Beitrag von olifant »

... die Tage im Glas ...

Kirchhügel 2013 Cabernet DOC, KG Kurtatsch - Kurtatsch, NK, 14% alc., Cuvée Cabernet Sauvignon mit geringen Anteilen Cabernet Franc

dunkles glänzendes Rubinrot; würzige rote Johannisbeeren und Cassisnoten, etwas Trockenkräuterwürze und minimal Paprika; am Gaumen dichtes Mittelgewicht, aromatische würzige dubkle Beerenfrucht, dazu Gewürznoten, Kakao und ein minmal vegetal-blättriger Einschlag, samtig gereiftes Tannin, noch Grip, harmonisch eingebundene Säure, sehr schöne Struktur und Reife, angenehme Tiefe und Zug am Gaumen, sehr schön zu trinken; langer Abgang auf würzige Frucht und samtiges Tannin - 17,5/20 op

Sehr schön gereifter "Kirchhügel", als angenehm empfinde ich die minimale blättrig-vegetale Note am Gaumen, die eine kleine Kante bietet, die mich an Südtiroler Cabernets denken lässt, wie es sie in den 90ern noch vereinzelt gab - ein paar Reben unreife Carmenère genügten wohl immer..., Carmeniere die inzwischen aus wohl den allermeisten Weinbergen im Zuge von Neupflanzungen verschwunden sein dürfte.
Grüsse

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Re: Südtirol - die Rotweine

Beitrag von EThC »

...es gab mal wieder den bisher einzigen Vernatsch, der mich bis dato wirklich begeistern konnte:

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Viele Grüße
Erich

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