UlliB hat geschrieben:glauer hat geschrieben:Ich erinnere da irgendwelche Querelen, entweder war die Lage nicht als solche auf dem Etikett zugelassen oder zumindest nicht für GV, irgendwas in der Art.
"Sankt Georgen" ist keine Lage, sondern ein Ortsteil von Eisenstadt. Das wäre also nach heutiger Auffassung ein Ortswein. Da Grüner Veltliner für die Herkunft Burgenland flächendeckend zugelassen ist, kann das nicht der Grund gewesen sein.
Im Netz ist nicht so viel zu finden, aber ein Hinweis von Stephan Reinhardt (bei Parker) lässt darauf schließen, dass tatsächlich fehlende Typizität der Grund war, dass die Anerkennung als Qualitätswein und damit die Nennung der Herkunft verweigert wurde.
Offensichtlich ist der 2020er jetzt behördlich bestätigt (wieder?) typisch. Ob sich da nun der Charakter des Weins in Richtung Typizität verändert hat, oder die Weinaufsicht ihre Vorstellungen darüber geändert hat, was typisch ist und was nicht, bleibt offen.
Gruß
Ulli
So muss es gewesen sein. Ein Händler schreibt:"Zugegeben, “Serious Wine from a Gorgeous Place” ist ein etwas gar eigenwilliger Name für einen österreichischen Wein. Insbesondere, wenn man sich Roland Velich’s Terroirphilosophie vor Augen hält. Der ursprüngliche Name war gemäss der Herkunft denn auch «St. Georgen Grüner Veltliner». Weil er aber so anders schmeckt, so anders im Charakter ist, als jeder andere österreichische Grüner Veltliner, wurde ihm vor Jahren schon vom Verkostungspanel des zuständigen Bundesamtes kurzerhand die Qualitätswein-Berechtigung aberkannt. Und so ist es schlicht «österreichischer Weisswein»."
Und der Winzer stimmt auch zu:"
In der aktuellen Parker-Bewertung wird auch Ihr Grüner Veltliner aus St. Georgen mit den besten Wachauer und Kamptaler Veltlinern auf eine Stufe gestellt. Wieso jetzt Grüner Veltliner aus dem Burgenland?
Ich bin eben von der Idee beseelt, Originale zu schaffen, und nebenbei ist Grüner Veltliner noch immer die am meisten ausgepflanzte Rebsorte im Burgenland. Also dachte ich mir: Es muss doch möglich sein, einen Grünen Veltliner zu machen, der nicht dem niederös- terreichischen Stil nacheifert, sondern im Sinn der Originalität einen Weg zu gehen, der dem Burgenland entspricht. Wir haben andere Bö- den, andere Mikroklimata, und ich wollte den Wein nicht wie oft üblich im Stahltank vergä-ren, sondern im großen Holzfass – es waren Versuche, die wir unternahmen, wie beim Blaufränkisch: den Wein zulassen.
Die Reaktionen?
Mein englischer Weinhändler sagte: Don’t force me to sell this as Grüner Veltliner.
Wieso?
Die Reaktion war repräsentativ: der Wein ist gut, aber kein Grüner Veltliner. Damit war für mich das Plansoll erfüllt. Ich hatte ein Ori- ginal zustande gebracht."