Medoc und seine Appellationen, Bourg und Umgebung, Fronsac, Pomerol, Saint Emilion und Umgebung, Entre Deux Mers, Graves und Pessac-Leognan, Sauternes und Co.
Weinschlürfer hat geschrieben:
Was ich mir aber vorstellen kann... Abverkaufsaktionen von Händlern bei Ladenhüter.. Irgendwann.
Die Frage ist nur, ob man diese Weine dann auch haben will.
Bestes Beispiel, Chateau Haut Bailly 2017, den trotz unter Subpreis, keiner haben will, ist für 79€ bei Lob zu haben, wer möchte .
Kein Wunder, dass den niemand haben will. Wenn selbst Lobenberg dem Wein nur 95-97 Pkt. gibt, ihn, gemessen an seinem Punktevergabestandard, also hinrichtet, kann der nix sein.
Ganz interessant seine Anmerkungen zur Bankenkrise. Zur Zeit sind einige Regionalbanken in den USA am wackeln. Domino-Effekte nicht ausgeschlossen. Ukraine Krieg. Ich denke, da könnten im Verlauf der Kampagne noch einige unerwartete Wendungen auftauchen. Alles andere als ein sicheres Umfeld. Bleibt spannend.
Galloni:
As my former boss used to say: “There’s always another great vintage.” That has never been truer than it is today.
Sozusagen das Wort zum Sonntag.
Wer vom 19er Jahrgang im Keller hat, hat retrospektiv nun aber auch wirklich Alles richtig gemacht,......ich lasse mich gerne belehren, aber da ich eine recht hohe Trefferquote in der Sinnhaftigkeit zur Sub vorweisen kann....fehlt mir beim 22er der Glaube daran.
Olaf Nikolai hat geschrieben:Galloni:
As my former boss used to say: “There’s always another great vintage.” That has never been truer than it is today.
Sozusagen das Wort zum Sonntag.
...der dann im Mittel- bzw. Hochpreissegment mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit noch teurer wird als JG 22
Warum also nicht jetzt Cheval Blanc für > € 650 kaufen ?
Eine Flasche Cheval Blanc würde das Platzproblem im Keller sicher verringern, etwa gegenüber 12 Flaschen anderen Wein, jedoch wenn ich so überlege, wie viele Flaschen auch wirklich sehr guten anderen Wein man dafür bekommt?
Also klares NEIN.
Zuletzt geändert von Sauternes am Mi 10. Mai 2023, 11:03, insgesamt 1-mal geändert.
Es harzt auf dem Markt Bdx. Die Châteaux kommen nur langsam mit ihren Preisen aus der Deckung. Cheval Blanc war wie oft früh, mit einigermaßen "bescheidenem" Zuschlag. Hubert de Bouärd hat mit Angélus (wie oft) übermarcht. Er will offensichtlich endgültig mit den exklusiven 2 (Ausone und Cheval) gleichziehen (alle 3 sind ja auch aus dem Klassement ausgetreten, zusammen mit Gaffelière) und einen Unterschied zum klassierbedürftigen Pöbel (inkl. Canon und Figeac) zementieren, quasi ein schickes Pomerol innerhalb von Saint-Émilion statuieren. Solche Luxusgüter definieren sich dann, wohl der Wunsch von Bouärd, außerhalb der Benotungen durch die Bewerter, die quasi zu Zensuren für den kleinen Mann herabgestuft werden, der sich solches Zeug leisten kann, das auf gute Noten angewiesen ist (denn die VKN geben nicht her, dass Angélus so viel teurer als Figeac und Canon ist).
Möglich aber auch, dass Figeac und v.a. Canon nun auch das große Geld gerochen haben und zum ganz großen Aufschlag rüsten, um zu "Pomerol" in Saint-E. dazu gehören zu können. Klar, dass man da mit den Preisen zögerlich herausrückt und wahrscheinlich ganz kleine erste Tranchen platziert...
Antonio Galloni veröffentlicht Bewertungen für Bordeaux 2022
Von Liv-exMay 9, 2023Bordeaux, Bordeaux 2022, Kritische Bewertungen, Kritische Meinung, En Primeur, Weinmarkt
Der Weinkritiker Antonio Galloni hat seine Verkostungsnotizen und Bewertungen des Bordeaux 2022 auf seiner Website Vinous veröffentlicht.
Während einige den Jahrgang und seine Anbaubedingungen mit dem Jahr 2003 vergleichen, ist Galloni anderer Meinung und schreibt, dass "die Weine sogar noch überraschender sind, da sie überhaupt nicht den Archetypen von Jahrgängen mit diesen Bedingungen entsprechen". Seiner Meinung nach vereinen die besten 2022er Weine Geschmacksintensität, Energie und Finesse auf eine Art und Weise, die er wirklich als magisch bezeichnen kann".
Galloni nimmt sich auch einen Moment Zeit, um über den Zustand des Marktes und die makroökonomischen Bedingungen für die diesjährige En Primeur-Kampagne nachzudenken. Er weist darauf hin, dass sich die steigenden Zinssätze negativ auf die Negociants auswirken könnten, die oft auf Bankkredite angewiesen sind, um ihre volle Zuteilung von den Châteaux zu erhalten, da sie befürchten, diese zu verlieren.
Der Erfolg der Kampagne, so Galloni, wird davon abhängen, wie attraktiv die Preise der Weine in diesem Jahr sind. Wenn sie sich nicht verkaufen, so Galloni, "können die Eigentümer in den Spiegel schauen, um die einzige Erklärung dafür zu finden".
Antonio Gallonis Top-Bewertungen der Bordeaux-Weine 2022
Der Kritiker hat bei sechs Weinen, die er mit 98 bis 100 Punkten bewertete, das Potenzial zur Perfektion entdeckt. Leoville Las Cases
Vieux Chateau Certan
La Gaffeliere
Cheval Blanc
Beau Sejour Becot
Les Carmes Haut Brion
Der Château Cheval Blanc 2022, der heute auf den Markt kam, ist einer der Weine, die von Galloni die höchste Punktzahl erhielten. Die nächsthöhere Punktzahl, eine Spanne von 97-99 Punkten, vergab er an vier Weine, darunter Château Latour 2022, der nicht als En Primeur erscheinen wird.
Sowohl Pessac-Leognan als auch Saint-Emilion sind mit jeweils drei Weinen stark in der Liste der bestbewerteten Weine vertreten. Interessanterweise ist Haut-Brion dreimal vertreten, wobei Château Les Carmes mit 98-100 Punkten bewertet wurde, während Château La Mission und Château Haut-Brion 97-99 Punkte erhielten.
Bemerkenswert ist auch die Tatsache, dass abgesehen von Cheval Blanc die meisten Saint-Emilion-Weine in Gallonis Listen Grand Cru Classé B und nicht A sind; La Gaffelière, Beau-Séjour Bécot und Figeac zum Beispiel sind besser als Ausone, Angélus und Pavie, Grand Cru Classé A-Güter, die sich alle im letzten Jahr aus der Saint-Emilion-Klassifizierung zurückgezogen haben.
Liv-ex-Mitglieder können die Bewertungen mehrerer Kritiker über unser Bewertungsraster auf der Seite Bordeaux 2022 vergleichen.
NB: Château Latour wird nicht als En Primeur veröffentlicht werden.
In seinem Bericht listet Galloni auch die Weine des Jahrgangs 2022 auf, die er am spannendsten fand.
Unter ihnen hebt der Kritiker Figeac hervor, den er als "wirklich großartig" bezeichnet, La Conseillante als "hervorragend", Les Carmes Haut-Brion als "großartig" und Léoville Las-Cases als "episch". Pichon-Longueville Comtesse de Lalande wird von Galloni ebenfalls als "Meisterwerk" bezeichnet.
NB: Forts de Latour wird nicht als En Primeur veröffentlicht.
Und hier noch etwas Werbung fur den gesuchtesten Wein des Jahrgangs, mit der Einzelbewertung von Antonio Galloni:
Der technische Direktor Guillaume Pouthier lässt seinem majestätischen 2020er einen weiteren fesselnden Wein folgen. Der 2022 Les Carmes Haut-Brion ist ganz einfach unvergesslich. Der 2022er ist ein Wein von enormer Energie, der den Gaumen mit roten und blauen Früchten, Lavendel, Salbei und Minze sättigt und eine bemerkenswerte Dichte aufweist, die in einen ewigen Abgang mündet, der von nahtlosen Tanninen umhüllt ist. Der 2022er ist eine Co-Fermentierung von 40% Cabernet Franc, 34% Cabernet Sauvignon und 26% Merlot mit 70% Stämmen, die sechs Wochen auf den Schalen reiften. Der Ausbau erfolgt zu 70% in neuer Eiche, zu 20% in 18HL-Fässern und zu 10% in Amphoren. Es ist ein unglaublich moderner Wein, der den klassischen Bordeaux mit Anklängen an die nördliche Rhône und das Piemont verbindet. Alle Elemente sind so gut ausbalanciert, dass nichts heraussticht. Stattdessen ist es die tiefe Schönheit des Weins, die einen bleibenden Eindruck hinterlässt. 98-100
Trinkfenster: 2030 - 2062
diogenes hat geschrieben:
Bemerkenswert ist auch die Tatsache, dass abgesehen von Cheval Blanc die meisten Saint-Emilion-Weine in Gallonis Listen Grand Cru Classé B und nicht A sind; La Gaffelière, Beau-Séjour Bécot und Figeac zum Beispiel sind besser als Ausone, Angélus und Pavie, Grand Cru Classé A-Güter, die sich alle im letzten Jahr aus der Saint-Emilion-Klassifizierung zurückgezogen haben.
Chateau Figeac wurde doch zu Classè A aufgewertet, das sich wiederum in einer deutlichen Preissteigerung ausdrücken wird, ich tippe mal auf plus 30% .