jeder Markt hat seine Besonderheiten. Was wurde vor fünfzehn Jahren nicht für Geld in Europa und den USA für Supertoskaner und für Garagenweine ausgegeben. Habe hier im Forum aber noch niemanden getroffen, der ernsthaft darüber nachgedacht hätte, eine Vertikale La Mondotte oder Valandraud durchzuführen

So einfach kommen die Preise aber nicht runter. 06/07/08 hat ja nur 08 billig gemacht nicht aber 09; genauso wie 01/02/03/04 auch den letzten Jahrgang in der Reihe billig gemacht hat, aber nicht den Folgejahrgang (05). Mehre miese - oder im Fall von 03 ungewöhnliche - Jahrgänge in Folge lassen dann auch einen sehr guten Jahrgang wie 1995/1996 preislich zu einem Superjahr werden. Es ist das Spiel von Angebot und Nachfrage.
Spitzenjahrgänge haben in Bordeaux schon immer viel und vor allem viel mehr als beim letzten Spitzenjahrgang gekostet. Einzige Ausnahme 1990

Insgeheim bewundere ich auch die mephistolische Verkaufsstrategie der Chateaus. Heute sind Apologeten beider Angebotssegmente auf den Markt gekommen. Man streckt in beide Richtungen die Fühler als und prüft. Mit Beychevelle kommt sozusagen der kleinste Chinesenwein auf den Markt (übrigens hat Neil Martin dem ziemlich viele Punkte gegeben und St. Julien ist neben Paulliac dieses Jahr DAS Anbaugebiet - Punkte sind noch nicht völlig unerheblich geworden). Der Wein wird sehr schnell weg sein, denn ältere Jahrgänge sind teilweise sehr teuer. Mit Cantemerle kommt dann so etwas wie die kleinste ernstzunehmenste Münze der Cru Classé Güter auf den Markt. Spannende Frage: Wird die Preisanpassung mit minimal 5% angenommen werden? Wenn ja, dann kommt auch die fünfte Reihe der Cru Classé Güter von Haut Bages Liberal bis Du Tertre mit diesem Aufschlag raus und sicherlich auch die Reihe der besseren Cru Bourgeois von Gloria bis Poujeaux.
Grüße,
wolf