la-vita hat geschrieben:Ganz interessanter Artikel auf wine-searcher. Es wird die die Frage aufgeworfen, ob die unfassbare paradoxe Frische trotz des heißen und trockenen Jahres vielleicht doch nicht ganz gottgegeben war, sondern eventuell auch fortgeschrittener Kellertechnik geschuldet sein könnte:
https://www.wine-searcher.com/m/2023/05 ... -acid-test
Von "fortgeschrittener Kellertechnik" lese ich da gar nichts. Der Autor impliziert, dass die 2022er Bordeaux aufgesäuert sein könnten, was nun definitiv
low-tech wäre. Säure rein und gut ist.
Ich kenne die rechtliche Basis in Bordeaux nicht. In Deutschland ist das Säuern von Most und Wein
im Prinzip verboten, per Sondergenehmigung aber dann doch erlaubt, und diese Sondergenehmigung wird inzwischen fast jedes Jahr erteilt (zuletzt flächendeckend letztes Jahr). Es wäre also gut möglich, dass die Säuerung auch im Bordelais erlaubt ist - vielleicht auch da nur per Sondergenehmigung, die die Behörden auf Wunsch natürlich gerne erteilen - und damit der Vorgang an sich völlig legal wäre.
Und ansonsten: nachzuweisen ist eine Aufsäuerung mit Weinsäure nicht. Da wäre man auf
whistleblower angewiesen.
Gruß
Ulli